Update: 16:35 Uhr
24. Mrz (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
16.04 Uhr – Luxemburg lehnt vorerst neue Sanktionen ab
Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel spricht sich vorerst gegen eine neue Sanktionsrunde aus. Mit neuen Strafmaßnahmen müsse auf eine neue Situation reagiert werden, sagt er in Brüssel. Der Status Quo habe sich aber nicht verändert. Er denke, nötig seien abgestufte Sanktionen, erklärt Bettel.
15.58 Uhr – Am Freitag werden nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die ersten ukrainischen Flüchtlinge aus Moldau nach Deutschland gebracht. Ein erstes Flugzeug werde nach Frankfurt fliegen, kündigt Baerbock in Berlin an. Es gehe jetzt darum, Moldau als kleinem Nachbarland der Ukraine „ganz pragmatisch unter die Arme zu greifen“. Dies sei allerdings nur der Anfang, weitere Flüge aus Moldau nach Europa und auch über den Atlantik würden folgen.
14.41 Uhr – Diplomatin – Mehr US-Flüssiggas für Europa
Die USA und Großbritannien wollen einer britischen Diplomatin zufolge für mehr Flüssiggas-Lieferungen nach Europa sorgen. Das Flüssiggas solle zunächst vom amerikanischen Baltimore nach Großbritannien und dann auf den europäischen Kontinent verschifft werden, sagt Großbritanniens Botschafterin in den USA, Karen Pierce, dem US-Fernsehsender MSNBC. Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem Hafen von Baltimore erzielt worden. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme. Europäische Länder ringen wegen des Kriegs in der Ukraine darum, unabhängiger von den bisher sehr umfangreichen Gaslieferungen aus Russland zu werden. Aus US-Regierungskreisen war verlautete, beim aktuellen Besuch von US-Präsident Joe Biden in Europa sei mit einer wichtigen Ankündigungen zur Energiepolitik zu rechnen.
14.35 Uhr – USA verhängen neue Russland-Sanktionen
Die USA weiten ihre Russland-Sanktionen aus. Wie das Finanzministeriums mitteilt, werden Dutzende Rüstungskonzerne, 328 Duma-Abgeordnete sowie der Chef der SberbankSBER.MM mit Sanktionen belegt. Auch könnten die US-Behörden mit Strafmaßnahmen gegen Gold-Geschäfte unter Beteiligung Russlands vorgehen.
14.29 Uhr – Ukraine – Russische Truppen vor Kiew teilweise zurückgedrängt
Die russischen Truppen vor Kiew sind dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge an einigen Stellen zurückgedrängt worden. Teilweise sei der Feind um mehr als 70 Kilometer zurückgedrängt worden, sagt der Sprecher des Ministeriums, Olexander Motusjanyk. Russland habe seine Pläne, die Hauptstadt einzukesseln und einzunehmen, aber nicht aufgegeben. Russland habe weitere militärische Ausrüstung nach Belarus entsandt, um den Vormarsch auf Kiew zu verstärken. Beweise dafür legte der Sprecher nicht vor.
14.25 Uhr – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagt nach Abschluss des Sondergipfels, die Staats- und Regierungschefs seien sich einig, dass sich der Krieg in der Ukraine nicht ausbreiten dürfe. Er bekräftigt, es werde keine Nato-Truppen in der Ukraine geben.
14.19 Uhr – Die USA wollen einem Insider zufolge der Ukraine humanitäre Hilfe im Volumen von rund einer Milliarde Dollar zukommen lassen. Zudem würden 320 Millionen Dollar bereitgestellt, um mit einem speziellen Programm die Demokratie in Europa zu stärken, sagt ein hochrangiger Regierungsvertreter. Dabei gehe es vor allem um Pressefreiheit und Menschenrechte in der Ukraine und nahe gelegenen Ländern. Zuvor war bereits bekanntgeworden, dass die USA bis zu 100.000 ukrainische Flüchtlinge aufnehmen wollen.
