München, 04. Mai (Reuters) – Der europäische Flugzeugbauer Airbus will die Produktion seines Verkaufsschlager A320/A321 in den nächsten drei Jahren trotz Bedenken von Zulieferern auf 75 Maschinen im Monat steigern. Airbus arbeite mit seinen Partnern daran, die Produktion der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge bis 2025 auf diesen Wert nach oben zu schrauben, sagte Vorstandschef Guillaume Faury am Mittwochabend bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal. „Von diesem Hochfahren wird die weltweite Wertschöpfungskette der Luftfahrtindustrie profitieren.“ Faurys Überlegungen, bald 70 bis 75 A320 und A321 pro Monat zu bauen, hatten die Zulieferer auf den Plan gerufen, die daran zweifeln, ob die das so schnell leisten können.
Nach dem Einbruch der Nachfrage während der Corona-Pandemie baut Airbus derzeit im Monat zwischen 45 und 50 Maschinen der A320-Familie. Über 2022 hinaus erwarte der französisch-deutsche Konzern aber eine starke Nachfrage, sagte Faury. Bis zum Sommer nächsten Jahres will er die Produktion wie geplant zunächst auf 65 Maschinen pro Monat erhöhen. In den ersten drei Monaten des Jahres lieferte Airbus insgesamt 142 (Vorjahr: 125) Verkehrsflugzeuge aus, 109 davon waren aus der A320-Familie. Zugleich kamen Bestellungen für 253 Flugzeuge herein, nach Stornierungen anderer Kunden blieb ein Zuwachs von 83 Maschinen. Ein Jahr zuvor hatten die Fluggesellschaften und Leasingfirmen 61 Flugzeuge mehr storniert als neu bestellt worden waren.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal um 15 Prozent auf 12,0 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich um 82 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Dabei musste Airbus rund 200 Millionen Euro wegen der Folgen des russischen Einmarschs in der Ukraine abschreiben. Zwei Flugzeuge hätten wegen der Sanktionen gegen Russland nicht ausgeliefert werden können, teilte Airbus mit. An den Prognosen für das Gesamtjahr hält der Konzern fest.
Airbus schraubt Produktionsziel für A320 nach oben
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