Berlin, 17. Mai (Reuters) – Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) wollen diese Woche bei ihrem Treffen in Bonn Insidern zufolge ein 15 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die Ukraine schnüren. Es gehe um drei Monate mit einem kurzfristigen Finanzierungsbedarf der Ukraine von jeweils fünf Milliarden Euro beziehungsweise Dollar, hieß es am Dienstag in deutschen Regierungskreisen. Das solle möglichst jetzt umgesetzt werden, weil die Einnahmen der Ukraine weggebrochen seien.
Die Hilfen sollten überwiegend durch Zuschüsse erfolgen, die anders als Kredite nicht zurückgezahlt werden müssten. Die USA hätten bereits angeboten, die Hälfte zu tragen – Zuschüsse im Volumen von 7,5 Milliarden Dollar. Die G7-Gruppe habe eine Pflicht, der von Russland angegriffenen Ukraine weiter zu helfen.
Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hatten sich bei ihren jüngsten Beratungen der Finanzminister in Washington nicht auf ein Abschlussdokument mit gemeinsamen Zielen verständigen können – wegen offener Spannungen im Zuge des Krieges in der Ukraine. Die G7-Gruppe – bestehend aus den USA, Kanada, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien – ist aber deutlich homogener.
Deswegen wird dieses Mal wieder ein Abschlussdokument angestrebt. Den deutschen Regierungskreisen zufolge soll darin auch der Plan für einen Klimaclub verankert werden, der den Klimaschutz international koordiniert.
G7-Finanzminister wollen 15-Mrd-Hilfspaket für Ukraine schnüren
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