Montag, Oktober 14, 2024
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25. August 2022 Marktentwicklungen

Es folgen die börsentäglichen Marktentwicklungen.

Wilmington, 25. Aug- Twitter muss im Streit über den geplanten Kauf durch Tesla-Chef Elon Musk einem US-Gericht zufolge nur gewisse Daten aushändigen. Der zuständige Richter im Bundesstaat Delaware wies am Donnerstag den Kurznachrichtendienst an, wie von Musk gefordert die Daten von 9000 Benutzerkonten herauszugeben, die 2021 als Teil einer Untersuchung auf mögliche Spam– oder gefälschte Konten verwendet worden waren. Andere Forderungen von Musk wies der Richter dagegen als „absurd weit gefasst“ zurück. Die Twitter-Aktie legte nach Bekanntwerden des Urteils im Verlauf um ein Prozent zu.

Der Anteil der gefälschten Konten auf Twitter ist ein zentrales Thema im Rechtsstreit darüber, ob Musk die 44 Milliarden Dollar teure Übernahme durchziehen muss. Er wirft Twitter vor, Informationen darüber zurückzuhalten, wie es die Anzahl der Spam-Konten berechnet.

Frankfurt, 25. Aug – Mercedes-Benz hat in seinem Werk in den USA die Produktion des Elektro-SUV EQS gestartet. Das wichtige vollelektrische Modell wird exklusiv für den Weltmarkt im Werk Tuscaloosa in Alabama vom Band rollen, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. Noch im Lauf des Jahres werde wie geplant auch die Produktion des nächst kleineren Luxus-SUV mit Batterieantrieb EQE in den USA anrollen. In diesem Jahr fertigt die Marke mit dem Stern acht vollelektrische Modelle an sieben Standorten auf drei Kontinenten.

25. Aug – Der US-Discounter Dollar Tree kappt seinen Jahresausblick, weil er seine Waren nicht zum erwarteten Preis losschlagen kann. Die für ihre günstigen Produkte bekannte Ladenkette habe die Preise herabgesetzt, um die Nachfrage bei einkommensschwachen Kunden anzukurbeln, teilte Dollar Tree am Donnerstag mit. Wegen der hohen Inflation schränken Haushalte ihren Konsum deutlich ein und auch Rivalen wie Walmart und Target gewähren Rabatte, um Lagerbestände abzubauen. Dollar Tree geht nun von einem Gewinn zwischen 7,10 und 7,40 Dollar pro Aktie aus. Zuvor hatte der Konzern mit 7,80 bis 8,20 Dollar pro Aktie gerechnet. 

Dollar Tree-Aktien verloren vorbörslich rund acht Prozent.

25. Aug – Die US-Modefirma Abercrombie & Fitch schraubt nach einem überraschenden Quartalsverlust ihre Prognose für das Gesamtjahr herunter. In zweiten Vierteljahr fuhr das Unternehmen, zu dem unter anderem auch die Marke Hollister gehört, einen um Sondereffekte bereinigten Verlust von 30 Cent je Aktie ein – nach einem Gewinn von 1,70 Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Netto-Erlöse schrumpften um sieben Prozent auf 805 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Er macht sich im Geschäftsjahr 2022 nun auf einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich gefasst, nachdem bisher stagnierende Erlöse als schwächstes Szenario dargestellt worden waren. Abercrombie bekommt zu spüren, dass den Verbrauchern in der Inflation Kaufkraft verloren geht. Die Modefirma bleibt aber auch deshalb auf ihrer eher lässigen und sportlichen Kleidung sitzen, weil sich die überwiegend junge Zielgruppe mit dem Neustart von Party-Veranstaltungen eleganter einkleidet. Abercrombie-Aktien verloren vorbörslich rund 13 Prozent.

25. Aug – Vermögende Kunden lassen sich von Preissteigerungen nicht abschrecken und lassen beim Kosmetikhersteller Coty die Kassen klingeln. Der von der deutschen Unternehmerfamilie Reimann kontrollierte Konzern steigerte den Umsatz im vierten Quartal seines Bilanzjahres 2021/22 um zehn Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen leicht, wie der Rivale von Estee Lauder am Donnerstag mitteilte. Der bereinigte operative Gewinn verbesserte sich im Schlussquartal auf 65,1 (Vorjahr: 45,3) Millionen Dollar. Coty-Chefin Sue Nabi kündigte wegen der gestiegenen Kosten weitere Preiserhöhungen an. „Wir gleichen die Auswirkungen der Inflation auf die Warenkosten ziemlich stark aus“, sagte Nabi. Sie kündigte für das Bilanzjahr 2022/23 einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie im mittleren zweistelligen Prozentbereich an. 

Paris, 25. Aug – Der Autohersteller Stellantis stoppt die Produktion in seinem Werk im französischen Souchaux. Die Bänder stünden bis Samstag still, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ein Gewerkschaftsvertreter sagte, Grund für den Produktionsstopp sei, dass Halbleiter fehlten. Unklar war zunächst, welche Teile genau nicht geliefert werden konnten. Erst vor wenigen Wochen musste Stellantis Insidern zufolge das Werk in Souchaux und eine weitere Fabrik in Rennes vorübergehend stilllegen, weil der deutsche Zulieferer Continental Probleme bei der Lieferung von Navigationssystemen und Touch-Screens hatte.

