Berlin/Paris, 03. Aug (Reuters) – Deutschland spricht in der Gas-Krise auch mit Frankreich über eine Mit-Versorgung aus dem Nachbarland. „Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten, um Gaslieferungen zu diversifizieren und Optionen für zusätzliche Gaslieferungen zu erhalten“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch auf Reuters-Anfrage. „Hierzu sind wir auch im intensiven Austausch mit Frankreich.“ Es gebe dabei unterschiedliche technische Fragen, die zu klären seien. Dabei gehe es beispielsweise um das Zufügen von Geruchsstoffen aus Sicherheitsgründen, welches in Deutschland und Frankreich unterschiedlich gehandhabt werde. Zudem spiele auch die Frage der Fließ-Richtung des Gases eine Rolle. Gas-Einfuhren aus Frankreich hat es bisher nicht gegeben.
Französische Regierungsvertreter hatten zuvor erklärt, es könnte Gas im Umfang von etwa 20 Terawattstunden nach Deutschland fließen. Dies wären etwa zwei Prozent des Jahresverbrauchs Deutschlands. „130 Gigawattstunden pro Tag wären möglich. Im Winter würde sich das auf insgesamt 20 Terawattstunden summieren“, sagte ein Vertreter. Das entspräche etwa fünf Prozent des französischen Jahres-Verbrauchs.
Frankreich ist im Winter nicht so sehr auf Gas angewiesen, weil überwiegend Elektro-Heizungen im Einsatz sind. Dafür könnte das Land wiederum Strom-Importe aus Deutschland benötigen. Auch dies spielt in der Debatte über längere AKW-Laufzeiten eine Rolle.
Deutschland und Frankreich sprechen über Gas-Lieferungen im Winter
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