München, 20. Mai (Reuters) – Siemens trennt sich von einem weiteren Randbereich. Das Geschäft mit elektrischen Antrieben für Nutzfahrzeuge wie Busse und Baumaschinen geht für 190 Millionen Euro an den US-Autozulieferer Meritor, wie der Münchner Technologiekonzern am Freitag mitteilte.
Der Bereich mit 200 Beschäftigten in Deutschland, China und den USA gehört zu den „Portfolio Companies“, die Siemens nicht mehr als Teil seines Kerngeschäfts sieht und perspektivisch verkaufen will. „Wir haben dieses Geschäft profitabel gemacht und mit Meritor nun den idealen neuen Eigentümer gefunden, der strategisch hervorragend passt“, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas.
Letztlich wird die Siemens-Sparte beim Lkw-Motorenhersteller Cummins landen. Er steht vor der Übernahme von Meritor. Die Aktionäre von Meritor stimmen am kommenden Donnerstag (26. Mai) über die 2,6 Milliarden Dollar schwere Transaktion ab. Der neue Eigentümer stehe hinter dem Kauf der Siemens-Sparte, erklärte Meritor. Vorstandschef Chris Villavarayan sagte, die Übernahme stärke die Meritor-Antriebsmarke „Blue Horizon“ durch einen Ausbau der Produktpalette für Elektrofahrzeuge.
Nach dem Verkauf der Lkw-Elektroantriebe sind bei Siemens nur noch drei größere „Portfolio Companies“ übrig. Finanzvorstand Thomas hatte kürzlich die Erwartung gedämpft, dass die größte davon – Large Drives Applications – bald verkauft werden könnte. Im Bestand sind auch das ausgegliederte Geschäft mit Gepäckförder- und Frachtsortieranlagen für Flughäfen sowie Sykatec, ein Spezialist für Metallverarbeitung und Verkabelung.
Siemens verkauft Geschäft mit Elektro-Antrieben für Nutzfahrzeuge
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