Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income kommentiert den gestern vorgestellten Klimaschutz-Aktionsplan der EZB:
„Die gestern bekannt gegebenen Änderungen verdeutlichen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) eine der führenden Zentralbanken ist, die klimapolitische Erwägungen in politischen Entscheidungen miteinbezieht. Die EZB spielt jedoch angesichts ihrer Verpflichtung zur Preisstabilität – zu Recht – eher eine ergänzende als eine führende Rolle beim Klimawandel.
Indem sie sich an den Zielen der Regierungen orientiert, mit gutem Beispiel vorangeht und Anreize für Unternehmen schafft, damit deren Investitionspläne mit den vereinbarten Klimazielen übereinstimmen, werden die positiven Auswirkungen im Laufe der Zeit immer umfassender. Angesichts der enormen klimapolitischen Herausforderungen sind die angekündigten Maßnahmen schlichtweg zu gering und sollten nicht als Ersatz für die erforderlichen umfangreichen öffentlichen und privaten Investitionen betrachtet werden.
Die angekündigten Schritte der EZB wurden den Märkten rechtzeitig mitgeteilt und in einer angemessenen und vorhersehbaren Art und Weise durchgeführt, die der Best Practice entspricht. Die Tendenz der Zentralbanken, einschließlich der EZB und der Bank of England, Klimaaspekte in ihre Unternehmensanleihenprogramme einzubeziehen, war ein wichtiges Signal und zeigt, dass sie mit den Entwicklungen auf den öffentlichen Märkten gleichziehen, die sich bereits in der Preisgestaltung niederschlagen.
„Maßnahmen schlichtweg zu gering“
Foto von Katharine Neiss (Quelle: PGIM Fixed Income)
Wichtige Entwicklungen zur Börse.