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19.10.22 Energie Ticker

19. Okt – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine:

20.01 Uhr – US-Präsident Joe Biden gibt den Verkauf von 15 Millionen Barrel Öl aus der strategischen Reserve (SPR) der USA bis Ende des Jahres bekannt. Falls notwendig könne weiteres Volumen auf den Markt gepumpt werden, sagt er. Die Reserve werde wieder aufgefüllt, wenn der Ölpreis unter 70 Dollar je Barrel falle. Gegenwärtig liegt er bei etwa 86 Dollar in den USA. Die Freigabe aus der strategischen Reserve soll den Ölpreis in den USA stabilisieren, nachdem die Staaten der OPEC+ eine Förderungskürzung angekündigt haben. In den USA finden Anfang November Kongresswahlen statt.

14.41 Uhr – Die Vorschläge der EU-Kommission im Energiebereich gehen deutschen Regierungskreisen zufolge in die richtige Richtung. Eine gemeinsame Gasbeschaffung beispielsweise sei sinnvoll, sagt ein deutscher Regierungsvertreter in Berlin vor dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag. Es fehle allerdings noch auf EU-Ebene teilweise am Ausbau der erneuerbaren Energien sowie schnelleren Planungsprozessen. 

10.15 Uhr – Mehrere Verbände von Kommunen, Städten und aus der Energiebranche appellieren in einem gemeinsamen Aufruf an Bund und Länder, sich zeitnah auf Hilfen für Stadtwerke zu verständigen. „Geraten diese Energieversorger in eine existenzielle Schieflage, entsteht eine bedrohliche Kettenreaktion und der Ausfall systemrelevanter Strukturen für die gesamte Kommune.“ Bereits geplante Hilfen müssten vereinheitlicht und mit dem Bund abgestimmt werden. Dazu müssten die Finanzminister zu einem Sondertreffen zusammenkommen. „Insbesondere in den Bereichen Beschaffung und Sicherheiten, Abschläge und Preisanpassung sowie Abrechnung und Zahlungsausfall führt die aktuelle Situation am Energiemarkt zu sehr großen Problemen bei Energieversorgern.“

09.35 Uhr – Das Vorgehen von Spanien und Portugal gegen die hohen Energiepreise könnte laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf die gesamte Europäische Union übertragen werden. In den Ländern werde der Preis für Gas gedeckelt, wenn dieser zur Stromerzeugung verwendet wird, sagt von der Leyen in einer Rede im Europäischen Parlament in Straßburg. „Es lohnt sich wirklich, auf EU-Ebene darüber nachzudenken. Es gibt noch offene Fragen, aber ich will nichts unversucht lassen.“

04.17 Uhr – Das Münchner Ifo-Institut erwartet nach dem angekündigten Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Weiterbetrieb der drei noch aktiven Atomkraftwerke mit einer deutlichen Entspannung für die Strompreise in Deutschland. Der Streckbetrieb aller drei verbliebenen Kernkraftwerke bis Ende April könnte die Strompreise über das ganze kommende Jahr gerechnet um etwa neun Prozent drücken, sagt der Ifo-Energieökonom Mathias Mier der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“. „Die kritische Phase ist vor allem von Dezember bis April, in diesen Monaten ist mit einem spürbaren Preiseffekt zu rechnen.“ 

02.00 Uhr – DIHK-Präsident Peter Adrian fordert die Bundesregierung auf, sich nach dem Kanzler-Machtwort zum befristeten Weiterbetrieb der Atomkraftwerke bis Mitte April auf eine mögliche weitere Verlängerung der Frist vorzubereiten. „Mit Blick auf die Netzstabilität und mögliche Versorgungsengpässe bei Strom und Gas ist es notwendig, die drei Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen“, sagt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) der Zeitung „Rheinische Post“. Man müsse alles dafür tun, das nach wie vor knappe Angebot an Energie auszubauen und damit die Explosion der Energiepreise abzumildern – das gelte auch mit Blick auf den Winter 2023/24. „Daher wäre es klug, sich auf einen Weiterbetrieb mit neuen Brennstäben vorzubereiten.“

00.00 Uhr – Die Automobilindustrie sieht den Boom der E-Mobilität durch die hohen Strompreise gefährdet und fordert die Politik auf, durch eine Senkung der Stromsteuer gegenzusteuern. „Bleiben die Strompreise dauerhaft so hoch, sind entsprechende Auswirkungen auf die zuletzt erfreulichen Zahlen beim Hochlauf der Elektromobilität unvermeidlich“, sagt die Chefin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die E-Mobilität weiter voranzutreiben.“ Um die Situation direkt zu entschärfen, müsse die Stromsteuer schnellstmöglich auf das europäische Mindestmaß abgesenkt werden.

19.10.22 Energie Ticker

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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