14.07 Uhr – Stoltenberg verlängert als Nato-Generalsekretär
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bleibt außerplanmäßig für ein weiteres Jahr im Amt. Der norwegische Politiker stimmt auf dem Sondergipfel der Allianz in Brüssel zu, bis zum 30. September 2023 Generalsekretär zu bleiben. Das Finanzministerium in Oslo erklärt zugleich, Stoltenberg habe seine Bewerbung für das Amt des norwegischen Zentralbankchefs zurückgezogen. Stoltenbergs reguläre Amtszeit bei der Nato endet Ende September, er sollte danach Zentralbankchefs seines Landes werden. Hintergrund der Verlängerung ist der russische Angriff auf die Ukraine.
14.06 Uhr – Bei dem Krieg in der Ukraine sind den Vereinten Nationen zufolge mehr als 1000 Zivilisten ums Leben gekommen. Mindestens 1035 Zivilisten seien seit dem Beginn der Kämpfe am 24. Februar getötet worden, teilt das UN-Menschenrechtsbüro mit. 1650 seien verletzt worden.
14.05 Uhr – Russland gefährdet nach Ansicht der Nato mit der Invasion in der Ukraine die globale Sicherheit. In einer Erklärung des Sondergipfels der Staats- und Regierungschefs der 30 Mitlieder verurteilt die Allianz zugleich Angriffe auf die Zivilbevölkerung und zieht Belarus in die Mitverantwortung. China fordern die Nato-Staaten auf, Russland nicht in dem Krieg zu unterstützen. Das Bündnisgebiet werde die Allianz beschützen und jeden Zentimeter verteidigen.
13.22 Uhr – Deutschland – Würden russische Kriegsverbrecher vor Gericht bringen
„Wir werden auch russische Kriegsverbrecher in Deutschland vor Gericht stellen, wenn wir ihrer habhaft werden“, sagt Justizminister Marco Buschmann im Bundestag. Deutschland sei in dieser Frage entschlossen. Es dürfe aber keine Diskriminierung russischer oder russischsprachiger Menschen in Deutschland geben. „Es ist kein Verbrechen, russisch zu sein.“ Deutschland bleibe ein tolerantes Land. „Unrecht bekämpft man nicht mit Unrecht.“
13.14 Uhr – Das geplante Entlastungspaket bei den Energiekosten bringe den Handwerksbetrieben nicht die aktuell nötige Entlastung, kritisiert der Branchenverband ZDH. „Um die Lasten aus dieser Preisexplosion abzufedern und Härten auszugleichen, reicht die temporäre Entlastung bei Spritkosten nicht aus“, sagt Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. „Zusätzlich sollten auch die Verbrauchssteuern bei Strom und Gas auf die europäisch zulässigen Mindestsätze gesenkt und die CO2-Abgabe befristet ausgesetzt werden.“ Bei öffentlichen Aufträgen sollten sogenannte Preisgleitklauseln gelten, damit bestehende Aufträge im Zuge steigender Preise entsprechend angepasst werden könnten.
12.42 Uhr – Die USA planen nach Informationen von Reuters die Aufnahme von bis zu 100.000 ukrainischen Kriegsflüchtlingen. Dies solle am Donnerstag bekanntgegeben werden, während US-Präsident Joe Biden mit den europäischen Staats- und Regierungschefs zusammentrifft, erfährt Reuters von mit dem Vorgang vertrauten Personen. Bisher hatten die USA nur wenige ukrainische Flüchtlingen aufgenommen.
12.32 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Nato um mehr Militärhilfe und warnt vor den Schritten, die Russland nach seiner Einschätzung als nächstes plant. Russland wolle „weitergehen“, sagt Selenskyj in einer von seinem Präsidialamt vorab veröffentlichten Videoansprache für den Nato-Gipfel in Brüssel. „Gegen östliche Nato-Mitglieder. Gegen die Balten-Staaten. Polen mit Sicherheit.“ Die Nato müsse zeigen, wie sie ihre Menschen schützen könne.
