Es folgen die börsentäglichen Marktentwicklungen.
Düsseldorf, 29. Aug – Der angeschlagene Immobilien-Investor Adler Group hat einen neuen Finanzchef in den eigenen Reihen gefunden. Thomas Echelmeyer, der das Amt seit Juni interimistisch bekleidet hatte, sei per Anfang September zum neuen Finanzchef berufen worden, teilte Adler am Montag mit. Der Konzern hatte bereits im Mai nach einem Umbau des Managements die Berufung eines neuen Finanzchefs in Aussicht gestellt. Echelmeyer muss sich nun an der Suche nach einem neuen Wirtschaftsprüfer beteiligen, der bisherige Prüfer KPMG hatte der Adler Group das Testat für die Bilanz 2021 verweigert. Für 2021 hat es auch deshalb keine Dividende gegeben. Der Verwaltungsrat werde „bis auf weiteres auch keine zukunftsgerichtete Aussage zur Dividende treffen“, hieß es nun.
Moskau, 29. Aug – Der Computerzubehör-Hersteller Logitech zieht sich gänzlich aus Russland zurück. Das Schweizer Unternehmen wolle seine verbleibenden Aktivitäten in Russland angesichts des „anhaltend unsicheren Umfelds“ einstellen, wie Logitech am Montag mitteilte. Das Unternehmen schließt sich damit anderen Technologie- und Telekommunikationsunternehmen an. „Im März haben wir mitgeteilt, dass Logitech die Lieferungen nach Russland einstellen wird“, hieß es. „Wir haben die Situation genau beobachtet und bedauern, dass die Umstände es uns nicht erlauben, unsere Geschäfte wie bisher fortzuführen.“
Berlin, 29. Aug – Siemens arbeitet mit der NordLB und der Investmentgesellschaft Senco bei Wasserstoffprojekten zusammen. Ziel der Zusammenarbeit seien Projekte, welche die verbrauchsnahe Herstellung von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse in Europa vorantrieben, teilte Siemens am Montag mit. Derzeit werde daran gearbeitet, geeignete Standorte zu identifizieren, bei denen Wind- oder Solaranlagen mit Elektrolyseuren gekoppelt werden könnten. Dabei gehe es um Anlagen mit einer Leistung von fünf bis 15 Megawatt. Die Umsetzung der ersten konkreten Projekte solle 2023 beginnen.
Tokio, 29. Aug – Der japanische Elektronikriese Sony übernimmt das in Helsinki und Berlin ansässige Unternehmen Savage Game Studios. Der vor zwei Jahren gegründete Entwickler von Handyspielen werde Teil einer neuen Mobil-Abteilung der PlayStation Studios, teilte Sony am Montag mit, ohne Angaben zum Kaufpreis zu machen. „Die PlayStation Studios müssen ihr Angebot über die Konsolen hinaus erweitern und diversifizieren“, sagte PlayStation Studios-Chef Hermen Hulst. Im Mai hatte Gaming-Chef Jim Ryan Pläne vorgestellt, das Spieleportfolio über die PlayStation 5-Konsole und die Konzentration des Konzerns auf Einzelspieler-Spiele hinaus zu erweitern und mehr Spiele für PC und Mobiltelefone auf den Markt zu bringen.
Stockholm/Moskau, 29. Aug – Der schwedische Netzwerk-Ausrüster Ericsson fährt seine Geschäftsaktivitäten in Russland in den kommenden Monaten schrittweise zurück. Das Unternehmen beschäftige etwa 400 Mitarbeiter in Russland und werde diese finanziell unterstützen, teilte Ericsson am Montag mit. Der Konkurrent von Nokia hatte seine Mitarbeiter bereits Anfang des Jahres in bezahlten Urlaub geschickt. Die mit dem Schritt verbundenen Rückstellungen für die Wertminderung von Vermögenswerten und andere außergewöhnliche Kosten beliefen sich im ersten Quartal auf 900 Millionen Kronen (rund 84,65 Millionen Euro). Ein Teil der Support-Mitarbeiter wird der russischen Tageszeitung „Kommersant“ zufolge zu einer neuen Firma wechseln, die von Top-Managern in Russland gegründet wird.
