Berlin, 03. Aug (Reuters) – Der Fördertopf des Bundes für Innovationsprojekte im Mittelstand ist nach fast einem Jahr Pause wieder offen. Ab sofort könnten wieder Anträge gestellt werden, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. „Wir wollen auf jeden Fall einen weiteren Antragsstopp verhindern“, sagte Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. „Wir gehen davon aus, dass jetzt sehr viele Anträge kommen werden. Deswegen planen wir mehr Geld ein als in der Vergangenheit, um dem Nachholeffekt gerecht werden zu können.“
Für den Fördertopf ZIM stehen im nächsten Jahr 694 Millionen Euro zur Verfügung. 2024 sollen es dann 673 Millionen Euro, 2025 noch 633 Millionen und 2026 598 Millionen sein. Der bisherige Rekordwert lag bei 620 Millionen Euro im Jahr 2021, 2022 sind es gut 610 Millionen. Neue Anträge wurden im Oktober 2021 nicht mehr zugelassen, weil sie absehbar nicht mehr bedient werden konnten.
Mit ZIM – dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand – können Unternehmen Zuschüsse zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten erhalten. Diese sollen zu neuen Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen führen. In der Vergangenheit wurde damit unter anderem eine nachhaltige Beschichtung von Schiffen gefördert. Ein neues biozidfreies Beschichtungssystem soll die Belastung der Meere verringern.
Die Gelder kommen aus dem normalen Haushalt des Bundes. Brantner sprach von schwierigen Verhandlungen, um die Mittel 2023 deutlich aufstocken zu können und danach auf hohem Niveau zu halten. Laut Wirtschaftsministerium werden mit ZIM-Projekten im Schnitt ein zusätzlicher Job geschaffen und vier weitere gesichert. Die Gelder gehen vor allem an kleinere Betriebe. Drei von vier geförderten Unternehmen hätten weniger als 50 Mitarbeiter. Fast die Hälfte der Begünstigten erhielten zum ersten Mal die Förderung.
Laut Wirtschaftsministerium wurden mit der ZIM-Wiedereröffnung auch die Förderbedingungen geändert. Unternehmen, die bereits grünes Licht für ein Projekt erhalten haben, sind für zwei Jahre gesperrt. Außerdem werden die Möglichkeiten von Laufzeitverlängerungen und Mittelverschiebungen eingeschränkt. Alle Anträge und Dokumente können künftig elektronisch eingereicht werden.
Neues Geld für Innovationsförderung von Mittelständlern – Anträge wieder möglich
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