Berlin, 09. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des Krieges in der Ukraine immer wichtiger wird:
13.29 Uhr – Die Ukraine hat nach russischen Angaben das Weiterleiten von russischem Öl in den Südosten Europas über die Druschba-Pipeline seit dem 4. August eingestellt. Der Grund sei, dass die Ukraine wegen der westlichen Sanktionen die Transitgebühren aus Moskau nicht habe erhalten können, teilt der russische Pipeline-Monopolist Transneft mit. Der Konzern leistete die Zahlungen an den ukrainischen Pipeline-Betreiber Ukrtransnafta nach eigenen Angaben zwar am 22. Juli. Das Geld sei jedoch am 28. Juli zurückgekommen, weil die Zahlung nicht durchgegangen sei. Nach Angaben der Gazprombank, die die Zahlung abgewickelt habe, sei das Geld wegen EU-Beschränkungen zurückgegeben worden. Russland liefert normalerweise etwa 250.000 Barrel pro Tag über den südlichen Zweig der Druschba-Pipeline nach Ungarn, in die Slowakei und in die Tschechische Republik.
12.08 – Die Höhe der Gas-Umlage für alle Verbraucher wird am Montag bekanntgegeben. Das Wirtschaftsministerium nennt den 15. August und damit den laut Verordnung spätesten möglichen Zeitpunkt für die Veröffentlichung. Die Preis-Spanne soll zwischen 1,5 und 5,0 Cent pro Kilowattstunde betragen. Im Extremfall kann dies für eine vierköpfige Familie mit Mehrwertsteuer über 1000 Euro mehr zusätzlich zu den regulären Erhöhungen des Preises bedeuten. Die Umlage greift ab Oktober, erste Zahlungen dürften Ende November auf die Haushalte zukommen. Mit dem Geld sollen Importeure zu 90 Prozent die Ersatz-Beschaffungskosten für nicht geliefertes russisches Gas erstattet bekommen.
07.20 Uhr – Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, begrüßt das Inkrafttreten des Gas-Notfallplans der Europäischen Union. „Wenn alle Länder in Europa Gas sparen, kann das sozusagen den Preis stabilisieren, vielleicht sogar senken und dazu beitragen, dass genug Gasmenge da ist, damit wir gut durch den Herbst und Winter kommen“, sagt er im ZDF. Der EU-Plan sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten ihren Gasverbrauch zunächst freiwillig bis März 2023 um 15 Prozent reduzieren. Müller wirbt aber dafür, sogar 20 Prozent einzusparen, denn das sei das, „was die Bundesnetzagentur braucht, damit wir gut durch diesen und den nächsten Winter kommen“.
00.00 Uhr – Deutschland könnte aus Sicht des Bundesbundesverbandes Erdgas Erdöl und Geoenergie (BVEG) etwa elf Prozent seines Erdgasbedarfs aus heimischen Schiefergas-Vorkommen decken. „Mit der erforderlichen Unterstützung von Politik und Gesellschaft wäre innerhalb von drei bis fünf Jahren eine Entwicklung der Schiefergasproduktion auf bis zu zehn Milliarden Kubikmeter pro Jahr, und auch mehr, denkbar“, sagt BVEG-Hauptgeschäftsführer Ludwig Möhring der „Bild“-Zeitung. Die Förderung von Schiefergas scheitert derzeit am Fracking-Verbot.
9. August 2022 Energie Ticker
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