08. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
20.28 Uhr – Das erste Schiff, das die Ukraine seit Ende der Hafen-Blockade für Getreide-Transporte verlassen hat, kann seine Fracht nicht löschen. Der libanesische Käufer verweigere wegen fünfmonatiger Verspätung die Annahme der Lieferung, teilt die ukrainische Botschaft im Libanon über Facebook mit. Die Reederei suche nun nach einem anderen Käufer. Die „Razoni“ hat 26.527 Tonnen Getreide geladen. Derzeit ankert sie vor der türkischen Küste.
19.54 Uhr – Seit Beginn der Invasion der Ukraine sind nach US-Angaben zwischen 70.000 und 80.000 russische Soldaten verletzt oder getötet worden. Das sagt der Abteilungsleiter im US-Verteidigungsministerium, Colin Kahl.
18.20 Uhr – Die USA verdoppeln ihre Finanzhilfen für die Ukraine. Es würden zusätzlich 4,5 Milliarden Dollar für den Haushalt des Landes zur Verfügung gestellt, teilt die US-Behörde für Internationale Entwicklungszusammenarbeit mit. Damit greifen die USA der Ukraine insgesamt mit 8,5 Milliarden Dollar unter die Arme. Die Gelder sollen der ukrainischen Regierung helfen, die wichtigsten Ausgaben stemmen zu können, etwa Sozialhilfe und Finanzhilfen für Menschen, die im Land auf der Flucht sind. Die Ukraine solle die Finanzmittel, die zusammen mit dem Finanzministerium und der Weltbank koordiniert würden, in mehreren Tranchen erhalten, teilt die Behörde mit. Im August sollten drei Milliarden Dollar ausgezahlt werden. Im Juli hatte die Ukraine 1,7 und im Juni 1,3 Milliarden Dollar erhalten. Zusätzlich planen die USA auch weitere Militärhilfen von einer Milliarde Dollar.
17.55 Uhr – Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU erklärt, zwei mutmaßliche Attentäter verhaftet zu haben, die den ukrainischen Verteidigungsminister, den Chef des militärischen Geheimdienstes und einen prominenten Parlamentarier töten sollten. Die Verdächtigen sollten den Angaben nach für den russischen militärischen Nachrichtendienst GRU arbeiten. Für jeden der Auftragsmorde seien ihnen von ihren Führungsoffizieren 150.000 Dollar versprochen worden.
16.00 Uhr – Ein ukrainisches Gericht hat nach Angaben aus dem Umfeld der Regierung einen russischen Soldaten zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in der nordostukrainischen Stadt Tschernihiw habe den Soldaten für schuldig befunden, mit einem Panzer auf ein mehrstöckiges Wohnhaus gefeuert zu haben, erklärt ein Berater des ukrainischen Innenministeriums. Der Soldat sei im Kampf gefangen genommen worden. Laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte sich schuldig bekannt und mit dem Verweis auf Befehlsketten auf eine mildere Strafe plädiert. Russland weist Vorwürfe zurück, zivile Ziele ins Visier zu nehmen. Die Ukraine ermittelt nach eigenen Angaben in fast 26.000 Fällen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und hat 135 Personen angeklagt. Davon sind 15 in ukrainischer Haft, die übrigen 120 auf freiem Fuß.
15.10 Uhr – Russland ist einem Medienbericht zufolge offen für eine internationale Inspektion des von seinen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja. Sein Land sei bereit, der UN-Atomenergiebehörde IAEA eine Untersuchung der Anlage im Südosten der Ukraine zu ermöglichen, zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti den ständigen Vertreter Russlands bei internationalen Organisationen in Wien. Russland und die Ukraine haben sich in den vergangenen Tagen gegenseitig beschuldigt, Europas größte Nuklearanlage beschossen zu haben.
14.40 Uhr – Der Ständige Vertreter der Ukraine bei der UN-Atomenergiebehörde (IAEA), Jewgeni Zymbaljuk, fordert rasch eine internationale Inspektion des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten des Landes. „Wir brauchen diese Inspektion so schnell wie möglich, spätestens Ende dieses Monats. Das ist unser Ziel“, sagt Zymbaljuk in Wien. Sollte das größte Atomkraftwerke in Europa beschädigt werden, würde das gewaltige Konsequenzen, nicht nur für die Ukraine haben, warnte er. Die Vorbereitungen für einen solchen Inspektionseinsatz liefen bereits. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig einen Beschuss des AKW-Geländes vor.