Tokio, 25. Aug – Der Autohersteller Honda wird ab September seine Produktion in Japan wegen anhaltend gestörter Lieferketten drosseln. Das Werk in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio werde die Fertigung um etwa 40 Prozent herunterfahren, die beiden Linien im Werk Suzuka im Westen Japans um etwa 30 Prozent, kündigte der Konzern am Donnerstag an. Honda hatte seine Produktion bereits im Mai angepasst, aber angekündigt, Anfang Juni zur Normalität zurückkehren zu wollen. Zuletzt waren Hoffnungen aufgekommen, dass der Chipmangel nachlässt. So hält Honda-Rivale Toyota7203.T an seine Plänen für eine Rekord-Produktion von 9,7 Millionen Fahrzeugen im laufenden Geschäftsjahr fest. 

Tokio, 25. Aug  – Sony-Kunden in Europa und Japan müssen künftig für die Spielekonsole Playstation 5 tiefer in die Tasche greifen. Wegen gestiegener Kosten werde der Preis der mit einem Festplattenlaufwerk ausgestatteten Version in Europa um 50 Euro auf 549,99 Euro steigen, kündigte Sony am Donnerstag an. In Japan sei mit einer ähnlichen Erhöhung zu rechnen. In den USA blieben die Kunden allerdings verschont, da dort der Wettkampf mit dem Konkurrenten Microsoft und dessen Xbox tobt. Sony will im laufenden Geschäftsjahr 18 Millionen Einheiten des Geräts verkaufen nach 11,5 Millionen im Vorjahr.

Düsseldorf, 25. Aug – Der zu den führenden Düngemittelherstellern gehörende Yara-Konzern aus Norwegen drosselt wegen steigender Gaspreise seine Ammoniakproduktion in Europa. Die Auslastung der europäischen Ammoniak-Kapazität werde nach der Umstellung bei etwa 35 Prozent liegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das Unternehmen werde sein globales Beschaffungs- und Produktionssystem nutzen, um den Betrieb zu optimieren und die Kundennachfrage zu erfüllen. Wenn möglich, solle Nitrat unter Verwendung von importiertem Ammoniak produziert werden. Neben Yara haben in Deutschland bereits BASF und SKW Piesteritz wegen steigender Gaspreise ihre Produktionen gedrosselt. Für die Herstellung von Düngemitteln werden große Mengen an Energie benötigt. Hersteller wie Yara verwenden Gas für den Prozess.

Oslo, 25. Aug – Die Billigfluglinie Norwegian Air Shuttle hat im zweiten Quartal dank der Rücknahme einer Wertminderung netto die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Im Zeitraum April bis Juni verbuchte der Konzern unter dem Strich einen Gewinn von 1,25 Milliarden Kronen (129 Millionen Euro) nach einem Verlust von einer Milliarde vor Jahresfrist, wie Norwegian Air am Donnerstag mitteilte. Operativ konnte die Airline den Verlust (Ebitda) mit 214 Millionen Kronen mehr als halbieren. „Dieses Quartal hat unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, die Kapazität schnell hochzufahren und die starke Nachfrage nach Flugreisen effektiv zu befriedigen“, erklärte Konzern-Chef Geir Karlsen. Die Buchungen für den Herbst seien zudem ermutigend. Karlsen warnte allerdings vor den Belastungen durch die gestiegenen Kerosinpreise. Diese hätten im zweiten Quartal 46 Prozent der Betriebskosten ausgemacht nach 27 Prozent zum Jahresauftakt. Die Kosten sollen durch eine Erhöhung der Flugpreise teilweise ausgeglichen werden. 

Düsseldorf, 25. Aug – Der niederösterreichische Energieversorger EVN hat in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2021/22 wegen der gestiegenen Strom-Beschaffungskosten Federn gelasssen. Während die Erlöse unter anderem infolge der gestiegenen Strompreise um 64,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro in die Höhe schnellten, schrumpfte das operative Ergebnis (Ebitda) um 11,8 Prozent auf 578,1 Millionen Euro. Wegen der Verwerfungen auf den Energiemärkten habe der Aufwand für Fremdstrombezug auf 1,7 (0,776) Milliarden Euro stark zugenommen.

Düsseldorf, 25. Aug – Die Immobilienfirma Aroundtown hat im ersten Halbjahr zugelegt. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO 1) stieg um acht Prozent auf auf 186 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die Nettomieteinnahmen schnellten dank der Einbeziehung der Wohnimmobilien-Tochter Grand City Properties um 34 Prozent auf 613 Millionen Euro. Die positive Entwicklung stimmte den Vorstand zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. 

Bangalore, 25. Aug – Der schwächelnde Markt für Computerspiele lastet auf Nvidia. Der weltweit größte Produzent von Grafik- und KI-Chips sagte am Mittwoch nach US-Börsenschluss für das laufende dritte Quartal einen Umsatz von 5,9 Milliarden Dollar voraus. Experten erwarten nach Refinitiv-Daten dagegen knapp sieben Milliarden Dollar. Die Nvidia-Aktie verlor im nachbörslichen Handel zunächst 2,8 Prozent. Angesichts der ungewöhnlich hohen Inflation in mehreren Staaten nehmen Gamer gegenwärtig Abstand vom Kauf neuer Ausrüstung wie Grafikkarten. Die Chiphersteller leiden zudem unter den Folgen des Ukraine-Krieges und den Corona–Lockdowns in wichtigen chinesischen Fertigungszentren.

25. August 2022 Marktentwicklungen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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