12.37 Uhr – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nennt das Entlastungspaket der Ampel unzureichend. „Die Beschlüsse der Regierungskoalition können die großen Sorgen in der Wirtschaft nicht wirklich verringern“, erklärt DIHK-Präsident Peter Adrian. Die Senkung der Energiesteuer für drei Monate sei aus Sicht vieler Betriebe nur ein Tropfen auf den heißen Stein – und könne der besonders stark betroffenen Industrie ohnehin nicht helfen. Die historisch hohen Strom- und Energiepreise bedrohten viele deutsche Unternehmen in ihrer Existenz. „Teilweise war es bereits vor dem Krieg in der Ukraine aufgrund der hohen Energiepreise betriebswirtschaftlich sinnvoller, Maschinen und Anlagen abzustellen anstatt zu produzieren.“ Eine solche Entwicklung sei gefährlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland mit vielen guten Arbeitsplätzen.
11.55 Uhr – Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, will bei seinem Besuch in Moskau mit Vertretern des Verteidigungsministeriums über Kriegsgefangene sprechen. Zudem wolle er die Genfer Konventionen ansprechen, sagt Maurer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Die Genfer Konventionen sind internationale Abkommen über grundlegende humanitäre Regeln bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Kürzlich war Maurer in Kiew, um sich dort für einen besseren Schutz von Zivilisten und einen leichteren Zugang für die Lieferung von Hilfsgütern einzusetzen.
11.41 Uhr – Schweiz sperrt Milliarden-Vermögen von Russen
Die Schweiz hat in Zusammenhang mit den Sanktionen gegen Russland bisher Vermögen von insgesamt 5,75 Milliarden Franken gesperrt. Dieser Wert dürfte in Zukunft noch zunehmen, sagt Erwin Bollinger vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco).
11.23 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner sagt, die Höhe des Ergänzungshaushalts stehe noch nicht fest. Sie werde nicht nur das Volumen des jetzigen Entlastungspakets für die hohen Energiepreise umfassen. Es würden auch Unternehmenshilfen hinzukommen.
11.19 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner sagt, das zweite Energieentlastungspaket werde ein ähnliches Volumen wie das erste Paket vor vier Wochen haben. Dieses hatte er zuletzt meist auf 14 bis 16 Milliarden Euro taxiert. Genaue Zahlen könne er aber noch nicht nennen. Dies hänge unter anderem vom Spritverbrauch ab, dessen Preis die Regierung zeitlich befristet senken will.
11.13 Uhr – SPD-Co-Chef Lars Klingbeil betont, die Regierung habe mit dem zweiten Entlastungspaket „ein wichtiges Zeichen“ gesetzt. Es gehe jetzt auch um den sozialen Zusammenhalt. Mit dem Paket solle abgefedert werden, was gerade an den Zapfsäulen der Tankstellen passiere. „Es ist etwas auf den Weg gebracht worden, das zeigt, diese Regierung handelt in schwierigen Zeiten.“
11.07 Uhr – Grünen Co-Chefin Ricarda Lang sagt, die Ampel-Koalition werde nicht jede Belastung ausgleichen können. Es werde jetzt aber der öffentliche Nahverkehr massiv unterstützt und für drei Monate deutlich günstiger gemacht. Außerdem wolle die Koalition die Energieeffizienz verbessern, beispielsweise durch Förderungen für den Austausch von Gasheizungen.
11.03 Uhr – FDP-Chef Christian Lindner betont, die Regierung müsse Wirtschaft und Gesellschaft vor den Folgen des Krieges schützen. Vereinbart sei unter anderem, den Spritpreis befristet auf drei Monate zu senken, und zwar Benzin um 30 Cent je Liter und Diesel um 14 Cent pro Liter.
10.40 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor Beginn des Nato-Gipfel die Entschlossenheit des Westens im Ukraine-Konflikt betont. „Genau vor einem Monat hat Präsident Putin seinen schrecklichen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen“, schreibt er auf Twitter. Der Dreier-Gipfel von Nato, G7 und EU zeige den Ernst der Lage. „Es zeigt aber auch unsere große Einigkeit und Entschlossenheit.“
10.22 Uhr – Stoltenberg – Russland muss hohen Preis bezahlen
Zu Beginn des Nato-Sondergipfels hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betont, dass Russland einen hohen Preis für den Angriff auf die Ukraine bezahlen müsse. Das Bündnis werde weiter an der Seite der Ukraine stehen. An dem Nato-Sondergipfel nimmt auch US-Präsident Joe Biden teil.
