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22.12.22 Wichtige Marktentwicklungen

Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 22. Dezember 2022.

22. Dez (Reuters) – Bei Twitter sind Insidern zufolge weitere Mitglieder der Sparte Öffentlichkeitspolitik entlassen worden. Darunter ist am Donnerstag Sinead McSweeney, die global tätige Vize-Präsidentin des Bereichs, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei Personen erfuhr. Ein Insider erklärte, die Hälfte der zuvor noch verbliebenen 30 Mitglieder von „public policy“ sei am Mittwoch entlassen worden. Davon hatte zuerst das Online-Magazin The Information berichtet. Eine Stellungnahme von Twitter lag nicht vor. Die Öffentlichkeitspolitik ist dafür zuständig, sich etwa mit Abgeordneten zu Fragen wie Meinungsfreiheit zu treffen. Sie befasst sich auch mit Bitten an den Kurznachrichtendienst, umstrittene Inhalte zu entfernen. Tesla-Chef Elon Musk hat seit seiner Übernahme von Twitter zahlreiche Mitarbeiter entlassen.

Berlin, 22. Dez – In der Debatte um Boni-Zahlungen widerspricht die Lufthansa der Bundesregierung. Es gebe kein „Ansammeln“ oder „Nachholen“ von entfallenen Bonuszahlungen, erklärte die Airline am Donnerstag. In Medienberichten sei zuletzt fälschlicherweise der Eindruck erweckt worden, der Lufthansa-Aufsichtsrat habe rückwirkend die variable Vorstandsvergütung für das Jahr 2021 beschlossen. „Das ist nicht der Fall. So ist der Jahresbonus 2021 ebenso wie der für das Jahr 2020 für den Vorstand komplett entfallen.“ Das Thema sorgt für Aufregung, da die Lufthansa in der Corona-Krise mit Milliarden-Hilfen vom Staat gerettet wurde und Boni- sowie Dividendenzahlungen ausdrücklich untersagt waren. 

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Mittwoch gesagt, ein „Ansammeln“ von Boni plus späterer Auszahlung dürfe es nicht geben. Das wäre ein Verstoß gegen getroffene Vereinbarungen zwischen Lufthansa und dem Bund. Es gebe hier unterschiedliche Rechtspositionen, ergänzte Hebestreit. „Das muss jetzt miteinander diskutiert werden. Und dann muss man sehen, was dabei herauskommt.“

Brüssel, 22. Dez – Der Zimmervermittler Airbnb muss den Steuerbehörden Informationen aus Mietverträgen zur Verfügung stellen und Steuern im Rahmen der nationalen Bestimmungen einbehalten. „Das EU-Recht steht der Anforderung, Informationen zu sammeln oder Steuern im Rahmen eines nationalen Steuersystems einzubehalten, nicht entgegen“, urteilte der Gerichtshof der EU (EuGH) am Donnerstag. Der italienische Hotelierverband Federalberghi begrüßte das Urteil. „Steuerhinterziehung und unlauterer Wettbewerb schaden sowohl traditionellen Tourismusunternehmen als auch denen, die die neuen Formen der Gastfreundschaft korrekt verwalten“, hieß es. Laut Federalberghi hat es Airbnb versäumt, im Laufe von sechs Jahren geschätzte 1,5 Milliarden Euro einzubehalten und an das Finanzamt weiterzuleiten.

