Frankfurt, 19. Jul (Reuters) – Der Bundesliga-Vermarkter Deutsche Fussball Liga (DFL) erwägt einem Medienbericht zufolge die Beteiligung eines Investors an seinem Geschäft mit TV-Rechten. Die DFL bereite einen Auktionsprozess vor, bei dem Bieter einen Anteil von 20 Prozent an einer Sportrechte-Vermarktungstochter erwerben könnten, berichtete das „Handelsblatt“. Der DFL könnten dabei drei bis vier Milliarden Euro zufließen. Ob es zu einem Deal komme, sei aber unklar. Noch gebe es keinen Präsidiumsbeschluss, das Projekt überhaupt offiziell zu starten. Ein DFL-Sprecher sagte der Zeitung, eine Arbeitsgruppe analysiere Zukunftsszenarien für die Liga. Das beinhalte auch die Möglichkeit von strategischen Partnerschaften.
Frankfurt, 19. Jul (Reuters) – Der Chemiekonzern BASF startet die letzte Phase seiner geplanten Produktionserweiterung des Kunststoffvorprodukts MDI an seinem Verbundstandort im US-Bundesstaat Louisiana. Die Investitionen für den finalen Erweiterungsabschnitt betragen von 2022 bis 2025 rund 780 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im dritten Schritt der mehrphasigen Kapazitätserweiterung soll die jährliche Produktionskapazität bis Mitte des Jahrzehnts auf 600.000 Tonnen erhöht werden. 2018 hatte BASF mit dem Projekt begonnen, der erste Abschnitt wurde im Oktober 2020 in Betrieb genommen.
Brüssel, 19. Jul (Reuters) – Der zur Alphabet-Holding gehörende Internet-Konzern Google senkt ab sofort die Gebühren für Entwickler von Nicht-Gaming-Apps in ihrem App Store, die zu konkurrierenden Zahlungssystemen wechseln. Mit der nur für europäische Kunden geltenden Gebührensenkung von 15 auf 12 Prozent entspreche das Unternehmen den neuen EU-Tech-Regeln, teilte der US-Technologieriese am Dienstag mit. Die Senkung solle künftig auch auf Spiele-Apps ausgeweitet werden. Das EU-Regelwerk Digital Markets Act (DMA) tritt nächstes Jahr in Kraft und verlangt von den Tech-Giganten, dass sie App-Entwicklern die Nutzung konkurrierender Zahlungsplattformen für App-Verkäufe erlauben – sonst riskieren sie Geldstrafen von bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Umsatzes. Googles Schritt setzt eine Reihe von Zugeständnissen gegenüber Behörden fort, zu der auch die Beilegung eines Urheberrechtsstreits in Frankreich und eine Entschädigungszahlung in Australien gehören.
Düsseldorf, 19. Jul (Reuters) – Deutschlands größter Baukonzern Hochtief bekommt einen neuen Chef. Der spanische Manager Juan Santamaría Cases sei vom Aufsichtsrat einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt worden und trete sein Amt am 20. Juli an, teilte das mehrheitlich zum spanischen ACS-Konzern gehörende Essener Unternehmen am Dienstag mit. Der 44-Jährige, der auch Chef von ACS und der zum Hochtief-Reich gehörenden Cimic ist, folgt dem Spanier Marcelino Fernandez Verdes, der seit November 2012 an der Hochtief-Spitze stand. Dieser hatte den Essener Konzern umgebaut und auf Profit getrimmt. Zuletzt hatte Hochtief die australische Tochter Cimic komplett übernommen. In spanischen Medien war schon seit Monaten über einen Stabswechsel an der Hochtief-Spitze spekuliert worden.
„Juan Santamaría verfügt über langjährige internationale Branchenerfahrung in zahlreichen Geschäftsfeldern“, betonte Hochtief-Aufsichtsratschef Pedro Lopez Jimenez. Santamaria hat laut ACS sein gesamtes Berufsleben in der ACS-Gruppe verbracht, die vom Milliardär und Real-Madrid-Chef Florentino Perez geführt wird. 2020 war der spanische Manager an die Spitze von Cimic aufgerückt. ACS hält mehr als die Hälfte der Hochtief-Aktien.