14.35 Uhr – Die Ukraine hat beim Internationalen Währungsfonds weitere Hilfen beantragt. „Wir rechnen damit, die Unterstützung des IWF bereits im November oder Dezember diesen Jahres zu bekommen“, teilt Ministerpräsident Denys Schmyhal mit.
13.13 Uhr – Die von Russland eingesetzten Verwaltungsbehörden der südukrainischen Region Saporischschja unternimmt einem Medienbericht zufolge weitere Schritte für eine Volksabstimmung über einen Anschluss an Russland. Der Verwaltungschef der Region habe ein Dekret für eine solches Referendum unterzeichnet, meldet die Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Russland mit einem endgültigen Abbruch von Gesprächen gedroht, wenn Russland eine Annexion weiterer ukrainischer Gebiete vorantreibe. Russland hatte bereits 2014 die Krim annektiert und sich dabei auf ein international nicht anerkanntes Referendum berufen.
12.40 Uhr – Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die ersten drei „Gepard“-Flugabwehrpanzer aus Deutschland erhalten. Sie würden zum Einsatz kommen, um wichtige Infrastruktur-Einrichtungen zu verteidigen, teilt das südliche Militärkommando mit. Das Waffensystem wird von einem dreiköpfigen Team bedient und kann Ziele in einer Entfernung von bis zu vier Kilometern erreichen.
12.22 Uhr – Russland wirft der Ukraine vor, am Sonntag das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen zu haben. Dabei seien Starkstromleitungen beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Deshalb habe die Produktion der Anlage gedrosselt werden müssen. Die Ukraine weist die Darstellung zurück, das AKW ins Visier zu nehmen. Vielmehr hatte die staatliche Atomenergiebehörde Energoatom am Sonntag erklärt, bei russischem Beschuss des Kraftwerks am Samstagabend sei ein Arbeiter verletzt worden sei. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet können unabhängig nicht überprüft werden. Das AKW Saporischschja im Südosten der Ukraine ist das größte in Europa. Russische Truppen haben es Anfang März besetzt, es wir aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.
12.22 Uhr – Russland wirft der Ukraine vor, am Sonntag das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen zu haben. Dabei seien Starkstromleitungen beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Deshalb habe die Produktion der Anlage gedrosselt werden müssen. Die Ukraine weist die Darstellung zurück, das AKW ins Visier zu nehmen. Vielmehr hatte die staatliche Atomenergiebehörde Energoatom am Sonntag erklärt, bei russischem Beschuss des Kraftwerks am Samstagabend sei ein Arbeiter verletzt worden sei. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet können unabhängig nicht überprüft werden. Das AKW Saporischschja im Südosten der Ukraine ist das größte in Europa. Russische Truppen haben es Anfang März besetzt, es wir aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.
11.30 Uhr – Russland fordert den Westen auf, die Ukraine dazu zu bringen, von einem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja abzusehen. Zugleich betont der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow, es gebe derzeit keine Grundlage für ein Treffen von Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine macht für die Angriffe auf das Kraftwerk dagegen Russland verantwortlich.
10.20 Uhr – Der Betrieb des mehrfach beschossenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja verläuft nach russischen Angaben normal. Das Militär und Vertreter der russischen Atomaufsicht seien vor Ort und beobachteten die Lage, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den von Russland eingesetzten Leiter der lokalen Provinzverwaltung. „Wir haben von ihnen die Information, dass alles im normalen Modus funktioniert.“ Die Anlage werde von russischen Behörden kontrolliert. Das AKW ist das größte in Europa. Die Anlage war seit Freitag mehrfach unter Beschuss geraten. Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig dafür verantwortlich gemacht. Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, warnte vor dem Risiko einer atomaren Katastrophe.
08.37 Uhr – Ukrainische Truppen haben laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax erneut eine strategisch wichtige Brücke in der russisch-kontrollierten Stadt Cherson beschossen. Baumaschinen seien beschädigt worden, was die Wiedereröffnung der Brücke verzögere, meldet die Agentur unter Berufung auf einen Behördenvertreter. Die Brücke ist einer von nur zwei Übergängen, über die russische Streitkräfte Zugang zu einem Gebiet bekommen, das sie am Westufer des Flusses Dnipro in der Südukraine besetzt haben. Die ukrainischen Truppen haben die Brücke in den vergangenen Wochen mit von den USA gelieferten Hochpräzisionsraketen beschossen und versucht zu zerstören – womöglich zur Vorbereitung einer Gegenoffensive.
Ukraine aktuell 8.08.22
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