18. Apr (Reuters) – Die Wall Street hat zu Beginn der neuen Handelswoche schwächer tendiert. Börsianern zufolge sorgen sich Anleger vor einer kräftigen Verschärfung der Geldpolitik der US-Notenbank mit steigenden Zinsen. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte lag im Handelsverlauf 0,1 Prozent tiefer bei 34.429 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500.SPX gab 0,2 Prozent auf 4384 Zähler nach, der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC verlor 0,5 Prozent auf 13.295 Stellen.
„Die Geldpolitik der Fed, sehr hohe Energiekosten und die wirtschaftlichen Probleme durch den Krieg in der Ukraine werden die Märkte in den nächsten Wochen belasten – es sei denn, es findet sich eine Lösung“, sagte Rick Meckler, Partner bei der Investmentfirma Cherry Lane Investments.
Aufhellen könnte sich die Lage, wenn die vielen Quartalsberichte, die in den kommenden Wochen anstehen, gut ausfielen, sagten Börsianer. Die Bilanzen bislang hätten die Erwartungen erfüllt, sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities in New York. „Es gab einige negative Prognosen, aber im Großen und Ganzen sieht es so aus, als könnten die US-Unternehmen mit der höheren Inflation und den höheren Geldkosten leben.“
Die Bank of AmericaBAC.N verdiente im ersten Quartal dank ihres stark wachsenden Geschäfts mit Verbraucherkrediten überraschend gut. Die Aktien legten 4,3 Prozent zu. Im weiteren Verlauf der „Woche legen unter anderem Netflix NFLX.O, TeslaTSLA.O, Johnson & JohnsonJNJ.N sowie IBM IBM.N Zahlen vor.
TwitterTWTR.N-Papiere gewannen 4,8 Prozent. Der Konzern wehrt sich mit einer „Giftpille“ gegen eine Anteilserhöhung von Tesla-Chef Elon Musk. Dadurch wird Großinvestoren eine Erhöhung ihres Anteils erschwert.
Tesla-Aktien stiegen um 0,9 Prozent. Der US-Elektroautobauer rief seine Mitarbeiter Insidern zufolge in Shanghai zurück in die Fabrik. Die Wirtschaftsmetropole war wegen eines Ausbruchs der Coronavariante Omikron drei Wochen im Lockdown.
Die in den USA gelisteten Papiere von Didi GlobalDIDI.N sackten um 17 Prozent ab. Der chinesische Mitfahr-Dienst will am 23.Mai auf einer Mitgliederversammlung über eine Einstellung seiner US-Börsennotierung abstimmen zu lassen. Bevor das Delisting dort abgeschlossen sei, werde Didi auch keine Notierung an einer anderen Börse beantragen. Didi hatte im Dezember angekündigt, sich von der US-Börse zurückzuziehen und eine Notierung in Hongkong anzustreben.
Der Uber-Konkurrent war Mitte 2021 an die US-Börse gegangen, obwohl die chinesischen Behörden den Konzern zur Verschiebung der Pläne aufgefordert hatten. Seitdem steht Didi verstärkt im Visier von Chinas Aufsichtsbehörden. Didi-Aktien kosten inzwischen nur noch rund zwei Dollar, nach knapp 17 Dollar Ende Juni 2021.
Wall Street startet schwächer in die Woche
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.