Berlin, 21. Jul (Reuters) – Eine Staatsbeteiligung am angeschlagenen Gas-Importeur Uniper steht Regierungs- und Parlamentskreisen zufolge kurz bevor. Trotz zäher Verhandlungen mit dem finnischen Uniper-Mehrheitseigner Fortum sei eine Einigung in Sicht, sagten mit den Gesprächen Vertraute am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Im Ergebnis werde es eine Staatsbeteiligung voraussichtlich von um die 25 Prozent am Gesamtunternehmen geben. Eine von seiten Fortums vorgeschlagene Aufspaltung des Unternehmens sei vom Tisch. Es sei gut möglich, dass die Bundesregierung erste Eckpunkte am Freitag veröffentlichen werde, um ein Stützungs-Signal an die Ratingagenturen zu schicken, die die Kreditwürdigkeit von Uniper neu bewerten wollten. Dies gilt als zentraler Punkt für die Zukunft des Unternehmens.
Weiter hieß es, auch mit einem Einstieg des Bundes könne das Dauerproblem auflaufender Verluste nicht gelöst werden. Daher bereite die Regierung in einem zweiten Schritt eine gesetzlich mögliche Umlage der Kosten trotz bestehender Verträge auf die Kunden von Uniper vor. Parallel dazu solle dann aber auch ein sozialer Ausgleich für Endkunden geschaffen werden. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte gesagt, wenn eine Umlage komme, werde es auch eine Entlastung geben.
Da Russland deutlich weniger Gas als vereinbart liefert, muss Uniper die fehlenden Mengen kurzfristig und teuer am Markt kaufen. Es darf die Kosten aber auf Grundlage bestehender Verträge nicht sofort beispielsweise an Stadtwerke oder Kunden aus der Industrie weitergeben. Dies könnte die Regierung jedoch kurzfristig ändern.
Staatsbeteiligung an Uniper steht kurz bevor
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