22. Apr (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
Update: 15:37 Uhr
VERIZON – Bangalore: Der US-Mobilfunkriese hat dank des Ausbaus seines 5G-Angebots weniger Kunden als erwartet eingebüßt. Im ersten Quartal sei die Zahl der Abonnenten um 36.000 gesunken, teilte der AT&T- und T-Mobile-US Konkurrent mit. Der Umsatz kletterte trotzdem um 2,1 Prozent auf 33,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn hingegen fiel wegen eines steuerlichen Sondereffekts um 12,4 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Jüngst hat Verizon von der Nachfrage nach drahtlosen Festnetzzugängen profitiert, enttäuschte nun allerdings mit einem schwachen Ausblick in diesem Bereich.
FERRARI – Shanghai: Der italienische Sportwagenhersteller muss wegen eines möglichen Fehlers in den Bremssystemen 2222 Autos in China zurückrufen. Der Rückruf beginnt ab dem 30. Mai und betrifft Fahrzeuge die zwischen März 2010 und März 2019 importiert wurden, wie die chinesische Regulierungsbehörde mitteilte. Darunter auch 458 Modelle der Marken Italia, Speciale und Spider.
AB INBEV – Brüssel: Die weltgrößte Brauerei will ihren Anteil am russischen Joint Venture AB InBev Efes verkaufen. Dies werde zu einer Wertminderung in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar in den Ergebnissen des ersten Quartals führen, teilte der belgische Konzern mit. Für den Verkauf seiner Beteiligung von 24 Prozent befinde sich AB InBev in Gesprächen mit dem türkischen Partner, der Brauerei Anadolu EfesAEFES.IS. Das Joint Venture hat elf Brauereien in Russland mit 3500 Beschäftigten und drei in der Ukraine mit 1800 Beschäftigten.
Essilor Luxottica – Danzig: Der französisch-italienische Luxus-Brillenhersteller hat im ersten Quartal seinen Umsatz gesteigert. Der Konzern habe im Vergleich zum Vorjahr einen um rund 38 Prozent höheren Umsatz von 5,61 Milliarden Euro erwirtschaftet, teilte das Unternehmen mit. Die Umsatzzuwächse seien der starken Entwicklung in den meisten Regionen zu verdanken. EssilorLuxottica produziert unter anderem Brillen der Marken Ray-Ban, Prada und Chanel.
RENAULT- Paris: Der französische Autobauer hat die Auswirkungen des weltweiten Chipmangels und des Kriegs in der Ukraine durch höhere Preise und steigende Elektroauto-Verkäufe nur teilweise abfedern können. Der Umsatz sank im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf 9,75 Milliarden Euro, wie Renault mitteilte. Der Absatz ging um 17 Prozent auf 552.000 Fahrzeuge zurück und erreichte damit den niedrigsten Wert seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im Jahr 2009. Die Verkäufe von Elektro- und Hybridfahrzeugen stiegen allerdings um 13 Prozent und machten 36 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Die zuvor geplante Produktion soll 2022 aufgrund der globalen Halbleiterkrise um 300.000 Fahrzeuge gedrosselt werden, vor allem in der ersten Jahreshälfte. Der Konzern bekräftigte seine bisherige Prognose und geht für das laufende Jahr weiterhin von einer operativen Marge von rund drei Prozent aus. Weitere Details zur Strategie und zu den Jahreszielen sollen im Laufe des Jahres bekannt gegeben werden.
VOLVO- Stockholm: Der schwedische Lkw-Bauer profitiert von der starken Nachfrage nach Lastwagen und Baumaschinen trotz angespannter Lieferketten. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg im ersten Quartal auf 12,68 Milliarden Kronen (1,23 Milliarden Euro) von 11,82 Milliarden ein Jahr zuvor, wie Volvo mitteilte. Damit lag der Daimler Truck- und Traton-Konkurrent über den 10,55 Milliarden Kronen, die Analysten einer Refinitiv-Umfrage zufolge prognostiziert hatten. Der Auftragseingang brach wegen der Lieferengpässe bei Komponenten um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein.
Der Hersteller von Lastwagen, Baumaschinen, Bussen und Motoren bekräftigte seine Prognosen für den europäischen und den nordamerikanischen Lkw-Markt. Volvo rechnet allerdings weiterhin mit einer instabilen Lieferkette und warnte, dass künftige Produktionsstopps das Geschäft beeinträchtigen könnten.
SCHINDLER- Danzig: Lieferkettenprobleme, steigende Kosten und ein Marktrückgang in China machen dem Schweizer Aufzughersteller zu schaffen. Der Nettogewinn sank im Auftaktquartal um nahezu ein Drittel auf 144 (Vorjahr: 213) Millionen Franken. „Wir erhöhen Preise, um die Kosteninflation abzufedern, und haben effizienzsteigernde Maßnahmen im gesamten Unternehmen eingeleitet“, erklärte Konzernchef Silvio Napoli.
Für das zweite Quartal rechnet Schindler mit einem Umsatzwachstum und einer Profitabilität vergleichbar mit den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. 2022 wird ein Umsatzwachstum zwischen ein und sechs Prozent in Lokalwährungen in Aussicht gestellt. Die Prognose für den Jahresgewinn soll mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen bekannt gegeben werden. Andre Inserra und Christian Schulz, für die Region Amerika beziehungsweise den Bereich Operations zuständig, sollen per 30. April die Konzernleitung verlassen – Schindler will beide Führungsstellen streichen.
22.April 2022 Marktentwicklungen
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