10.03 Uhr – Der britische Premierminister Boris Johnson wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „Barbarei“ vor. „Wladimir Putin hat schon die rote Linie hin zur Barbarei überschritten“, sagt Johnson bei seiner Ankunft zum Nato-Gipfel in Brüssel. Johnson spricht sich zugleich für weitere Sanktionen gegen Russland aus.
10.00 Uhr – Der litauische Präsident Gitanas Nauseda hat die Westeuropäer davor gewarnt, nur an eine russische Bedrohung Osteuropas zu denken. „Niemand kann sich sicher fühlen“, sagt er vor dem Nato-Gipfel. „Vielleicht wird es Polen sein, vielleicht das Baltikum“, fügt er mit Blick auf weitere mögliche Angriffsziele Russlands hinzu. Aber auch entferntere Länder seien nicht mehr sicher.
09.55 Uhr – Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verlängert nach Informationen norwegischer Medien seine Amtszeit um ein Jahr. Das berichten der Sender TV2 und die Zeitung „Dagens Naeringsliv“. Stoltenbergs reguläre Amtszeit endet Ende September, er sollte danach Zentralbankchefs seines Landes werden. Hintergrund der Verlängerung, die formal die Nato-Staaten beschließen müssen, ist der russische Angriff auf die Ukraine.
09.50 Uhr – Die EU debattiert nach den Worten von Litauens Präsident Gitanas Nauseda über weitere Sanktionen gegen Russland. Allerdings dauere es, bis die bereits eingeleiteten Maßnahmen Wirkung zeigen könnten, sagt Nauseda bei seiner Ankunft zum Nato-Gipfel vor Journalisten in Brüssel. „Sanktionen brauchen Zeit, und die Konsequenzen zeigen sich mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung.“
09.43 Uhr – Die Bundesregierung hat eine Doppelspitze für die Arbeitsgruppe zur Umsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland vorgestellt. Diese sei am Mittwochabend bestellt worden, teilen mehrere Ministerien am Donnerstag mit. Zur Doppelspitze gehört die bisherige Oberstaatsanwältin Nina Thom aus Berlin, eine Expertin für Vermögensabschöpfung, Korruptionsdelikte und Geldwäsche. Hinzu kommt Johannes Geismann, zuletzt Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Er war früher im Bundesfinanzministerium unter anderem für die Steuerabteilung und die Beteiligungen des Bundes zuständig.
09.16 Uhr – Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wirft der russischen Regierung vor, vorerst nicht an ernsthaften Verhandlungen über eine Waffenruhe interessiert zu sein, weil das Militär seine Ziele in der Ukraine noch nicht erreicht habe. „Im Moment will Russland sich nicht hinsetzen und irgendetwas verhandeln“, sagt Borrell dem spanischen Sender TVE. Vielmehr wolle Russland mit Geländegewinnen den ukrainischen Zugang zum Meer kappen. „Es will erst ernsthaft verhandeln, wenn es sich eine Position der Stärke gesichert hat.“ Die EU werde der Ukraine weiterhin Militärhilfe leisten. „Das ist wichtig, weil sich in den nächsten 15 Tagen alles entscheidet.“
09.14 Uhr – Habeck – Beschließen Effizienz-Programm gegen Abhängigkeit von Energie-Importen
Die Ampel-Koalition wird laut Wirtschaftsminister Robert Habeck ein ehrgeiziges Programm zum Energie-Sparen gegen die Abhängigkeit von Energie-Importen beschließen. Im Entlastungspaket werde es ein Ausrufezeichen hinter der Energie-Effizienz geben, sagt der Grünen-Politiker. „So geht eine Zeitenwende.“ Die Ampel-Spitzen wollen am Vormittag ihr Paket gegen die hohen Energiekosten vorlegen.
