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19.September 2022 Der Börsen Vormittag

Frankfurt, 19. Sep – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

14.15 Uhr – Drohende Einnahme-Ausfälle brocken CropEnergies den größten Kursrutsch seit vier Monaten ein. Die Aktien des Biokraftstoff-Herstellers fallen um fast zwölf Prozent und sind Schlusslicht im SDax. Wegen steigender Energie- und Rohstoffpreise denkt das Unternehmen über die Stilllegung von Anlagen nach.

13.57 Uhr – Aus Furcht vor einer sinkenden Nachfrage steigen Anleger bei US-Weizen aus. Der Terminkontrakt verbilligt sich um 2,5 Prozent auf 8,3825 Dollar je Scheffel. Die Aufwertung des Dollar verteuere US-Getreide, während russischer Weizen sehr günstig auf dem Weltmarkt zu haben sei, sagt Matt Ammermann, Rohstoff-Experte beim Finanzdienstleister StoneX. Außerdem werde die dortige Ernte wohl größer ausfallen als gedacht. Gleichzeitig dämpfe die drohende Rezession den Bedarf. Im Sog des US-Weizens verbilligt sich der europäische FutureBL2c2 um 1,6 Prozent auf 328,25 Euro je Tonne. 

13.49 Uhr – Der Ausverkauf bei US-Staatsanleihen geht weiter. Wegen der Aussicht auf die dritte XXL-Zinserhöhung der Notenbank Fed in Folge trennen sich Anleger von bereits gehandelten, niedriger verzinsten Titeln. Dies treibt die Rendite der zehnjährigen Treasuries auf ein Elfeinhalb-Jahres-Hoch von 3,518 Prozent. Ihre zweijährigen Pendants rentieren mit 3,961 Prozent so hoch wie zuletzt vor 15 Jahren. 

11.50 Uhr – Die Aufnahme in den Schweizer Leitindex SMI verleiht Sonova Schwung. Mit einem Kursplus von 0,9 Prozent auf 225,50 Franken setzen sich die Aktien des Hörgeräteherstellers an die Spitze des Index der 20 größten börsennotierten Unternehmen des Landes. Sonova ersetzt im SMI den Prüfkonzern SGS, dessen Titel um 3,5 Prozent fallen. Die Schweizer Börse SIX hatte die Ergebnisse ihrer jährlichen Indexrevision im Juli bekanntgegeben, am heutigen Montag treten sie in Kraft.

11.32 Uhr – Wegen der drohenden Streichung von EU-Zahlungen im Volumen von 7,5 Milliarden Euro trennen sich Anleger von ungarischen Anleihen. Dies treibt die Renditen der bis 2028 und 2032 laufenden und auf Euro lautenden Bonds auf Rekordhochs von 4,762 beziehungsweise 5,389 Prozent. Er gehe allerdings davon aus, dass Ungarn die Sanktionen noch abwenden könne, sagt Volkswirt Peter Virovacz von der ING Bank. 

11.20 Uhr – Im Internet aufgetauchte Spielszenen der mit Spannung erwarteten sechsten Folge von „Grand Theft Auto“ (GTA VI) schicken Take-Two auf Talfahrt. Die Aktien des Videospiele-Anbieters fallen im vorbörslichen US-Geschäft um sechs Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat ein Hacker die Videos veröffentlicht. Die Experten der Bank of America trauen „GTA VI“ einen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar zum Verkaufsstart und in den anschließenden Jahren durchschnittlich zwei Milliarden Dollar zu. 

11.10 Uhr – Ein negativer Analystenkommentar löst einen Ausverkauf bei Sixt aus. Die Aktien des Autovermieters fallen um fast neun Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 88,10 Euro. Die Experten der Bank BNP Paribas stufen die Papiere auf „Underperform“ von „Neutral“ herunter und kürzen das Kursziel um 28 Prozent auf 87 Euro. Sie begründeten ihre Entscheidung mit einem möglichen Nachfrage-Rückgang durch die drohende Rezession.

