Frankfurt, 18. Jul (Reuters) – Wegen „Fake News“ – Geldstrafe für Google in Russland
Der zur Alphabet-Holding gehörende Internet-Konzern Google muss in Russland eine Strafe für die Verbreitung von angeblichen Falschinformationen über die russische Invasion in der Ukraine bezahlen. Die Aufsichtsbehörde Roskomnadzor teilte mit, ein Bezirksgericht habe Google mit einer Geldstrafe von 21,1 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 370 Millionen Euro) belegt, weil das Unternehmen wiederholt versäumt habe, den Zugang zu verbotenem Material unverzüglich einzuschränken. So habe die zum Konzern gehörende Videoplattform YouTube „Falschinformationen über den Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine“ nicht gelöscht, die die Streitkräfte der Russischen Föderation diskreditierten. In der vergangenen Woche hatte Russland die US-Technologiekonzerne Apple und Zoom wegen angeblicher Versäumnisse bei der Datenspeicherung mit Geldstrafen belegt.
Farnborough, 18. Jul (Reuters) – Delta ordert 100 Boeing 737 MAX 10 für 13,5 Milliarden
Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines wird ihre Flugzeugflotte mit Boeing-Maschinen ausbauen. Der Konzern bestelle 100 Maschinen der Modellserie 737 MAX 10 im Wert von 13,5 Milliarden Dollar, teilte Delta am Montag mit. Zudem habe sich Delta die Option auf weitere 30 Maschinen gesichert. Mit dem neuen Auftrag wird die Boeing 737-Flotte von Delta auf insgesamt mehr als 300 Flugzeuge erweitert und die zweitgrößte Flottenfamilie hinter der von den Airbus. Das 737 MAX 10-Flugzeug soll 20 bis 30 Prozent treibstoffeffizienter sein als die ausgemusterten Delta-Flugzeuge. Reuters hatte am Sontag von Insidern erfahren, dass Delta auf der Luftfahrtmesse in Farnborough den Auftrag bekannt geben wird.
Stockholm, 18. Jul (Reuters) – H&M wickelt Russland-Geschäft ab
Der schwedische Modehändler H&M folgt dem Vorbild vieler Unternehmen und macht nun endgültig Schluss in Russland. „Nach reiflicher Überlegung sehen wir es angesichts der aktuellen Situation als unmöglich an, unser Geschäft in Russland fortzusetzen“, teilte Konzernchefin Helena Helmersson am Montag mit. Es sei vorgesehen, die Filialen, die im März nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vorübergehend geschlossen hatten, kurzfristig zu öffnen, um Restbestände zu verkaufen. Die gesamte Abwicklung werde wohl etwa zwei Milliarden schwedische Kronen (189,2 Millionen Euro) kosten, von denen etwa eine Milliarde Kronen Auswirkungen auf den Cashflow habe. Der volle Betrag werde als Einmalkosten in das Ergebnis des dritten Quartals einfließen. Russland ist für die Schweden der sechstgrößte Markt.
London, 18. Jul (Reuters) – Der britische Essenslieferdienst Deliveroo muss einer schwächeren Nachfrage Tribut zollen. Die Firma strich am Montag ihre Aussichten für 2022 zusammen und gab als Grund den zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind an, dem die Verbraucher ausgesetzt seien. Deliveroo teilte mit, der Vorstand erwarte nun einen Bruttotransaktionswert (GTV) für das Gesamtjahr zwischen vier und zwölf Prozent bei konstanten Wechselkursen statt 15 bis 25 Prozent. Im zweiten Quartal habe sich das GTV-Wachstum von zwölf Prozent im ersten Quartal auf zwei Prozent verlangsamt. Der Vorstand bekräftigte aber sein Margenziel, welches einen Rückgang auf 1,5 bis 1,8 (Vorjahr: 2,0) Prozent vorsieht. Das Vertrauen unter den britischen Verbrauchern sank vergangenen Monat auf ein Rekordtief, da sie mit den steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben.
Düsseldorf, 18. Jul (Reuters) – Stellantis beendet Joint Venture mit chinesischer GAC
Die Opel-Mutter Stellantis zieht einen Schlussstrich unter dem verlustbringenden Joint Venture mit dem chinesischen Autobauer GAC. Infolge dessen fallen im ersten Halbjahr zahlungswirksame Wertminderungen von rund 297 Millionen Euro an, wie der Konzern am Montag mitteilte. Stellantis hatte zuvor seine Absicht verkündet, seinen Anteil an dem Gemeinschaftsunternehmen, das seit 2010 Jeeps herstellt, auf 75 Prozent aufstocken zu wollen. Der Plan wurde vom chinesischen Partner umgehend zurückgewiesen. Stellantis machte das Ende der Partnerschaft daher nun mit einem „mangelnden Fortschritt“ in Bezug auf diese Pläne verantwortlich.
Frankfurt, 18. Jul (Reuters) – Der Essener Energiekonzern E.ON gründet mit der Investmentfirma Igneo Infrastructure Partners ein Gemeinschaftsunternehmen zum Ausbau von Breitbandnetzen in Deutschland. Igneo beteilige sich dafür zur Hälfte an der E.ON-Tochter Westenergie Breitband GmbH, wie E.ON am Montag mitteilte. Eine entsprechende Vereinbarung sei kürzlich unterzeichnet worden. Das neue Joint Venture soll mehr als 1,5 Millionen Haushalte sowie Großkunden in Deutschland mit Glasfaser-Breitbandanschlüssen versorgen.
Zürich, 18. Jul (Reuters) – Das Fondshaus GAM rechnet im ersten Halbjahr mit einem Verlust von rund 275 Millionen Franken. Als Grund führte das Schweizer Unternehmen eine nicht-liquiditätswirksame Wertminderung als Folge des Rückgangs der verwalteten Vermögen an, wie GAM am Montag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2021 hatte noch ein Verlust von 2,7 Millionen Franken in den Büchern gestanden. Aber auch im Tagesgeschäft läuft es bei GAM nicht rund. So erwartet die Firma für die ersten sechs Monate 2022 einen operativen Verlust vor Steuern von rund 15 Millionen Franken verglichen mit einem operativen Gewinn von 0,8 Millionen in der Vorjahresperiode. Die verwalteten Vermögen seien zur Jahresmitte auf 83,2 Milliarden Franken geschrumpft von 99,8 Milliarden zu Jahresbeginn.
18. Juli 2022 Marktentwicklungen
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