09.11 Uhr – Fast 80 Prozent der Menschen in Deutschland plädieren dafür, dass die Bundesrepublik im Ukraine-Krieg humanitäre Hilfe leisten soll, wie aus einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Vorrang hätten Lieferungen etwa von Trinkwasser, Arzneimitteln und Verbandsmaterial. Gut zwei Drittel (68 Prozent) sind dafür, dass Deutschland durch die Aufnahme von Geflüchteten Hilfe leisten soll und etwas weniger als zwei Drittel befürwortet Wirtschaftssanktionen. Dagegen sind nur elf Prozent der Meinung, Deutschland solle auch mit Soldaten helfen. Eine Mehrheit von 51 Prozent der Befragten unterstützen, dass die Ukraine der EU beitritt, eine Nato-Mitgliedschaft befürworten nur 39 Prozent.
08.59 Uhr – EU spielt Szenarien für russischen Gas-Lieferstopp durch
Die Europäische Union (EU) spielt verschiedene Szenarien für die Gasversorgung aus Russland durch. Dazu gehörten eine Reduzierung und auch ein vollständiger Ausfall der Lieferungen im kommenden Winter, sagt der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, vor dem Europaparlament. Ziel sei es, die EU-Mitgliedsstaaten bei einer Überprüfung ihrer Notfallpläne für die Gasversorgung zu unterstützen.
08.33 Uhr – Wieder kein Fluchtkorridor aus Mariupol
Die Ukraine konnte offenbar auch für Donnerstag keinen Fluchtkorridor aus dem Zentrum der belagerten Stadt Mariupol aushandeln. Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt wie schon am Mittwoch, für die Bewohner von Mariupol stünden Transportmöglichkeiten in Berdjansk bereit. Die Stadt liegt rund 85 Kilometer westlich von Mariupol. Gerade in Mariupol gilt die Lage für die Bevölkerung als besonders kritisch. Um Zivilisten aus anderen umkämpften Orten in Sicherheit zu bringen, seien sieben Fluchtkorridore vereinbart worden, sagt Wereschtschuk. Am Mittwoch waren es neun.
08.23 Uhr – Der britische Premierminister Boris Johnson bringt Zugangsbeschränkungen zu den russischen Goldreserven als weiteres Druckmittel ins Gespräch. Es müsse geprüft werden, ob man zusätzlich zu Maßnahmen bei den Barmitteln auch den Zugriff auf die Goldreserven beschränken könne, sagt Johnson dem Radiosender LBC. „Je mehr Druck wir jetzt ausüben, vor allem über Dinge wie Gold, desto mehr können wir meiner Meinung nach den Krieg verkürzen.“ Vor dem Nato-Treffen in Brüssel sagt Johnson weiter, Russlands Präsident Wladimir Putin habe bereits eine rote Linie überschritten. Ihm sollte vor dem Internationalen Strafgerichtshof der Prozess gemacht werden.
07.59 Uhr – Die Sonnenblumenkern-Ernte in der Ukraine könnte Experten zufolge dieses Jahr mit 9,6 Millionen Tonnen 42 Prozent geringer ausfallen als 2021, weil deutlich weniger Anbaufläche genutzt werden kann. „Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass ein großer Teil der Kämpfe im Land in den Regionen des Sonnenblumenanbaus konzentriert ist“, teilt die Agrarberatungsfirma APK-Inform mit. Die Ukraine ist der weltgrößte Exporteur von Sonnenblumenöl. Laut APK-Inform könnte die Raps-Ernte im Land um 19 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen und die Sojabohnen-Produktion um 23 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen sinken.
05.58 Uhr – Europapolitiker der Grünen fordern die Einführung von drastischen Strafzöllen in Milliardenhöhe auf russische Gasimporte in die Europäische Union. „Russische Energiekonzerne verdienen sich dumm und dämlich an den Gaslieferungen nach Europa. So lange ein Gasembargo unrealistisch ist, darf die EU nicht zusehen, sondern muss handeln“, sagt der Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament, Rasmus Andresen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Ein Strafzoll auf russisches Gas würde Russlands Staatseinnahmen mindern und der EU die Möglichkeit geben, mit einem Kriegsfolgen-Fonds Entlastungen zu den hohen Energiekosten und der Asylpolitik zu finanzieren.