10.38 Uhr – Das wiedererwachte Interesse von Gamern an „Cyberpunk 2077“ beschert CD ProjektCDR.WA den größten Kurssprung seit einem Jahr. Die Aktien des Videospiele-Anbieters steigen in Warschau um zehn Prozent. Dank einer auf „Cyberpunk“ basierenden Animationsserie auf Netflix spielten in Spitzenzeiten derzeit 86.000 Nutzer dieses Action-Rollenspiel – mehr als vier Mal so viel wie zuvor, rechnet Analyst Piotr Bogusz von der Erste Group vor.

10.25 Uhr – Ein weiterer Rückschlag für den Coronavirus-Impfstoff von Valneva drückt die Aktien der Pharmafirma auf ein Zwei-Jahres-Tief. Sie fallen in Paris um fast 16 Prozent auf 6,84 Euro. Das französische Unternehmen storniert einen Auftrag für die deutsche Firma IDT Biologika zur Produktion des Vakzins. „Das ist die Bestätigung, dass Valneva keine großen Mengen des Impfstoffs produzieren oder verkaufen wird“, sagt Analyst Max Herrmann vom Brokerhaus Stifel, Nicolaus & Co.

09.55 Uhr – Die Entspannung am europäischen Erdgas-Markt geht weiter. Der europäische Future fällt um gut sieben Prozent auf 174 Euro je Megawattstunde. Börsianer verweisen auf anhaltende Spekulationen auf eine sinkende Nachfrage durch die drohende Rezession. Außerdem haben deutsche Abnehmer erstmals seit der Abschaltung von Nord Stream 1 wieder Lieferungen über diese Pipeline gebucht. Ob das Gas auch tatsächlich geliefert wird, ist allerdings offen.

09.18 Uhr – Die 0:1-Niederlage gegen Monza schickt Juventus Turin auf Talfahrt. Die Aktien des italienischen Fußball-Erstligisten fallen in Mailand um zwei Prozent. 

09.13 Uhr – Die geplatzte Fusion von TF1 und M6 löst einen Ausverkauf bei den TV-Sendern aus. Ihre Aktien fallen in Paris um 2,3 beziehungsweise 6,3 Prozent. Als Grund nannten die Unternehmen zu hohe wettbewerbsrechtliche Hürden.

08.42 Uhr – Ein negativer Analystenkommentar drückt About You ins Minus. Die Aktien des Online-Modehändlers fallen im Frankfurter FrühhandelYOUG.F um 1,4 Prozent auf 5,45 Euro. Die Experten der Bank JPMorgan senkten ihr Kursziel auf 18 von 22 Euro und stufen die Papiere mit „Neutral“ ein. 

08.23 Uhr – Verfehlte Zwischenziele beim Ausbau des Mobilfunk-Netzes nach dem 5G-Standard schicken 1&1 auf Talfahrt. Die Aktien des Mobilfunkers fallen im Frankfurter Frühhandel1U1.Fum 2,3 Prozent. Wegen Produktionsproblemen eines Zulieferers würden die angepeilten 1000 5G-Mobilfunkmastenstandorte voraussichtlich erst im Sommer 2023 erreicht. 

08.15 Uhr – Wegen der Aussicht auf drastische Zinserhöhungen der großen Notenbanken ziehen sich Anleger aus riskanten Anlageklassen wie Kryptowährungen zurück. Bitcoin fällt um sieben Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 18.322 Dollar. Ethereum rutscht um fast elf Prozent ab und ist mit 1285,20 Dollar so billig wie zueltzt vor rund zwei Monaten. 

08.05 Uhr – In Erwartung der dritten XXL-Zinserhöhung der US-Notenbank in Folge decken sich Anleger wieder mit der Weltleitwährung ein. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt am Montag um 0,4 Prozent auf 109,98 Punkte und liegt damit weniger als einen Zähler unter seinem jüngsten 20-Jahres-Hoch. 

19.September 2022 Der Börsen Vormittag

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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