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3. September 2022 Energie-Ticker

03. Sep – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine immer wichtiger wird:

22.23 Uhr – Trotz des Stopps der Erdgaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 haben die deutschen Gasspeicher früher als angepeilt einen Füllstand von 85 Prozent erreicht. Dies geht aus Daten auf der Internet-Seite der europäischen Gas-Infrastruktur-Unternehmen hervor. Die Bundesregierung hat diesen Füllstand ab Oktober vorgesehen, gefolgt von 95 Prozent ab Anfang November. Das Zwischenziel von 75 Prozent war Mitte August erreicht worden und damit ebenfalls früher als die Vorgabe vom 1. September. Die Speicherfüllung gilt als ein entscheidendes Element dafür, dass Deutschland ohne Gas-Abschaltungen durch den Winter kommt.

19.55 Uhr – Italien dürfte nach Darstellung der Regierung in diesem Jahr mehr als doppelt so viel Geld für den Import von Energie ausgeben als 2021. Die Summe werde in Richtung 100 Milliarden Euro gehen, erklärt Wirtschaftsminister Daniele Franco auf einem Wirtschaftsforum. Im vergangenen Jahr habe die Summe bei 43 Milliarden Euro gelegen. „Wir transferieren Wohlstand ins Ausland“, sagt er.

17.10 Uhr – In der tschechischen Hauptstadt Prag demonstrieren zehntausende Menschen gegen steigende Energiepreise sowie gegen die Europäische Union und die Nato. Die Polizei schätzt die Zahl der Teilnehmer auf rund 70.000. Zu der Kundgebung aufgerufen haben rechtsextreme Parteien wie auch die Kommunistische Partei. Der Anstieg der Preise vor allem von Strom und Gas werde im Herbst die Wirtschaft zerstören, erklärt einer der Organisatoren. Ministerpräsident Petr Fiala, der mit einer Mitte-Rechts-Koalition regiert, kritisiert, die Demonstration sei von pro-russischen Kräften mitverantwortet und schade den Interessen des Landes.

16.10 Uhr – Nach dem Betriebsstopp der Gaspipeline Nord Stream 1 will Schweden mit milliardenschweren Staatshilfen für seine Energiebranche eine Finanzkrise abwenden. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson kündigt an, die Regierung werde Energieunternehmen Liquiditätsgarantien im Wert von mehreren hundert Milliarden Kronen anbieten. Das entspricht Dutzenden Milliarden Euro. Die Finanzaufsicht erklärt, gegenwärtig gebe es keine Finanzkrise. Die Banken seien gut kapitalisiert.

12.55 Uhr – Die Bundesnetzagentur erklärt, die von Gazprom gemeldeten Mängel seien nach ihrer Einschätzung kein Grund für die Einstellung des Betriebes der Verdichterstation für die Pipeline Nord Stream 1. Die Versorgungslage sei angespannt und eine weitere Verschlechterung der Situation könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es in dem Lagebericht der Behörde. „Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment aber stabil. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet.“

11.40 Uhr – EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni fordert Russland auf, seine Energieabkommen einzuhalten. „Aber selbst wenn der Einsatz von Energielieferungen als Waffe fortgesetzt wird, ist die EU eingestellt, darauf zu reagieren“, sagt er auf der Wirtschaftskonferenz Ambrosetti Forum in Italien. Als Beleg verweist er auf hohe Gasspeicherbestände und die Pläne zur Energieeinsparung im Winter.

09.30 Uhr – Der russische Gasriese Gazprom kündigt an, am Samstag 42,7 Millionen Kubikmeter Erdgas durch eine Pipeline, die über die Ukraine führt, nach Europa zu pumpen. Am Freitag waren an der Einfüll-Stelle Sudscha 41,3 Millionen Kubikmeter Gas registriert worden, die durch die Pipeline geliefert wurden.

09.20 Uhr – Die Linke fordert Gehaltskürzungen für die Vorstandsmitglieder des Gasimporteurs Uniper. „Die Bundesregierung muss alles tun, um die Gehälter der Uniper-Bosse massiv zu kürzen“, sagt Fraktions-Chef Dietmar Bartsch der Funke Mediengruppe. Es dürfe nicht sein, dass die Verantwortlichen bei Uniper zehnmal mehr verdienen würden als der Bundeskanzler. „Die Gaskunden würden diese Selbstbedienung auch noch mitfinanzieren. Staatliche Hilfen sollte Uniper nur erhalten, wenn die Zahlungen an die Uniper-Chefetage drastisch reduziert werden.“

3. September 2022 Energie-Ticker

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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