Update: 18:11 Uhr
Berlin, 31. Mrz (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
ROYAL BANK OF CANADA – London: Kanadas größte Bank will für umgerechnet 1,89 Milliarden Euro in bar den britischen Vermögensverwalter Brewin DolphinBRW.L übernehmen. Das Übernahmeangebot enthält einen Aufschlag von 62 Prozent auf den Schlusskurs der Brewin-Dolphin-Aktie vom Mittwoch an der Londoner Börse. Mit dem Zukauf würde die Royal Bank of Canada zur Nummer drei unter den Vermögensverwaltern in Großbritannien und Irland aufsteigen. Die Bank bietet den Brewin-Aktionären 515 Pence je Aktie. Die Führung von Brewin Dolphin habe die Transaktion einstimmig unterstützt, erklärte das Geldhaus. Der Zukauf soll gegen Ende des dritten Quartals abgeschlossen werden.
VOLKSWAGEN – Berlin: Der Autobauer stoppt die Produktion in seinem Werk in Shanghai vom 1. bis zum 5. April. In dieser Zeit sollen nach Angaben des Unternehmens Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Das Werk in Shanghai liegt im Distrikt Anting im Westen der Stadt, für den ab Freitag bis zum 5. April ein Lockdown gilt.
YANDEX – Der russische Internetkonzern wickelt seinen Lebensmittel-Schnelllieferdienst in Paris nach und nach ab. Ein Sprecher begründete die Entscheidung mit der geringen Nachfrage. Demnach könnte sich Yandex auch aus dem Londoner Markt zurückziehen, wo dem Sprecher zufolge Wettbewerber ein Auge auf das Geschäft geworfen haben. Im Moment konkurrieren viele Firmen – darunter Getir, GoPuff, Flink und Gorillas – um Kunden, die sich innerhalb von Minuten ihre Lebensmittel aus Mini-Lagern nach Hause liefern lassen wollen. Yandex ist neben Paris und London noch in Israel und auf dem Heimatmarkt aktiv. Das Unternehmen ist an der Nasdaq gelistet und in den Niederlanden registriert und unterliegt bisher keinerlei Sanktionen in Folge der russischen Invasion in die Ukraine.
FARADAY FUTURE – Bangalore: Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt das Elektroauto-Startup ins Visier. Mehrere Mitarbeiter, darunter auch Mitglieder des Managements, hätten Vorladungen erhalten, teilte das Unternehmen mit. Bei der Untersuchung gehe es um inkorrekte Angaben, die Mitarbeiter Investoren gegenüber gemacht hätten. Faraday Future hatte im November die Veröffentlichung des Quartalsberichts verschoben und eigene Ermittlungen wegen Falschangaben gestartet, darunter Aussagen eines Leerverkäufers, der das Startup als „neuen Elektroauto-Betrug in der Stadt“ bezeichnet hatte. Auch die Vorlage des Geschäftsberichts zum Gesamtjahr verschiebe sich wegen der Untersuchungen, hieß es nun.
EnBW – Karlsruhe: Der Energiekonzern will seinen Gasbezug auf eine breitere Basis stellen und den Anteil von Flüssiggas (LNG) erhöhen. EnBW habe hierzu eine Grundsatzvereinbarung mit dem Hanseatic Energy Hub geschlossen, der ab 2026 in Stade einen LNG-Terminal in Betrieb nehmen will. In einem ersten Schritt wolle der Konzern jährlich mindestens drei Milliarden Kubikmeter LNG abnehmen. EnBW führe zudem Gespräche über eine darüber hinaus gehende Zusammenarbeit.
LUFTHANSA – Brüssel: „Alle Optionen sind offen“ mit Blick auf einen möglichen Einstieg der Lufthansa bei der vor der Privatisierung stehenden italienischen Staatsairline ITA, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Rande der Jahresversammlung des Verbandes Airlines for Europe (A4E) sagte. Die Lufthansa will zusammen mit der Reederei MSC die Mehrheit an ITA übernehmen, wobei die Airline-Gruppe selbst den kleineren Anteil erwerben würde. Insidern zufolge will die italienische Regierung den Verkaufsprozess im Juni abschließen.
SIEMENS- München: Die Zug-Sparte des Münchner Technologiekonzerns hat einen Großauftrag aus Tschechien erhalten. Die Tschechischen BahnenCKDAY.UL haben 50 Vectron-MS-Lokomotiven bestellt, die bis zu 230 Kilometer pro Stunde schnell sind, wie Siemens Mobility mitteilte. Teil des Vertrages ist auch die Instandhaltung für die nächsten 15 Jahre. Die Auslieferung soll im Dezember 2025 beginnen. Einen Auftragswert gab Siemens nicht an. Es sei aber der größte Auftrag für den Lokomotiven-Typ aus Tschechien.
