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30. August 2022 Der Börsen-Ticker

Frankfurt, 30. Aug – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

19.14 Uhr – Positiv aufgenommene Quartalsergebnisse geben Best BuyBBY.N Auftrieb. Die Aktien des Elektronikhändlers steigen an der Wall Street um 7,6 Prozent, so stark wie zuletzt vor drei Monaten. Der Umsatzrückgang fiel den Angaben zufolge dank Rabattaktionen mit 12,1 Prozent geringer aus als befürchtet. Der Quartalsgewinn überraschte mit 1,54 Dollar je Aktie ebenfalls positiv. Die Streichung der Mittelfrist-Ziele deute allerdings darauf hin, dass die Ertragskraft 2023 enttäuschen könnte, gibt Analyst Jonathan Matuszewski von der Investmentbank Jefferies zu bedenken.

16.25 Uhr – Wieder aufgeflammte Rezessionssorgen drücken die Wall Street ins Minus. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fallen um ein halbes Prozent. Der Index für die Konsumlaune der US-Verbraucher stieg im August überraschend deutlich, während die mit 11,239 Millionen unerwartet hohe Zahl der offenen Stellen im Juli auf einen anhaltenden Arbeitskräftemangel hindeutet. Dies schürt Ängste, dass die Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen eine Lohn-Preis-Spirale die US-Konjunktur mit drastischen Zinserhöhungen in eine Rezession stürzt. Der Dollar-Index legt dagegen 0,2 Prozent zu und nimmt mit 108,90 Punkten wieder Kurs auf sein jüngstes 20-Jahres-Hoch. 

16.10 Uhr – Die geplante Prüfung der Bilanzen chinesischer Firmen durch US-Behörden machen Anleger nervös. Insidern zufolge gehört der Online-Händler Alibaba zur ersten Gruppe. Dessen Aktien fallen an der Wall Street um 2,2 Prozent. Die USA und China hatten erst vor Kurzem ihren Streit um die Einsicht in die Prüfungsunterlagen von Unternehmen aus der Volksrepublik beigelegt und damit den Zwangsausschluss von mehr als 200 chinesischen Firmen von der US-Börse abgewendet. Im Sog von Alibaba rutschen auch die Titel anderer Firmen ins Minus. So können Baidu und Pinduoduo ihre Anfangsgewinne trotz ermutigender Geschäftszahlen nicht halten und verlieren 6,7 beziehungsweise ein Prozent.

16.00 Uhr – Trübe Konjunkturaussichten für Großbritannien setzen dem Pfund Sterling erneut zu. Die britische Währung verbilligt sich auf 1,1664 Euro und steuert mit einem Minus von insgesamt gut zwei Prozent seit Anfang August auf den größten Monatsverlust zur Gemeinschaftswährung seit fast eineinhalb Jahren zu. „Die steigenden Gaspreise bergen die Gefahr, dass die Rezession stärker und länger ausfällt als bisher erwartet“, warnt Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. „Der Druck auf die Bank von England (BoE) steigt, zwischen der Bekämpfung der Rezession und den hohen Inflationsraten abzuwägen.“ Die Experten von Goldman Sachs halten für 2023 eine Teuerungsrate von 20 Prozent und mehr für möglich.

10.15 Uhr – Verschärfte Restriktionen zur Eindämmung von Corona-Infektionen sowie Beschränkungen der Stahlproduktion in China drücken den Preis für Eisenerz unter die Marke von 100 Dollar je Tonne. Der dortige Future fiel um fünf Prozent auf 682 Yuan (98,57 Dollar) je Tonne. Auch die Stahlpreise mussten Verluste hinnehmen, nachdem mehrere chinesische Großstädte die Corona-Beschränkungen verschärft haben. Zudem dämpfte die Kontrolle der Stahlproduktion zur Verringerung der Emissionen die Nachfrage auch nach Rohstoffen für die Stahlerzeugung.

10.07 Uhr – Der Dax baut seine Gewinne aus und rückt um 1,5 Prozent auf 13.090 Zähler vor. „Stützend wirkt aktuell die Tatsache, dass sich die Gasspeicher in Deutschland doch schneller füllen als gedacht, was zum einen die Ängste vor einer Knappheit im Winter etwas reduziert und zum anderen für Entspannung bei den Energiepreisen insgesamt sorgen könnte“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.

09.29 Uhr – Überraschend starke Zahlen beim Umsatz und Ergebnis lassen Anleger bei Adevinta zugreifen. Die Aktien des weltgrößten Betreibers von Kleinanzeigen-Portalen steigen in Oslo in der Spitze um 16 Prozent. „Die Ebitda-Initiativen tragen eindeutig Früchte..“, konstatierten die Analysten der Investmentbank Jefferies. Der Betreiber von „Ebay Kleinanzeigen“ und „mobile.de“ profitiere insbesondere von geringeren Marketinginvestitionen und einem strikten Kostenmanagement.

07.37 Uhr – Nach der Rally zum Wochenstart geben die Ölpreise wieder nach. Brent-Rohöl aus der Nordsee verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 104,42 Dollar pro Barrel. Anleger befürchten, dass aggressivere Zinserhöhungen der Zentralbanken zu einer weltweiten Konjunkturabschwächung führen und die Kraftstoffnachfrage beeinträchtigen könnte. Am Montag kletterte der Ölpreis um rund vier Prozent und damit so stark wie seit mehr als einem Monat nicht mehr.

30. August 2022 Der Börsen-Ticker

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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