Frankfurt, 04. Okt – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.30 Uhr – Drohende neue Sanktionen gegen Russland schicken die Landeswährung auf Talfahrt. Der Euro steigt um gut sechs Prozent auf 56,89 Rubel. Das ist der größte Kurssprung seit drei Monaten. „Die europäischen Konten zahlreicher russischer Unternehmen drohen eingefroren zu werden, entweder im Rahmen neuer EU-Sanktionen oder durch lokale Behörden“, schreiben die Analysten des Research-Hauses Otkritie. Polen hat bereits die Konten von Gazprom Export gesperrt, einer Tochter des staatlichen russischen Gaskonzerns Gazprom.
13.27 Uhr – Die nahende Vereinheitlichung von Ladekabeln für Smartphones und andere Geräte gibt Apple-Zulieferern Rückenwind. Die Aktien von AMS International, BE Semi, Infineon und STMicro steigen um bis zu sechs Prozent. Die EU schreibt ab 2024 einheitliche Ladeanschlüsse nach dem USB-C-Standard vor. Damit muss sich der iPhone-Hersteller Apple von seinem eigenen Lightning-Anschluss verabschieden.
12.44 Uhr – Die geplante 1,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch Naver verhilft Poshmark zu einem Kurssprung. Die Titel des Online-Händlers für Second-Hand-Mode steigen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp zwölf Prozent auf 17,37 Dollar. Der südkoreanische Internet-Konzern bietet den Angaben zufolge 17,90 Dollar je Aktie. Der Deal zeige, dass Käufer Unternehmen honorierten, die Gewinne abwerfen oder auf einem klaren Weg in die Gewinnzone sind, kommentiert Analystin Ashley Helgans von der Investmentbank Jefferies.
12.35 Uhr – Ein überraschend hoher Quartalsabsatz von Rivian ermuntert Anleger zum Einstieg bei dem Elektroauto-Bauer und seinen Rivalen. Die Aktien von Rivian, Tesla, Nikola, Nio und Lucid steigen im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu 8,4 Prozent.
12.03 Uhr – Optimistische Ausblicke der asiatischen Rivalen Samsung und Foxconn hellen die Stimmung im europäischen Halbleiter-Sektor auf. Der Branchen-Index steigt um 4,2 Prozent. Samsung will die Produktion seiner fortschrittlichen Chips bis 2027 verdreifachen. Foxconn äußerte sich trotz einer drohenden Rezession „vorsichtig optimistisch“ zu den Aussichten für das angelaufene vierte Quartal.
11.05 Uhr – Der strauchelnde IT-Dienstleister Atos punktet mit einem Zeitplan für seine Restrukturierung. Die Titel steigen an der Pariser Börse um fast sieben Prozent auf 9,15 Euro. Atos will dem andauernden Gegenwind mit einer neuen Firmenstruktur entgegentreten und prüft seit Juni die Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen. Diese solle zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2023 vollzogen werden.
10.53 Uhr – Ein drohender Dämpfer für das Geschäft im laufenden Jahr schickt Rheinmetall auf Talfahrt. Die Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers fallen um sieben Prozent und sind der einzige Verlierer im MDax. Börsianer verweisen auf Berichte, denen zufolge sich die Entscheidung für einen Großauftrag des australischen Militärs bis 2023 verzögern könnte.
10.35 Uhr – Der sinkende Dollar gibt den Industriemetallen Auftrieb. Wegen der unsicheren Konjunkturaussichten bleibe die Nachfrage aber wohl eher gering, erläutert Analyst Zenon Ho vom Brokerhaus Marex. Kupfer, Nickel und Aluminium verteuerten sich um bis zu 3,2 Prozent auf 7633 Dollar je Tonne, 21.610 Dollar je Tonne beziehungsweise 2289 Dollar je Tonne. Zugleich blieb das Handelsvolumen wegen einer Feiertagswoche beim Top-Abnehmer gering.
09.52 Uhr – Starke Quartalsergebnisse treiben die Aktien von Greggs. Die Titel der Bäckerei- und Sandwich-Kette steuern in London mit einem Plus von acht Prozent auf den größten Tagesgewinn seit einem Jahr zu. Das Unternehmen steigerte den Quartalsumsatz den Angaben zufolge trotz der Lebenskostenkrise um 14,6 Prozent.
09.10 Uhr – Schwindende Übernahmefantasien schicken M6 auf Talfahrt. Die Aktien des TV-Senders fallen in Paris um fast sieben Prozent. Der Großaktionär RTL verzichtet nach der gescheiterten Fusion von M6 mit dem Rivalen TF1 auf einen Verkauf seines Anteils. RTL-Titel geben 2,1 Prozent nach.
08.40 Uhr – Eine geringer als erwartet ausgefallene Zinserhöhung der australischen Zentralbank um einen Viertel Prozentpunkt setzt der Landeswährung zu. Der australische Dollar fällt um ein Prozent auf 0,6448 US-Dollar. „Es gibt keine Anzeichen, dass andere Notenbanken von ihrem aggressiven Zinserhöhungskurs abrücken“, sagte Ray Attrill, leitender Anlagestratege der National Australia Bank. Daher werde der Aussie-Dollar voraussichtlich schwach bleiben.
07.47 Uhr – Der überraschende Führungswechsel bei ProSiebenSat.1 macht Anleger nervös. Die Aktien der TV-Senderkette fallen am Dienstag vorbörslich um 0,2 Prozent und sind die einzigen Verlierer im MDax. „Einige könnten die Personalie aber positiv sehen, da das Unternehmen zuletzt zu kämpfen hatte“, sagte ein Börsianer.
4. Oktober 2022 Der Börsen Vormittag
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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