Bangalore, 19. Jul (Reuters) – Chinesische Behörden bereiten Insidern zufolge eine Geldstrafe von mehr als einer Milliarde Euro gegen den Fahrdienstanbieter Didi vor. Es gehe um eine Zahlung von mehr als acht Milliarden Yuan (umgerechnet 1,25 Milliarden Euro), rund fünf Prozent von Didis Jahresumsatz, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag. Zuerst hatte das „Wall Street Journal“ darüber berichtet. Die Strafzahlung könnte die Untersuchung der Cybersicherheitspraktiken des Unternehmens beenden und den Weg zur Aufhebung von Restriktionen für das Geschäft ebnen. Zuvor hatte die chinesische Internetaufsichtsbehörde eine Untersuchung der Datensicherheitspraktiken des Unternehmens eingeleitet und Didi aufgefordert, insgesamt 25 Apps zu entfernen. Mit der Strafe könnte der UberUBER.N-Konkurrent seine Apps in den inländischen App-Stores wiederherstellen und neue Nutzer seiner Plattform gewinnen. Zudem könne Didi nach einer möglichen Strafzahlung einen Anlauf zu einem Börsengang in Hongkong starten.
München, 19. Jul (Reuters) – Der fränkische Lkw-Zulieferer SAF-Holland setzt die Aktionäre des schwedischen Bremsen-Spezialisten HaldexHLDX.ST unter Druck. Die Übernahme von Haldex werde nur zustandekommen, wenn SAF-Holland bis zum Ende der Annahmefrist auf mindestens 90 Prozent der Anteile komme, betonte das Unternehmen am Dienstag in Bessenbach bei Aschaffenburg. Ein nachträglicher Verzicht auf diese Bedingung – der nach schwedischem Übernahmerecht möglich wäre – komme nicht in Frage. SAF-Holland bietet 66 schwedische Kronen je Haldex-Aktie, insgesamt gut 300 Millionen Euro. Die Anteilseigner haben noch bis Mitte August Zeit, die Offerte anzunehmen.
19. Jul (Reuters) – Russlands Wettbewerbsbehörde FAS wirft Apple Verstöße gegen das Kartellrecht vor und kündigt eine Strafe gegen den US-Technologie-Konzern an. Das Unternehmen habe seine marktbeherrschende Stellung bei Apps für sein Betriebssystem iOS ausgenutzt, teilte die FAS am Dienstag mit. Die Strafe werde vom Umsatz abhängig gemacht und im Rahmen von Ermittlungen der Behörde festgelegt. Bei Apple war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Das Vorgehen der russischen Behörde erinnert einerseits an das Kartellverfahren der EU-Kommission gegen den iPhone-Hersteller. Andererseits hat sich Russland schon lange gegen den Einfluss ausländischer Tech-Unternehmen gewehrt – zunehmend seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine.
Frankfurt, 19. Jul (Reuters) – Der starke Dollar setzt dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson zu. Für das laufende Geschäftsjahr muss das Unternehmen erneut Abstriche bei seiner Gewinnprognose machen und rechnet nun mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 10,00 bis 10,10 Dollar. Zuletzt waren 10,15 bis 10,35 Dollar in Aussicht gestellt worden. Der Nettogewinn sank im zweiten Quartal um mehr als 23 Prozent auf 4,81 Milliarden Dollar, wie Johnson & Johnson am Dienstag mitteilte. Der Umsatz stieg unterdessen um drei Prozent auf gut 24 Milliarden Dollar, wozu im wesentlichen das Pharmageschäft beitrug. Weniger stark wuchsen der Bereich Medizintechnik und das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten, dort zehrten negative Wechselkurseffekte die Zuwächse letztlich auf. Im Gesamtjahr rechnet J&J nun mit einem Umsatz von bis zu 94,3 Milliarden statt von bis zu 95,8 Milliarden Dollar.
19. Jul (Reuters) – Der japanische Autobauer Toyota will im August weltweit seine Produktion wegen des Chipmangels um 18 Prozent drosseln. Es sollen etwa 700.000 Fahrzeuge gefertigt werden statt der zuvor geplanten rund 850.000 Einheiten, wie Toyota am Dienstag mitteilte. Der umsatzstärkste Autohersteller der Welt behielt jedoch seine globale Produktionsprognose für das bis März laufende Bilanzjahr 2022/23 mit rund 9,7 Millionen Einheiten bei. Toyota werde außerdem neun Linien in sechs Fabriken in Japan zwischen einem und bis zu 18 Tage im August aussetzen, hieß es. In den ersten fünf Monaten diesen Jahres übertraf der Autobauer sein Produktionsziel nur einmal.
Madrid, 19. Jul (Reuters) – Der Autobauer Mercedes-Benz plant nach Angaben von Gewerkschaften milliardenschwere Investitionen in sein Transporterwerk in Spanien. Nachdem eine neue Tarifvereinbarung geschlossen worden sei, wolle der Konzern 1,2 Milliarden Euro in das Werk in Vitoria im Norden des Landes stecken, teilten die Gewerkschaften UGT und CCOO am Dienstag mit. Die Vereinbarung regele Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhungen bis 2026. Rund 57 Prozent der fast 5000 Beschäftigten des Werks stimmten für den neuen Vertrag. Vitoria ist das zweitgrößte Montagewerk für Mercedes-Transporter. Das Unternehmen rechnet derzeit mit einer Produktion von 158.000 Vans im laufenden Jahr.