22. Dez – Spanische Wettbewerbshüter haben die Energiekonzerne RWE und TotalEnergies zu Millionen-Strafen verdonnert. Sie hätten den Gasnetzbetreiber Enagas nicht fristgerecht über Änderungen der Lieferungen informiert, urteilte die Behörde CNMC am Donnerstag. Die beiden Unternehmen hätten gegen Vorschriften für das Entladen von verflüssigtem Erdgas von Schiffen zu Regasifizierungsterminals in spanischen Häfen im Jahr 2021 verstoßen. Die Unternehmen müssten jede Änderung an Enagas mindestens fünf Tage im Voraus ankündigen. Die Verstöße seien als „schwerwiegend“ eingestuft worden, erklärte CNMC. RWE müsse daher eine Geldstrafe von 3,6 Millionen Euro zahlen und der französische Ölkonzern 1,2 Millionen. Die beiden Unternehmen waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Brüssel, 22. Dez – Der Online-Händler Amazon könnte wegen Werbung für gefälschte Louboutin-Schuhe zur Rechenschaft gezogen werden. Amazon sei als Online-Verkaufsplattform für die Verletzungen des geistigen Eigentums verantwortlich, urteilte der Oberste Gerichtshof der Europäischen Union (EU) am Donnerstag. Nun seien die nationalen Gerichte zuständig. Louboutin hatte 2019 Klage gegen Amazon in Belgien und Luxemburg eingereicht und dem US-Konzern vorgeworfen, regelmäßig Werbung für Damen-Schuhe mit roten Sohlen geschaltet zu haben, die ohne die Zustimmung des Schuhherstellers Christian Louboutin auf den Markt gebracht worden seien. Beide Gerichte hatten den EU-Gerichtshof um Rat gebeten. Die charakteristische rote Sohle von Louboutin ist in der EU als Marke eingetragen.

22. Dez – Der US-Elektroautobauer Tesla will in den USA und Kanada mit Rabatten gegen die nachlassende Kauflust ansteuern. Für die Tesla Modelle 3 und Y, die noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, sollen in den USA Preisnachlässe über 7500 Dollar gegeben werden und in Kanada über 5000 Dollar, wie Tesla am Donnerstag mitteilte. Zudem werde das Aufladen der Elektroautos über 10.000 Meilen kostenlos angeboten. Investoren haben bereits ihre Besorgnis geäußert, dass die Nachfrage nach Tesla-Autos nachlässt. Der Konzern hatte im Oktober eingeräumt, sein Absatzziel in diesem Jahr zu verfehlen, spielte aber Bedenken hinsichtlich der Nachfrage herunter. Auch in China gewährt Tesla Rabatte. 

22. Dez – Der US-Sportartikelhersteller Under Armour hat die Chefin der Hotelkette Marriott International, Stephanie Linnartz, als neue Firmenlenkerin gewonnen. Sie folgt auf Patrik Frisk, der im Juni nach zwei Jahren im Amt zurückgetreten war, wie Under Armour am Donnerstag mitteilte. „Under Armour hat jemanden von außerhalb der Branche ausgewählt, was etwas ungewöhnlich ist“, kommentierte David Swartz, Analyst bei Morningstar. Es sei offensichtlich, dass der Sportmodehersteller an der Entwicklung digitaler Strategien und Mitgliedschaftsprogramme wie sie Marriott hat interessiert ist. In den Bereichen hinke Under Armour den Wettbewerbern Nike und Adidas hinterher. Wie die Branchenriesen Nike und Adidas musste auch Under Armour zuletzt wegen der Rabattschlachten in der Branche Abstriche bei seinen Umsatz- und Gewinnerwartungen machen.

Düsseldorf, 22. Dez – Die anhaltend hohe Nachfrage nach Heimwerkerprodukten hat der Baumarktkette Hornbach im dritten Quartal Umsatzzuwächse beschert. Wegen des Kostendrucks verfehlte der Konzern aber das Rekordergebnis des Vorjahres, wie Hornbach am Donnerstag mitteilte. Bei einem Umsatzplus um über zehn Prozent auf 1,5 Milliarden Euro sank das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 12,6 Prozent auf 48,9 Millionen Euro. Der Vorstand bekräftigte seine Jahresziele, die einen leichten Umsatzzuwachs vorsehen und einen Rückgang des bereinigten Ebit im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. „Angesichts der anhaltenden Verunsicherung der Verbraucher und möglicher Energieengpässe in den kommenden Monaten bleiben wir bei der Umsatzprognose für 2022/23 zurückhaltend“, erklärte Konzernchef Albrecht Hornbach.

22.12.22 Wichtige Marktentwicklungen

Quelle: Reuters

Titelbild: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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