Dubai, 07. Mai (Reuters) – Angesichts der stockenden Gespräche über eine Wiederbelebung des Atomabkommens will sich der europäische Unterhändler mit einem Besuch im Iran um eine Annäherung bemühen. EU-Verhandlungsführer Enrique Mora werde am Dienstag in der Hauptstadt Teheran erwartet, meldete die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Nour News am Samstag. Dies könne als neuer Schritt konstruktiver Konsultationen gewertet werden, erklärte die Agentur.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte der „Financial Times“, er suche einen „Mittelweg“ zur Lösung der Differenzen. Ein wesentlicher Streitpunkt besteht in der Rolle der Iranischen Revolutionsgarden, einer Eliteeinheit der Streitkäfte.
Der Iran pocht darauf, dass die USA die Revolutionsgarden aus ihrer Liste ausländischer terroristischer Organisationen streichen. Der Zeitung zufolge schwebt Borrell eine Lösung vor, bei der die Sanktionen gegen die Gesamtheit der Revolutionsgarden zwar aufgehoben, aber gegen Teile beibehalten werden. Borrell sagte, Mora solle dies in Teheran ansprechen.
Die indirekten Gespräche zwischen dem Iran, den USA und weiteren Staaten über eine Wiederbelebung des Atomabkommens ziehen sich in die Länge. Die USA hatten das Abkommen 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump aufgekündigt und erneut harte Sanktionen gegen den Iran verhängt. Daraufhin hielt sich der Iran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen. Mit dem Atomabkommen soll verhindert werden, dass der Iran Nuklearwaffen baut. Die Regierung in Teheran dementiert solche Absichten.
EU-Unterhändler will im Iran Annäherung in Atomgesprächen suchen
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