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30. Mai 2022 Der Börsen Vormittag

Frankfurt, 30. Mai (Reuters) – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

15.53 Uhr – Ein Rückschlag für die Potenzpille Cialis schickt Sanofi auf Talfahrt. Die Aktie des Pharmakonzerns fällt in Paris um knapp vier Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde legte klinische Tests, deren Ziel ein Ende der Verschreibungspflicht des Mittel war, wegen Unstimmigkeiten im Studiendesign auf Eis. Dies sei ungewöhnlich, da die Eckpunkte üblicherweise im Voraus geklärt würden, sagte ein Börsianer. 

15.38 Uhr – Aus Furcht vor einem Angebotsengpass decken sich Anleger mit ZinkCMZN3 ein. Das zum Korrosionsschutz von Stahlteilen genutzte Metall verteuert sich um vier Prozent auf 3995,50 Dollar je Tonne. Die Bestände in den Lagern der Metallbörse LMEMZNSTX-TOTALliegen aktuell mit 84.700 Tonnen auf dem niedrigsten Stand seit rund zwei Jahren. Vormerkungen für Auslieferungen deuten darauf hin, dass in den kommenden Wochen mit einem weiteren Rückgang gerechnet werden muss. Gleichzeitig wird vor allem in Europa die Zink-Produktion wegen der gestiegenen Energiepreise reduziert. Von den 225 Tonnen Zink in europäischen LME-Lagern sind lediglich 25 Tonnen frei verfügbar.

13.11 Uhr – Die Aktien europäischer Einzelhändler gehen auf Erholungskurs. Der Branchenindex, der seit Jahresbeginn deutlich verloren hat, legt in der Spitze 2,1 Prozent zu. Er notiert mit 325,99 Stellen auf dem höchsten Stand seit fünfeinhalb Wochen. Im Dax notierten Zalando 4,1, im SDax About You 11,6 Prozent fester. Die Titel der Online-Modehändler haben seit Januar rund 47 beziehungsweise 59 Prozent an Wert eingebüßt. Die hohe Inflation und eine schwache Konsumlaune machten der Einzelhandelsbranche zuletzt zu schaffen.

10.57 Uhr – Das geplante Lockdown-Ende in Shanghai gibt den europäischen Luxuswerten Auftrieb. Hermes, LVMH, Pernod Ricard und Burberry legen zwischen 4,4 und 1,7 Prozent zu. Es sei eine große Erleichterung, dass weitere strenge Beschränkungen gelockert würden, sagt Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Die Investoren seien wirklich besorgt aufgrund der strikten Corona-Politik und ihrer Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft. Shanghai hatte am Sonntag angekündigt, dass der seit zwei Monaten dauernde Lockdown ab Mittwoch im Wesentlichen aufgehoben werden soll. Die Volksrepublik verfolgt eine „Null-Covid“-Strategie, mit der Ausbrüche der Krankheit um praktisch jeden Preis verhindert werden sollen. Die harten Maßnahmen vor allem in den Metropolen setzen der chinesischen Wirtschaft zu, bringen weltweit Lieferketten aus dem Tritt und sorgen für Verwerfungen im internationalen Handel.

09.40 Uhr – Vor der Veröffentlichung der Inflationszahlen aus Deutschland ist der Euro weiter auf der Überholspur. Die Gemeinschaftswährung steigt um bis zu 0,4 Prozent auf 1,0769 Dollar und markiert damit den höchsten Stand seit fünf Wochen. Der Dollar-Index fällt im Gegenzug um 0,3 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 101,3890 Stellen. Angesichts der im Monatsvergleich voraussichtlich erneut anziehenden deutschen Inflationszahlen gebe es keinen Grund, die Zinserwartungen bezüglich der EZB zu reduzieren, stellen die Analysten der Helaba fest. Für die Experten der LBBW ist ebenfalls klar: EZB- Chefin Christine Lagarde habe sich zuletzt klarer als zuvor dazu bekannt, dass sich die Geldpolitik im Euroraum an einem echten Wendepunkt befinde. „Demnach dürfte eine Leitzinswende auf der übernächsten Sitzung ausgemachte Sache sein.“

09.21 Uhr – Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hält eine Übereinkunft auf ein Öl-Embargo gegen Russland beim EU-Sondergipfel für möglich. Es habe am Sonntagnachmittag und Montagmorgen harte Gespräche gegeben, sagt Borrell dem Sender France Info. Bis Nachmittag könne eine Einigung stehen. Am Widerstand unter anderem Ungarns werde das Vorhaben nicht scheitern. „Am Ende wird es eine Einigung geben.“ Ungarn, der Slowakei und Tschechien müsse mehr Zeit zur Anpassung ihrer Öleinfuhren gegeben werden. Insidern zufolge sieht ein Kompromissvorschlag vor, dass das Embargo nur für Lieferungen per Schiff gelten solle. Die drei kritisch eingestellten Länder könnten damit weiter per Pipeline russisches Öl beziehen. Das Embargo soll Teil des sechsten Sanktionspakets gegen Russland sein. Am Sonntagabend gab es in EU-Diplomatenkreisen noch große Zweifel, dass es am Montag zu einer Einigung kommen würde.

09.17 Uhr – Die wieder zunehmende Risikobereitschaft vieler Anleger kommt neben den Aktienbörsen auch dem Markt für Kryptowährungen zugute. Bitcoin verteuert sich in der Spitze um 7,4 Prozent auf 30.859 Dollar, den höchsten Stand seit zwei Wochen. Ethereum wird mit 1.914 Dollar knapp zehn Prozent höher gehandelt. „Risikoassets werden wieder verstärkt nachgefragt, sichere Häfen stehen dagegen auf der Verkaufsliste“, urteilt Thomas Altmann von QC Partners. 

07.45 Uhr – Die Furcht vor einem Angebotsengpass treibt den Ölpreis zu Wochenanfang auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Die Nordseesorte Brent verteuert sich in der Spitze um 0,9 Prozent auf 120,50 Dollar je Fass. Anleger blicken mit Sorge auf die Sommerfahrsaison in den USA und das anvisierte EU-Embargo russischer Öllieferungen. Die EU-Länder verhandeln derzeit über einen Kompromiss über ein Ölembargo, um ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland auf den Weg zu bekommen. Insider gehen aber nicht davon aus, dass es vor dem EU-Sondergipfel am Montag zu einer Einigung kommen dürfe. Ein hochrangiger EU-Diplomat erklärte, es müssten „noch zu viele Details geklärt werden“.

30. Mai 2022 Der Börsen Vormittag

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