Frankfurt, 10. Jun (Reuters) – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
18.42 Uhr – Enttäuschende Quartalsergebnisse und gekappte Gesamtjahresziele brocken DocuSign den zweitgrößten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Spezialisten für digitale Unterschriften fallen an der Wall Street um mehr als 26 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 64,30 Dollar. Das Unternehmen machte den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal einen Gewinn von 0,38 Dollar je Aktie. Für das laufende Geschäftsjahr peilt es einen Umsatz von 2,52 bis 2,54 statt 2,71 bis 2,73 Milliarden Dollar an. Letzteres sei ein Zeichen für größere Unsicherheit in Bezug auf Konjunktur und Nachfrage, kommentieren die Analysten der Investmentbank Piper Sandler.
16.10 Uhr – Ein drohender Rückschlag für die Nachfrage aus China bereitet der Ölpreis-Rally ein vorläufiges Ende. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 122,83 Dollar je Barrel, nachdem ihr Preis zuvor zeitweise auf 124,33 Dollar gestiegen war. Die für das Wochenende angekündigten Corona-Massentests in Shanghai und neue Lockdowns in Teilen der chinesischen Wirtschaftsmetropole machten Anleger nervös, sagt Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda.
14.45 Uhr – Kursverlusten an der Wall Street verstärken den Verkaufsdruck an Europas Börsen. Dax und EuroStoxx50 weiten ihre Verluste auf jeweils etwa 2,5 Prozent aus. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verlieren rund 1,5 Prozent
14.20 Uhr – Die Aussicht auf ein Rettungspaket beschert SAS einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien der Fluggesellschaft steigen in Stockholm um rund 46 Prozent auf 0,91 Kronen. Der Großaktionär Dänemark will dem defizitären Unternehmen Schulden erlassen und frisches Kapital zuschießen, wenn sich private Investoren an der Aktion beteiligen. Die Forderung Dänemarks nach Einfluss bei bestimmten unternehmerischen Entscheidungen werde viele private Anleger aber sicher abschrecken, warnt Analyst Jacob Pedersen von der Sydbank.
12.41 Uhr – Spekulationen auf ein Interesse von Apollo an der US-Sparte Grubhub machen Just Eat Takeaway begehrt. Die Aktien der „Lieferando“-Mutter steigen in Amsterdam um bis zu 9,1 Prozent auf 22,28 Euro. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ könnten sich Finanzinvestoren wie Apollo für die US-Sparte interessieren. Just Eat Takeaway wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Apollo war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die „Times“ hatte Ende Mai berichtet, der Essenslieferdienst könnte Grubbub verkaufen. Im Dax steigen die Aktien des Essenslieferdienstes Delivery Hero um 2,6 Prozent.
11.06 Uhr – Die Sorge um Störungen des Flugverkehrs in der Urlaubssaison belastet die europäischen Flugwerte. Wizz Air, Lufthansa, Easyjet, Ryanair und die British-Airways-Mutter IAG fallen zwischen 4,2 und knapp zwei Prozent. Personalmangel und Engpässe bei Sicherheitskontrollen, Check-in und Flugzeugabfertigung haben zahlreiche Flugstreichungen in den kommenden Wochen zur Folge. Belastet wird die Easyjet-Aktie zudem durch einen Verdi-Warnstreik in Berlin.
10.00 Uhr – Die Verzinsung vieler südeuropäischen Anleihen klettert weiter nach oben. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Bonds steigt bis auf 3,774 Prozent nach 3,712 Prozent im Schlussgeschäft vom Vortag. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2018. Der Risikoaufschlag (Spread) zu den deutschen Pendants markiert den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Die Zinsen der griechischen Papiere notieren in der Spitze bei 4,393 Prozent, einem Dreieinhalb-Jahres-Hoch. Die EZB stellt ihre Anleihekäufe zum Monatswechsel ein und kündigte erste Zinserhöhungen ab Juli an, was Strategen zufolge vor allem für hoch verschuldete Länder zum Problem werden könnte.
09.50 Uhr – Der Dax weitet seine Verluste aus und rutscht unter die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Punkten. Er fällt in der Spitze um 1,5 Prozent auf 13.987 Zählern, den tiefsten Stand seit knapp zweieinhalb Wochen. Der Zins-Fahrplan der EZB schürt die Angst der Investoren vor einer deutlichen Konjunkturabkühlung.
09.35 Uhr – Nach seinen jüngsten Verlusten macht der Euro wieder etwas an Boden gut. Die Gemeinschaftswährung steigt in der Spitze um 0,3 Prozent auf 1,0642 Dollar. Obwohl die EZB am Donnerstag für Juli erste Zinserhöhungen angekündigt hatte, konnte der Euro davon zunächst nicht profitieren. Die Gemeinschaftswährung büßte rund ein Prozent an Wert ein.
08.40 Uhr – Nach einer Herunterstufung rutscht der IT-Dienstleister GFT Technologies ans SDax-Ende. Die Aktien verlieren bei Lang & Schwarz drei Prozent. Die Berenberg Bank stuft die Titel auf „Hold“ von „Buy“ herunter.
06.42 Uhr – Folgende Aktien werden am Freitag mit einem Dividendenabschlag gehandelt:
Deutsche UnternehmenAngaben in Euro | Schlusskurs | Dividende |
Brenntag SE | 70,68 | 1,45 |
DWS Group GmbH & Co KgaA | 31,24 | 2,00 |
Instone Real Estate Group SE | 13,06 | 0,62 |
Traton SE | 16,96 | 0,50 |
10. Juni 2022 Der Börsen Vormittag
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