Freitag, April 26, 2024
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18.04.23 Wichtige Marktentwicklungen

Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 18. April 2023.

Brüssel, 18. Apr – Die milliardenschwere Übernahme des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK durch den US-Konkurrenten NielsenIQ dürfte Insidern zufolge eine Prüfung der EU-Wettbewerbsbehörden mit sich bringen. Diese könnten den Verkauf von Beteiligungen zur Bedingung machen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Unternehmen hätten bis Donnerstag Zeit, um eine vier Monate dauernde Prüfung durch eigene Vorschläge abwenden. NielsenIQ erklärte, man befinde sich im Dialog mit den Behörden. Die Übernahme war im Sommer 2022 angekündigt worden. Bekannt ist die GfK vor allem für ihren Konsumklima-Index, einem der wichtigsten Barometer für die Verbraucherstimmung in Deutschland.

Wasington, 18. Apr – Boeing hält ungeachtet der neuen Probleme beim 737 MAX an seinem Plan fest, diesen Sommer die Produktion des Hoffnungsträgers hochzufahren. Der übergeordnete Plan für die Zulieferer werde nicht geändert, erklärte Firmenchef des US-Flugzeugbauers Dave Calhoun am Dienstag. Die Boeing-Aktie legte nach der Aussage im Verlauf ein Prozent zu. Beim neuen Problem geht es um ein von einem Zulieferer falsch verbautes Teil. Deswegen könnten weniger 737 MAX ausgeliefert werden. Eigentlich wollte der Flugzeugbauer deren Produktion ab Juni deutlich hochfahren, nachdem das Modell nach zwei tödlichen Abstürzen 2018 und 2019 monatelang am Boden hatte bleiben müssen.

München, 18. Apr – Angesichts steigender Bewertungen an den Kapitalmärkten schraubt der Finanzinvestor DBAG seine Gewinnerwartungen nach oben. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (Ende September) sei nun ein Gewinn von 85 bis 115 Millionen Euro zu erwarten, teilte die Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) am Dienstagabend mit. Bisher hatte die DBAG mit 70 bis 80 Millionen gerechnet. 2021/22 hatte sie fast 98 Millionen Euro Verlust geschrieben, weil ihre Beteiligungen – gemessen an börsennotierten Konkurrenten – an Wert verloren hatten. Nun steht bereits im ersten Halbjahr ein Gewinn von 83 Millionen Euro zu Buche. Der Nettovermögenswert des Portfolios stieg auf 647 Millionen Euro, bis Ende September sollen es 610 bis 715 Millionen werden. Bisher hatte die DBAG 605 bis 675 Millionen Euro erwartet. 

Brüssel, 18. Apr – Die EU-Wettbewerbsbehörde hat mehrere Firmen der europäischen Modebranche wegen des Verdachts von Kartellverstößen durchsucht. Die auch für Wettbewerbsfragen zuständige EU-Kommission nannte am Dienstag keine Firmennamen. Die Strafen bei Verstößen gegen EU-Wettbewerbsregeln können bis zu zehn Prozent der weltweiten Umsätze betragen. 

London, 18. Apr – Die Volkswagen-Tochter Audi kommt nach eigener Einschätzung bei ihrem Formel-1-Projekt voran. Ein Motoren-Prototyp solle noch bis Jahresende auf dem Prüfstand laufen, teilte Audi am Dienstag mit. Schon jetzt arbeiteten mehr als 260 Menschen in der Anlage in Neuburg an der Donau, in der das Projekt angesiedelt ist. Die meisten kämen von Audi. „Sie werden von Spezialisten mit Formel-1-Expertise unterstützt, die von außen eingestellt wurden“, erklärte Audi. Bis Jahresende solle der Stellenaufbau abgeschlossen sein, dann sollten mehr als 300 Menschen in dem Team arbeiten.

Bangalore, 18. Apr – Johnson & Johnson (J&J) hebt dank eines starken ersten Quartals seine Gewinnprognose an. Für das laufende Jahr werde nun mit einem bereinigten Gewinn von 10,60 bis 10,70 (bisher: 10,45 bis 10,65) Dollar je Aktie gerechnet, teilte der US-Pharma- und Konsumgüterhersteller am Dienstag mit. J&J setzt darauf, dass insbesondere neue Krebsmedikamente Umsatzverluste durch das Auslaufen alter Patente dämpfen. Im ersten Quartal schrieb der Konzern einen Verlust von 68 Millionen Dollar wegen Belastungen in Höhe von 6,9 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit dem Skandal um mutmaßlich krebserregendes, asbestverseuchtes Babypuder. Bereinigt unter anderem um diesen Effekt verdiente J&J rund sieben Milliarden Dollar bzw. 2,68 Dollar je Aktie. Im vorbörslichen US-Handel legte die Aktie um mehr als zwei Prozent zu. 

London, 18. Apr – Die USA und Großbritannien müssen nach Einschätzung von Coinbase Global-Chef Brian Amstrong klarere Regeln für Kryptofirmen aufstellen. Wenn es keine klaren Gesetze zur Regulierung des Kryptowährungssektors gebe, würde sich diese Industrie in Steueroasen entwickeln, sagte der Chef der US-Kryptobörse am Dienstag. Die Pleite der auf den Bahamas ansässigen FTX-Börse im vergangenen Jahr habe die Bedeutung klarer Regulierung von Kryptowährungen durch die großen Volkswirtschaften gezeigt. Während die EU und Großbritanien erste Regeln für die Cyber-Devisen entworfen haben, ist der Sektor in den USA noch unreguliert.

