Freitag, Dezember 27, 2024
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Deutsche Exporte außerhalb der EU brechen im Juli ein

Berlin, 22. Aug (Reuters) – Die deutschen Exporteure sind mit deutlichen Einbrüchen im wichtigen Geschäft mit den nicht zur EU zählenden Ländern in die zweite Jahreshälfte gestartet. Die Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten brachen im Juli um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat ein, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das war der erste Rückgang nach zuvor drei Anstiegen in Folge. Insgesamt summierten sich die Ausfuhren in die Länder außerhalb der EU – die knapp die Hälfte aller deutschen Exporte abdecken – kalender- und saisonbereinigt auf 56,8 Milliarden Euro.

„Für die kommenden Monaten dürften die negativen Auswirkungen der weltweit hohen Inflation, steigende Zinsen und besonders in vielen Schwellenländern deutlich verschlechterte finanzielle Rahmenbedingungen die Nachfrage nach deutschen Ausfuhrgütern weiter dämpfen“, sagte der Klaus-Jürgen Gern vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW). „Allerdings sitzen die deutschen Unternehmen nach wie vor auf hohen Auftragsbeständen, die sie abarbeiten können, soweit die sich derzeit abzeichnende Entspannung bei den Lieferengpässen dies zulässt.“ Ein scharfer Einbruch bei den Exporten sei daher derzeit nicht zu erwarten.

Besser sieht die Bilanz im Vergleich mit dem Vorjahresmonat aus. Hier gab es ein Exportwachstum von 5,5 Prozent gemessen am Juli 2021. „Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen“, wie die Statistiker betonten. Da die Exportpreise im Juli mit 16,1 Prozent stark gestiegen seien, ist dem IfW-Experten Gern zufolge „preisbereinigt doch ein spürbarer Rückgang zu verzeichnen“. 

USA VOR CHINA

Wichtigster Kunde für die deutschen Exporteure blieben die USA. Dorthin wurden im vergangenen Monat Waren im Wert von 12,5 Milliarden Euro geliefert – ein Plus von 14,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Ausfuhren in die Volksrepublik China summierten sich auf 8,9 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 6,1 Prozent entspricht. Die Exporte nach Großbritannien schrumpften hingegen um 2,2 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.

Derweil verliert Russland nach den westlichen Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine an Gewicht. Die Exporte dorthin brachen im Juli um 56,0 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro ein. Damit liegt Russland nur noch auf Rang zwölf der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Februar, als der Krieg begann, lag Russland noch auf Rang fünf.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor einer schwierigen zweiten Jahreshälfte für die heimische Exportwirtschaft. „Lieferkettenstörungen und hohe Kosten für Energie, Rohstoffe und importierte Vorleistungen behindern weiterhin die Produktion, auch in der exportorientierten deutschen Industrie“, sagte DIHK-Expertin Carolin Herweg kürzlich. „Die sich abkühlende Konjunktur bei wichtigen Exportpartnern, wie den USA, China oder der Euro-Zone, dämpft zudem die Nachfrage nach Produkten ‚Made in Germany‘.“

Deutsche Exporte außerhalb der EU brechen im Juli ein

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Titelfoto: Symbolfoto

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