Samstag, November 23, 2024
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Konjunkturdaten hellen Stimmung an Europas Börsen etwas auf

Frankfurt, 23. Aug (Reuters) – Anleger in Europa haben etwas besser als befürchtet ausgefallene Konjunkturdaten für den Wiedereinstieg am Aktienmarkt genutzt. Nach anfänglichen Verlusten drehten sowohl Dax als auch der EuroStoxx50 am Dienstagvormittag ins Plus und notierten jeweils 0,3 Prozent fester bei 13.271 und 3668 Zählern. Der Euro fiel unterdessen auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren und richtete sich unter der Parität zum Dollar ein. Im Juli hatte die drohende Rezession in der Euro-Zone und der wachsende Zinsabstand zu den USA den Kurs des Euro erstmals seit 2002 unter einen Dollar rutschen lassen.

„Natürlich ist der gestrige Anstieg der Gaspreise eine rundum schlechte Nachricht“, sagte Kenneth Broux, Währungsstratege bei Societe Generale. Die Furcht vor Engpässen hatte den Gaspreis zum Wochenstart weiter nach oben getrieben. Der europäische Future erreichte am Montag den Rekordwert von 292,50 Euro je Megawattstunde und wurde am Dienstag etwas niedriger bei 275,60 Euro gehandelt.

Die durchschnittlichen Gaspreise in der Europäischen Union haben sich damit in nur einem Monat verdoppelt und liegen nun 14 mal höher als der Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Für Nervosität sorgte die Ankündigung des russischen Exporteurs Gazprom vom Freitag, Deutschland werde zum Monatswechsel erneut vorübergehend kein Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 erhalten. „In Anbetracht der aktuellen Stimmung gibt es offensichtlich Bedenken, ob es sich um drei Tage oder drei Jahre handeln wird“, sagte Ray Attrill, Devisenstratege bei der National Australia Bank. 

GEGENWIND FÜR UNTERNEHMEN

Angesichts der hohen Energiepreise sowie des Lohndrucks, der Materialengpässe, der Lieferkettenproblematik, dem Facharbeitermangel und einer schwächeren Weltwirtschaft wehe den Unternehmen viel Gegenwind entgegen, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Dies machte sich auch bei den am Markt stark beachteten Einkaufsmanagerindizes bemerkbar. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im August wegen der hohen Inflation und steigender Zinsen so stark wie seit den Anfängen der Corona-Pandemie vor über zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Service-Sektor zusammen – sank um 0,5 auf 47,6 Punkte. Damit liegt das Barometer deutlich unter der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Ökonomen hatten im Vorfeld aber mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 47,4 Stellen gerechnet.

Bei den Einzelwerten zogen die Anteilsscheine von TAG Immobilien rund fünf Prozent an. Höhere Mieten und sinkende Leerstände haben der Immobilienfirma zuletzt die Kassen gefüllt und das für die Branche wichtige operative Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft (FFO 1) steigen lassen. Die Berenberg-Analysten wiesen vor allem auf solide Fortschritte beim Abbau von Leerständen im ersten Halbjahr hin. 

Nach der vorangegangenen Talfahrt legte auch Energieversorger Uniper rund zwei Prozent zu. Das wegen der Gaskrise taumelnde Unternehmen hatte angekündigt, in seinem Steinkohlekraftwerk Heyden 4 mit der Stromproduktion für den Markt zu beginnen. Dies soll zur Sicherstellung der Energieversorgung beitragen. 

Konjunkturdaten hellen Stimmung an Europas Börsen etwas auf

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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