Senioren wollen nicht auf Kredit leben
Drei Jahre Immobilien-Teilverkauf: Am 6. Dezember 2018 wurde der erste Teilverkauf einer Privatimmobilie beim Notar beurkundet. Das innovative Konzept erlaubt Eigentümern, Immobilienvermögen zu Bargeld zu machen, ohne ihre Immobilie komplett zu verkaufen, ausziehen oder einen Kredit aufnehmen zu müssen. Erster Teilverkäufer in Deutschland war ein Ehepaar aus Bayern. Die Senioren, damals 66 und 71 Jahren jung, verkauften 2018 einen Anteil an ihrem Eigenheim. Schon zum Ende 2020 kamen allein bei wertfaktor noch einmal über 400 Miteigentümer dazu.
Durchschnittlicher Teilverkauf: Anteil von 42 Prozent zum Kaufpreis von 197.000 Euro
Erfinder und Marktführer für den Immobilien-Teilverkauf ist das Unternehmen wertfaktor aus Hamburg. Anlässlich des dreijährigen Jubiläums gibt Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer, jetzt Einblicke in die Motive, Zahlen und Ziele seiner Miteigentümer. Neuhaus: „Im Schnitt der letzten drei Jahre verkaufen uns die Eigentümer 42 Prozent ihrer Immobilie und erhalten dafür durchschnittlich einen Kaufpreis von 197.800 Euro ausgezahlt. Das entspricht einem Immobilienwert von rund 470.000 Euro, also einem typischen gehobenen Mittelklasse-Haus in Deutschland.“ Über die Höhe der Wunschauszahlung entscheiden die Eigentümer frei, ab 100.000 Euro und bis zu 50 Prozent des Immobilienwertes sind möglich. Die höchste Wunschauszahlung bei wertfaktor liegt bei 1,45 Millionen Euro, die teuerste Immobilie, an der wertfaktor bisher einen Anteil erworben hat, hat einen Marktwert von 4,8 Millionen Euro.
Die Mehrheit der Kunden, rund zwei Drittel, verkauft Anteile an ihrem Einfamilienhaus, der Rest verteilt sich auf Mehrfamilienhäuser oder Wohnungen. Die bisher größte Immobilie verfügt über 480 Quadratmeter Wohnfläche, aber auch kleinere Objekte in guten Lagen können für einen Teilverkauf in Frage kommen. Die kleinste bisher angekaufte Wohnung hat 64 Quadratmeter.
Teilverkauf: Durchschnittsalter auf 65 Jahre gesunken, ältester Kunde ist 98 Jahre alt
Der Teilverkauf richtet sich vor allem an ältere Kunden, die Immobilienvermögen nicht aufbauen, sondern zurück in Barvermögen verwandeln und verzehren wollen, ohne das eigene Haus ganz aufgeben zu müssen. Möglich wäre ein Teilverkauf mit lebenslangem Nießbrauchrecht bei wertfaktor bereits ab 55 Jahren, im Schnitt sind die Miteigentümer von wertfaktor beim Teilverkauf heute 65 Jahre alt. Damit sind die Miteigentümer im Mittel deutlich jünger als bei Verrentungsmodellen, die meist erst ab 70 Jahren angeboten werden. Aktive Eigentümer gibt es aber auch in den höheren Altersklassen: Der älteste Miteigentümer von wertfaktor ist 98 Jahre alt, die älteste Miteigentümerin ist 94 Jahre jung.
Schuldenfrei sein, selbstbestimmt leben, Wünsche erfüllen: Die Motive beim Teilverkauf
„Wer heute in den Ruhestand geht, ist im Schnitt gesünder und aktiver als früher und möchte noch etwas erleben. Vor allem aber möchten unsere Miteigentümer schuldenfrei in Rente gehen“, beobachtet Neuhaus. „Etwa 70 Prozent der Miteigentümer nutzen einen Teilverkauf auch, um verbleibende Hypotheken abzulösen.“ Die meisten Kunden hätten hart gearbeitet, jahrzehntelang ihr Haus abbezahlt und wollten endlich unabhängig sein, so Neuhaus. „Die Idee, Konsumwünsche im Alter durch Kredite zu finanzieren, geht an den Wünschen unserer Kunden völlig vorbei.“ Zu den weiteren Plänen der Miteigentümer gehören oft auch ausgedehnte Reisen oder ein Wohnmobil, eine schöne neue Küche oder einer Ferienwohnung. Aber auch der barrierefreie Umbau des Eigenheims, eine gute häusliche Pflege für den Partner oder Kapital, um Kinder bei deren Immobilienkauf zu unterstützen, werden durch einen Teilverkauf finanziert.
Der typische Kunde: Ein Querschnitt des deutschen Mittelstands
„Einen typischen Kunden gibt es nicht“, so Neuhaus „Vom Rechtsanwalt und der Steuerberaterin über den Bankberater und die Unternehmerin bis zum Malermeister oder Polizisten kommen die Miteigentümer aus ganz unterschiedlichen Branchen und aus ganz Deutschland.“ Auch beim Familienstand gibt es keine klar erkennbare Tendenz, es gibt Paare und Alleinstehende, Kinderlose und Eigentümer mit kleinen und großen Familien. „Manchen Eigentümern ist es sehr wichtig, dass sie den Erben etwas hinterlassen können, die Kinder können im Erbfall den verkauften Teil vom Elternhaus zurückkaufen oder sich ihren Anteil am Gesamtverkauf auszahlen lassen“, so Neuhaus. Gerade Miteigentümer, deren Kinder weit entfernt vom Elternhaus leben, sei es zudem wichtig, dass sie ihre Kinder im Todesfall nicht mit der Abwicklung des Gesamtverkaufs belasten müssten. wertfaktor übernimmt in diesen Fällen die Vermarktung und kümmert sich um den Verkauf und die Auszahlung an die Erben.
Sechs Millionen Haushalte über 65 Jahre mit Immobilienbesitz in Deutschland
Mit der Idee des Teilverkaufs traf wertfaktor 2018 einen Nerv bei der Zielgruppe: Eigenheimbesitzer im Ruhestand, die über viel Immobilienvermögen, aber nicht ausreichend freies Kapital verfügen, um sich im Ruhestand Wünsche zu erfüllen. Drei Jahre später ist der Immobilien-Teilverkauf auf dem Weg vom Geheimtipp zum normalen Instrument in der Finanzplanung im Ruhestand. Weit über 1.000 Verträge über einen Immobilien-Teilverkauf haben Eigenheimbesitzer im Rentenalter in Deutschland mittlerweile bei wertfaktor und weiteren Anbietern geschlossen.
Das Potenzial ist riesig: Laut einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung besaßen 2017 rund sechs Millionen Haushalte über 65 Jahre eine schuldenfreie Immobilie. Und diese älteren Menschen sind immer länger gesund und aktiv und wollen ihren Ruhestand aktiv gestalten.
Bild Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer, wertfaktor Immobilien GmbH Foto: Grit Siwonia
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Quelle redRobin. Strategic Public Relations GmbH