06. Apr (Reuters) – Trotz der verschärften Sanktionen gegen Russland gibt die Börse in Moskau am Mittwoch nur leicht nach. Nach anfänglichen Verlusten drehte der russische Aktienindex vorübergehend sogar ins Plus. Die russische Regierung sagte zu, heimische Unternehmen mit Aktienkäufen zu stützen. Der russische Aktienmarkt zeige eine „wundersame Widerstandsfähigkeit“ gegenüber möglichen neuen Sanktionen, bei gleichsamer Abwesenheit ausländischer Investoren, denen der Aktienhandel in Russland weiterhin untersagt sei, konstatierte das Maklerunternehmen Finam.
Unter die Räder kamen allerdings Bank-Aktien. Die beiden großen staatlichen Kreditinstitute VTB und Sberbank gaben vier Prozent und mehr als sechs Prozent nach. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten bereiten neue Sanktionen gegen Moskau vor, die auf russische Banken und Beamte abzielen und neue Investitionen in Russland verbieten sollen. Dagegen zogen die Aktien des Ölproduzenten Lukoil um 2,5 Prozent an. Die Aktien von Gazprom Neft legten um 4,5 Prozent zu.
Der russische Rubel tendierte fester, nachdem Russland die Dollar-Anleihegläubiger in Rubel bezahlte und erklärte, dass das Land, solange seine Devisenreserven durch Sanktionen blockiert seien, weiterhin so verfahren werde. Russland hat am Mittwoch erstmals Zahlungen für zwei Fremdwährungsanleihen nicht in Dollar, sondern in Rubel geleistet. Experten zufolge bleibt Russland nun noch eine Frist von 30 Tagen, um dieses Geld doch noch in Dollar zu überweisen und eine Staatspleite zu vermeiden.
Moskauer Börse trotzt neuen Sanktionen – Regierung hilft
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.