Berlin, 13. Jul (Reuters) – In Zeiten der Getreidekrise in der Ukraine haben Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte ihre Preise auch im Mai massiv angehoben. Sie stiegen um durchschnittlich 36 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Dies ist allerdings etwas weniger als noch im April. Damals war der Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat mit 40 Prozent so hoch wie noch nie seit Beginn der Erhebung 1961. Von April auf Mai fielen die Preise leicht um 0,7 Prozent. Pflanzliche Produkte verteuerten sich im Mai binnen Jahresfrist mit 37 Prozent und tierische Erzeugnisse mit 35,2 Prozent jeweils nicht mehr ganz so kräftig wie noch zuletzt.
Der Anstieg bei pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die nach oben schießenden Preise für Getreide zurückzuführen. Diese lagen im Mai um 71,5 Prozent über dem Vorjahresmonat und damit etwas niedriger als im April mit damals 77,6 Prozent. „Ausschlaggebend für die weiterhin hohen Preise bei Getreide ist immer noch die Verknappung des Angebots infolge des Kriegs in der Ukraine“, teilten die Statistiker weiter mit.
Die Ausfuhr von Weizen und anderem Getreide aus der als Kornkammer der Welt bekannten Ukraine stockt wegen des Krieges. Vor der russischen Invasion am 24. Februar waren beide Staaten zusammen für fast ein Drittel der weltweiten Weizenexporte verantwortlich. Seitdem stocken die Ausfuhren über die Schwarzmeer-Häfen der Ukraine, vor denen russische Kriegsschiffe patrouillieren. Durch den Konflikt sind die Lebensmittelpreise weltweit stark angestiegen und auch die Kosten für Düngemittel.
Landwirtschaftliche Erzeugerpreise 36 Prozent über Vorjahr
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