H&M – Stockholm: Die anhaltende Pandemie und Investitionen in Technologien und Lieferketten haben dem schwedischen Modehersteller zugesetzt. Im Zeitraum Dezember bis Februar erzielte die Nummer Zwei hinter der Zara-Mutter Inditex einen Vorsteuergewinn von 282 Millionen Kronen (27,3 Millionen Euro) nach einem Verlust von 1,39 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten indes mit einem Gewinn von 1,04 Milliarden Kronen deutlich mehr erwartet. „Im Quartal wurden Umsatz und Gewinn durch die negativen Auswirkungen der Pandemie in vielen der wichtigsten Märkte der Gruppe beeinträchtigt“, so H&M. Zudem hätten die für das geplante Wachstum nötigen Investitionen belastet.
SYNGENTA GROUP – Zürich: Der Börsenkandidat hat den Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut 2021 um 23 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar gesteigert. Syngenta habe dabei Marktanteile gewonnen, teilte der Rivale von Bayer und BASF mit. Landwirte hätten vor allem nach Produkten gegriffen, die ihnen helfen sollen, ihre Erträge zu steigern. Wachstumslokomotive war das Geschäft in China mit einem Plus von 41 Prozent. Das operative Ergebnis (Ebitda) zog um 14 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar an. Um den Problemen im Einkauf und in der Logistik zu begegnen, habe die zum Staatskonzern ChemChina gehörende Gesellschaft ihre Lieferketten optimiert. Früheren Angaben zufolge will Syngenta bis zur Jahresmitte an den STAR Market der Börse Shanghai gehen. Die behördliche Bewilligung für die Transaktion liegt allerdings noch nicht vor.
CEWEC – Düsseldorf: Die anhaltende Corona-Pandemie und die möglichen Auswirkungen der Inflation stimmen den Vorstand des Fotobuch-Herstellers für 2022 vorsichtig. Das Management hält Einbußen für möglich und rechnet daher mit einem Umsatz in einer Bandbreite zwischen 680 bis 740 (Vorjahr: 692,8) Millionen Euro und einem operativen Ergebnis (Ebit) zwischen 65 und 80 (72,2) Millionen Euro.
SMA SOLAR – Düsseldorf: Engpässe bei Elektronikbauteilen machen dem Solartechnikkonzern auch im laufenden Jahr zu schaffen. Im ersten Quartal rechnet der Vorstand daher mit einem Umsatzrückgang auf 210 bis 220 (Vorjahr: 240,4) Millionen Euro und einem operativen Ergebnis (Ebitda) von zwölf bis 16 (20,1) Millionen Euro. Im Gesamtjahr peilt die Firma umverändert ein Umsatzwachstum auf 0,9 bis 1,050 (0,984) Milliarden Euro an und ein Ebitda von zehn bis 60 (9,0) Millionen Euro. „SMA ist mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gestartet“, betonte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Der Mangel an elektronischen Bauteilen bleibe aber auch in den kommenden Monaten ein Thema. „Wir werden jedoch weiterhin alles tun, um unseren weiterhin sehr guten Auftragseingang zu bedienen.“
VARTA – Düsseldorf: Der Batteriehersteller erwartet nach Zuwächsen im vergangenen Jahr trotz des Krieges in der Ukraine und steigender Kosten weiteres Wachstum. 2021 erzielte die Firma bei einem Umsatzplus von 3,8 Prozent auf 902,9 Millionen Euro einen Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) um 17,4 Prozent auf rund 283 Millionen Euro. Im laufenden Jahr peilt der Vorstand einen Umsatz zwischen 0,950 bis 1,0 Milliarden Euro an und ein bereinigtes Ebitda zwischen 260 bis 280 Millionen Euro.
HOMETOGO – Berlin: Das im vergangenen Jahr an die Börse gegangene Reise-Startup gibt an, die Übernahme des Ferienhausportals e-domizil GmbH von der e-vacation Group Holding GmbH erfolgreich abgeschlossen zu haben. Wie das Unternehmen mitteilt, liegt der Kaufpreis bei etwa 40 Millionen Euro, wovon rund zwei Millionen Euro mit HomeToGo-Aktien der Klasse A bezahlt werden. Die Summe unterliege dem üblichen Kaufpreisanpassungsmechanismus. Von der Akquisition erhofft sich HomeToGo ein wachsendes Onsite-Geschäft sowie weitere globale Expansion.
31. März 2022 Marktentwicklungen
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