Samstag, Dezember 21, 2024
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Autosektor stützt Europas Börsen – Konjunkturskepsis bleibt

Frankfurt, 01. Jun (Reuters) – Steigende Preise und ein trübes Konsumklima machen Europas Börsen weiter zu schaffen. Der Dax lag am Mittwochvormittag lediglich 0,3 Prozent höher bei 14.436 Punkten, der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent im Plus bei 3795 Zählern. Die Hoffnungen der Anleger auf eine Bodenbildung am Aktienmarkt könnten verfrüht gewesen sein, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. Der Dax bleibe unterhalb der Marke von 14.900 Punkten technisch angeschlagen. Seit Jahresbeginn hat er rund neuneinhalb Prozent verloren. 

Die deutschen Verbraucher lassen wegen der hohen Inflation bereits deutlich weniger Geld in den Kassen der Einzelhändler. Deren Umsatz fiel im April um 4,7 Prozent niedriger aus als im Vormonat. Besonders schlecht liefen die Geschäfte mit Lebensmitteln. Für Unbehagen sorgt auch weiterhin der hohe Ölpreis, der die Inflationssorgen der Anleger schürt. Nach dem beschlossenen EU-Embargo für einen Großteil russischer Ölimporte und dem Ende des Corona-Lockdowns in Shanghai verteuerte sich die Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee um 1,5 Prozent auf 117,30 Dollar je Barrel (159 Liter). 

INFLATION TRÜBT KONSUMLAUNE

Der anhaltende Preisanstieg erhöht Experten zufolge zugleich den Handlungsdruck auf die Zentralbanken und schürt somit die Angst der Investoren vor noch schneller und noch stärker steigenden Zinsen. Dabei rückt angesichts der Rekord-Teuerung im Mai im Euro-Raum vor allem die Europäische Zentralbank in den Fokus.

„Während sich für die Fed erste Anzeichen eines nachlassenden Inflationsdrucks zeigen, läuft die EZB der Entwicklung noch massiv hinterher“, sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. „Damit werden neben der Anhebung der Einlagenzinsen auf das Nullniveau auch mehrere Leitzinsanhebungen bis zum Jahresende immer wahrscheinlicher.“ Am Abend (MEZ) veröffentlicht die US-Notenbank Federal Reserve ihren Konjunkturbericht, von dem sich Anleger geldpolitische Signale erhoffen.

An den Metallmärkten drückte der Konjunkturpessimismus und ein stärkerer Dollar auf den Kupferpreis. Das IndustriemetallCMUC3 verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 9419 Dollar je Tonne. 

FESTERER AUTOSEKTOR STÜTZT – DWS AUF TAUCHSTATION 

Erneut auf Talfahrt gingen die Aktien der Deutsche Bank-Fondstochter DWS, die bis zu 7,7 Prozent abtauchten. Nach der Razzia im Zusammenhang mit Vorwürfen eines Etikettenschwindels bei den Angaben zu Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten von Investments tauscht DWS den Chef aus. Stefan Hoops löst Asoka Wöhrmann mit Ablauf des Tages der diesjährigen Hauptversammlung an der Spitze der Geschäftsführung ab. Die Aktien der Deutschen Bank lagen 0,8 Prozent höher.

Auto-Aktien waren europaweit am meisten gefragt. Der Branchenindex.SXAP stieg um 1,5 Prozent auf ein Acht-Wochen-Hoch von 581,66 Punkten. Den Dax stützten Kursgewinne von Daimler Truck, VW, Mercedes Benz und BMW von 1,9 bis 2,3 Prozent. In Paris stiegen Renault-Papiere um mehr als zwei Prozent. In Tokio hatten Toyota7203.T, Nissan7201.T und Honda7267.T bereits bis zu 7,7 Prozent zugelegt. Die Experten der US-Großbank JP Morgan erwarten, dass japanische Autokonzerne in diesem Jahr Rekordgewinne einfahren.

Anleger von Dr.Martens griffen nach einem optimistischen Ausblick bei Aktien des britischen Schuhherstellers zu. Die Papiere zogen in London um rund 27 Prozent an auf 276 Pence. Die Firma, die bekannt ist für ihre Boots mit der gelben Naht, rechnet für das Geschäftsjahr 2022/23 dank Preiserhöhungen und Absatzsteigerungen mit einem Umsatzwachstum im hohen zweistelligen Prozentbereich.

Autosektor stützt Europas Börsen – Konjunkturskepsis bleibt

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Mehr zu den Entwicklungen in der Ukraine.

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