Tokio, 29. Aug – Der japanische Medizintechnikhersteller Olympus verkauft seine Mikroskop-Sparte für rund drei Milliarden Euro an den Finanzinvestor Bain Capital. Das Geschäft werde vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen am vierten Januar nächsten Jahres für 427,6 Milliarden Yen (rund 3,1 Milliarden Euro) an Bain übergehen, teilte Olympus am Montag mit. Der Konzern will sich künftig auf die Medizintechnik konzentrieren und strukturiert deshalb sein Geschäftsportfolio um. Es wäre die bisher größte Veräußerung des japanischen Unternehmens. Olympus hatte die profitable Sparte im April ausgegliedert und prognostiziert für dieses Segment einen Betriebsgewinn von 26,5 Milliarden Yen im laufenden Geschäftsjahr.
Düsseldorf, 29. Aug – Eine Analyse zur Wirksamkeit des Bayer-Präparates Finerenon hat dessen Potenzial bei Nierenerkrankungen gezeigt. Die Studie habe im Vergleich zum Placebo ergeben, dass bei der Gabe von Finerenon sich das Risiko eines plötzlicher Herztods bei Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung (CKD) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes erheblich reduziere, teilte der Leverkusener Konzern am Montag mit. „Die chronische Nierenerkrankung ist eine häufig auftretende, jedoch weithin unterschätzte Krankheit, die zum Tod führen kann“, erklärte Gerasimos Filippatos, Professor für Kardiologie an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen. „Chronische Nierenerkrankung kann die Lebenserwartung von Patienten mit Diabetes um bis zu 16 Jahre verkürzen, verglichen mit der Allgemeinbevölkerung, die ohne beide Erkrankungen lebt.“
okio, 29. Aug – Der japanische Autobauer Honda und der südkoreanische Akkuhersteller LG Energy Solution planen einem Medienbericht zufolge in den USA eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge. Die Investition des Joint Venture im US-Bundesstaat Ohio belaufe sich auf mehrere hundert Milliarden Yen (umgerechnet mehrere Milliarden Euro), berichtete die Wirtschaftszeitung Nikkei am Montag. Der Baubeginn sei für 2023 und die Massenproduktion für 2025 geplant. Die Produktion von Batterien und Elektrofahrzeugen wird in den USA stark gefördert. Kalifornien kündigte in der vergangenen Woche an, bis 2035 nur noch Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybridfahrzeuge zuzulassen.
Berlin, 29. Aug – Der österreichische Immobilienkonzern S Immo hat im ersten Halbjahr die fallenden Marktpreise zu spüren bekommen. Unter dem Strich stand nach den ersten sechs Monaten 2022 ein Gewinn von rund 62 Millionen Euro nach 137 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Gesamterlöse kletterten dagegen auf 119,6 (Vorjahr: 91,1) Millionen Euro. Der Immobilienkonzern verzichtete auf einen Ausblick für das Gesamtjahr. Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen machten eine zuverlässige Prognose schwierig.
Sydney, 29. Aug – Die malaysische Billigfluglinie AirAsia treibt die Auslieferung der wegen der Pandemie ausgesetzten Bestellung von 362 Airbus-Flugzeugen voran. „Wir werden … die neuen Airbus A321neos ab 2024 übernehmen, die unsere Emissionen pro Sitzplatz um 20 Prozent senken und gleichzeitig unser Geschäftswachstum weiter vorantreiben werden“, sagte Tony Fernandes, Chef der Muttergesellschaft Capital ACAP am Sonntag. AirAsia hatte die Auslieferung der bestellten Passagierflugzeuge während der Pandemie wegen dem fast völligen Stillstand des Flugbetriebs auf unbekannte Zeit verschoben. Aufgrund der nun stark wachsenden Nachfrage geht die Fluggesellschaft von einer Rückkehr zur Vollauslastung bis zum zweiten Quartal 2023 aus. AirAsia ist einer der größten Kunden des europäischen Flugzeugherstellers.
29. August 2022 Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
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