Oslo, 19. Jul (Reuters) – Nach unerwartet starken Zuwächsen im zweiten Quartal warnt der weltgrößte Düngemittelhersteller Yara vor explodierenden Preisen und Materialengpässen. Im Zeitraum April bis Juni verdoppelte sich das operative Ergebnis (Ebitda) auf 1,48 Milliarden Dollar, wie das norwegische Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 1,39 Milliarden Dollar gerechnet. „Das Geschäftsmodell von Yara bleibt widerstandsfähig“, sagte Konzernchef Svein Tore Holsether. „Es besteht jedoch ein klares Risiko von Stickstoffengpässen und weiteren Preisspitzen, wenn sich die Gassituation in Europa weiter verschlechtert.“ Yara teilte zudem mit, wegen gestiegener Gaspreise die Produktion von Ammoniak auf eine Jahreskapazität von 1,3 Millionen Tonnen gedrosselt zu haben und von fertigem Düngemittel auf 1,7 Millionen Tonnen.
Zürich, 19. Jul (Reuters) – Der Richemont-Aktionär Bluebell Capital Partners hat für die Generalversammlung des Luxusgüterkonzerns vom 7. September mehrere Anträge eingereicht. So solle das Schweizer Unternehmen einen Vertreter der Inhaber der A-Aktien benennen, wie Richemont am Dienstag mitteilte. Dieser Vertreter solle dann in den Verwaltungsrat gewählt werden. Bluebell wolle zudem die Statuten so ändern, dass die Mindestanzahl der Verwaltungsratsmitglieder auf sechs erhöht werde und dass die A- und B-Aktionäre jeweils die gleiche Anzahl von Vertretern in dem Gremium hätten. Der Richemont-Verwaltungsrat prüfe die Bluebell-Vorschläge und werde seine Empfehlungen zu gegebener Zeit veröffentlichen.
19. Jul (Reuters) – Der französische Zughersteller Alstom hat im ersten Quartal des seit April laufenden Bilanzjahres 2022/23 mehr umgesetzt. Die Erlöse legten um acht Prozent auf vier Milliarden Euro zu, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Verkäufe in Europa hätten die Entwicklung angetrieben. Der Auftragseingang schrumpfte jedoch auf 5,6 (Vorjahreszeitraum: 6,4) Milliarden Euro. Alstom, Hersteller von Zügen und Signalsystemen, bekräftigte seine Jahresziele, räumte aber ein, dass die Inflation die Rentabilität schmälern und auch Materialengpässe belasten könnten. Die Gruppe habe daher Maßnahmen zu Risikominderung und Kostensenkung ergriffen.
Stockholm, 19. Jul (Reuters) – Der schwedische LKW-Bauer Volvo hat den Materialengpässen getrotzt und im zweiten Quartal zugelegt. Bei einem Umsatzplus um 31 Prozent auf 118,9 Milliarden Kronen (11,3 Milliarden Euro) stieg das bereinigte Betriebsergebnis auf 13,7 (Vorjahr: 9,7) Milliarden Kronen, wie Volvo am Dienstag mitteilte. „Auch in diesem Quartal hatten wir zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Lieferkettenunterbrechungen sowie höheren Materialpreisen“, sagte Konzernchef Martin Lundstedt. Volvo habe „proaktiv und erfolgreich am Preismanagement gearbeitet, um diese Auswirkungen abzumildern.“ Die Rendite auf das eingesetzte Kapital habe 26,8 (23,4) Prozent erreicht.
Düsseldorf, 19. Jul (Reuters) – Der Schweizer Prüfkonzern SGS ist nach Umsatzzuwächsen im ersten Halbjahr zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. Bis zur Jahresmitte stieg der Umsatz um 5,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Franken, wie das Unternehmen, zu dessen Aktivitäten Umweltprüfungen gehören, am Dienstag mitteilte. Das währungsbereinigte Betriebsergebnis stagnierte bei 458 Millionen Franken, während das ausgewiesene Betriebsergebnis wegen des Lockdowns in China um sieben Millionen auf 423 Millionen Franken schrumpfte. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich an und eine Verbesserung des Betriebsergebnisses. Eine Schlüsselrolle spielten dabei unter anderem Fusionen und Übernahmen wie auch Investitionen in Schlüsselbereiche, hieß es.
19. Juli 2022 Marktentwicklungen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Die aktuelle Folge zum FUNDSCENE NFT, Web3 , Metaverse Talk.