London, 18. Apr – Der europäische Flugzeugbauer Airbus bereitet Insidern zufolge Fluggesellschaften auf Verzögerungen bei der Auslieferung von bestellten Maschinen vor. Die Airlines würden darüber informiert, dass sie Kurzstreckenmaschinen später als ursprünglich vereinbart erhielten, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus Branchenkreisen. Dabei gehe es um mehrere hundert Flugzeuge, die mit einer Verzögerung von rund drei Monaten ausgeliefert würden. Airbus bestätigte, dass es zu Verzögerungen kommt, nannte jedoch keine Details. An den Produktionszielen für 2024 und später hielt Airbus fest.

18. Apr – Die insolvente Kinokette Cineworld hat den Verkauf seiner Geschäfte in Osteuropa und Israel aufgegeben. Die unterbreiteten Angebote lagen unter dem von den Kreditgebern geforderten Wert, wie der zweitgrößte Kinobetreiber der Welt am Dienstag mitteilte. Das britische Unternehmen, dessen Geldreserven wegen der schwachen Besucherzahlen in den Kinos auf 131 Millionen Dollar zusammengeschrumpft waren, hatte im September Insolvenz (Chapter 11) nach dem US-Insolvenzrecht angemeldet. Die Sparten außerhalb den USA, Großbritannien und Irland – zu denen auch die Geschäfte in Osteuropa und Israel gehören – stehen nicht unter Insolvenzschutz und sorgten 2021 für etwa 13 Prozent der Einnahmen. Anfang April hatte der Betreiber mit seinen Kreditgebern eine Einigung zum Ausstieg aus dem Insolvenzverfahren erzielt.

London/Bangalore, 18. Apr – Die gestiegene Reiselust der Menschen stimmt den britischen Billigflieger Easyjet zuversichtlicher. Nach einer starken Nachfrage über Ostern und robuster Buchungen für den Sommer geht der Vorstand davon aus, 2023 beim Gewinn über den Markterwartungen von 260 Millionen Pfund (294 Millionen Euro) zu landen. Wie die Airline am Dienstag mitteilte, kletterten im ersten Quartal die Passagierzahlen um 40 Prozent. Im Gesamtjahr werde ein Plus von 60 Prozent angepeilt. Easyjet teilte zudem mit, die Nettoverschuldung auf 200 Millionen Pfund nach 1,1 Milliarden Pfund Ende Dezember gesenkt zu haben. Der Vorstand räumte allerdings ein, Treibstoffpreise und der stärkere US-Dollar sorgten für Belastungen. Für das erste Halbjahr kündigte er gleichwohl einen Rückgang der Verluste auf 405 bis 425 Millionen Pfund an nach 545 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Bangalore, 18. Apr – Der britische Pharmakonzern GSK setzt auf Atemwegstherapien und übernimmt den kanadischen Arzneimittelentwickler Bellus Health. GSK werde den Kaufpreis in Höhe von zwei Milliarden Dollar in bar begleichen, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit. Mit 14,75 Dollar pro Aktie ist das Angebot mehr als doppelt so hoch wie der Schlusskurs von Bellus an der US-Technologiebörse Nasdaq am Montag. Durch die Übernahme erhalte der britische Konzern Zugang zum Hustenmittel Camlipixant, das sich in der späten Entwicklungsphase befindet. Die Übernahme solle sich ab 2027 positiv auf den bereinigten Gewinn je Aktie auswirken, nachdem Camlipixant voraussichtlich im Jahr 2026 zugelassen und auf den Markt gebracht wird.

Stockholm, 18. Apr – Der schwedische Lkw-Bauer Scania und der Batteriehersteller Northvolt sind bei der Entwicklung langlebiger Batterien vorangekommen. In Tests hätten die Lithium-Ionen-Zellen eine Lebensdauer über 1,5 Millionen Kilometer erreicht, teilten die Volkswagen-Tochter und Northvolt am Dienstag mit. Das entspreche der Lebensdauer eines Scania-Lkws. Um den Wandel zur Elektromobilität zu schaffen und die Kundenerwartungen zu erfüllen, benötige Scania leistungsstarke Batteriezellen, erklärte Scania-Chef Christian Levin.

Stockholm, 18. Apr – Wegen schwächelnder Geschäfte mit 5G-Geräten in margenstarken Ländern wie den USA hat Ericsson zum Jahresauftakt die Gewinnerwartungen verfehlt. Der bereinigte Betriebsgewinn ohne Restrukturierungskosten fiel im ersten Quartal auf drei Milliarden Kronen (265 Millionen Euro) nach 4,7 Milliarden vor Jahresfrist, wie der schwedische Telekommunikationsausrüster am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit 3,28 Milliarden Kronen gerechnet. Derweil stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 62,6 Milliarden Kronen und lag damit über den Analystenschätzungen von 60,43 Milliarden. Im Februar hatte Ericsson bereits wegen der schwächelnden Nachfrage den Abbau von 8500 Stellen angekündigt. 

Danzig, 18. Apr – Eine sich eintrübende Nachfrage und der starke Schweizer Franken haben das Wachstum des Bauchemiekonzerns Sika gedrückt. Der Umsatz im ersten Quartal ging um drei Prozent auf 2,33 Milliarden Franken zurück, wie das Schweizer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Baukonjunktur habe sich schwächer entwickelt als im Vorjahreszeitraum, was auf die Inflation, Zinserhöhungen und den Krieg in der Ukraine zurückzuführen sei. An seiner bisherigen Prognose einer Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von sechs bis acht Prozent und einer überproportionalen Betriebsgewinnsteigerung (Ebit) hält der Konzern fest. Hinzu komme die für das erste Halbjahr 2023 vorgesehene MBCC-Übernahme. Mit dem früheren Bauchemiegeschäft von BASF erwartet Sika weitere Erträge in Höhe von 160 Millionen bis 180 Millionen Franken.

18.04.23 Wichtige Marktentwicklungen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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