Solange ein Gasembargo unrealistisch sei, könne ein Strafzoll auf russisches Gas Russlands Staatseinnahmen mindern und zugleich einen Kriegsfolgen-Fonds der EU finanzieren, sagte der Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament, Rasmus Andresen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Der Kriegsfolgen-Fonds könne Entlastungen bei den hohen Energiekosten und die Asylpolitik in der EU finanzieren.
03.29 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Menschen in der ganzen Welt auf, auf die Straßen zu gehen und ein Ende des Kriegs in seinem Land zu fordern. „Kommt aus euren Büros, euren Häusern, euren Schulen und Universitäten, im Namen des Friedens, kommt mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine zu unterstützen, um die Freiheit zu unterstützen, um das Leben zu unterstützen“, sagte Selenskyi in einer öffentlichen Videoansprache. Er forderte erneut die Einrichtung und Überwachung einer Flugverbotszone über der Ukraine. Bei den Gipfeltreffen der Nato, der EU und der G7-Staaten am Donnerstag werde man sehen, wer ein Freund und ein Partner der Ukraine sei, und wer das Land verraten und verkauft habe.
02.07 Uhr – Die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine darf kein deutsch-polnisches Problem bleiben. Dies fordert Bundesverkehrsminister Volker Wissing. „Aufnahmebereitschaft gibt es auch in Ländern, die nicht nah an der Ukraine liegen. Es müssen Transporte nach Frankreich, Spanien, Griechenland, Dänemark organisiert werden – mit Bahn oder Flugzeug“, sagte der FDP-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. In Deutschland müssten weitere Verteilzentren neben Berlin, Hannover und Cottbus errichtet werden. Sonst würden viele Flüchtende weiter nach Berlin kommen, weil sie dort Freunde und Verwandte hätten und am ehesten eine Perspektive für sich sähen. Es werde ein gutes System gebraucht um die Flüchtenden in Deutschland und Europa zu verteilen.
01.35 Uhr – Die Ukraine setzt Gesichtserkennungssoftware von Clearview AI ein, um die Leichen gefallener russischer Soldaten zu identifizieren und ihre Familien ausfindig zu machen, sagt der ukrainische Vizepremierminister Mykhailo Fedorow. „Aus Höflichkeit gegenüber den Müttern dieser Soldaten verbreiten wir diese Informationen über die sozialen Medien, damit die Familien zumindest wissen, dass sie ihre Söhne verloren haben, und damit sie die Möglichkeit haben, die Leichen abzuholen“, sagt Fedorow in einem Reuters-Interview. Gegner der Gesichtserkennung, darunter auch Bürgerrechtsgruppen, haben die Einführung der Clearview-Software in der Ukraine abgelehnt. Sie verweisen auf mögliche falsche Identifizierungen.
00.54 Uhr – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)meldet 64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine seit Beginn des Krieges. Dabei seien 15 Menschen gestorben, 37 seien verletzt worden. Fast jeder Dritte der Vertriebenen im Land leide an einer chronischen Krankheit, die behandelt werden müsse. Doch fast die Hälfte aller Apotheken sei geschlossen. Zudem würden wesentlich weniger Menschen in der Ukraine gegen das Coronavirus geimpft als vor dem russischen Einmarsch.
00.30 Uhr – Großbritannien wird der Ukraine rund 6000 neue Abfangraketen liefern. Zudem wird die britische Regierung 25 Millionen Pfund Sterling (30 Millionen Euro)für die Bezahlung ukrainischer Soldaten und Piloten zur Verfügung stellen und die BBC-Dienste in ukrainischer und russischer Sprache ausbauen. „Das Vereinigte Königreich wird mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um die militärische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine zu verstärken, während sie das Blatt in diesem Kampf wendet“, teilt der britische Premierminister Boris Johnson mit. Das neue Unterstützungspaket für die Ukraine soll beim Nato-Treffen am Donnerstag vorgestellt werden.
Ukraine aktuell 24.03.22
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