Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 16. November 2022.
16. Nov (Reuters) – Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk geht nach eigenen Angaben davon aus, dass er in Zukunft weniger Zeit mit dem Kurznachrichtendienst verbringen wird. Ohnehin werde früher oder später jemand anders Twitter leiten, sagte der Tesla-Chef am Mittwoch während einer Gerichtsverhandlung in Delaware. „Nach der Übernahme muss es zunächst einen Sturm der Aktivität geben, um das Unternehmen zu reorganisieren“, sagte der Milliardär. „Aber ich erwarte, danach meine Zeit bei Twitter zu reduzieren.“ Seit seiner Machtübernahme krempelt Musk das soziale Netzwerk im Eiltempo um. Unter anderem hat er eine Entlassungswelle angestoßen.
Bangalore, 16. Nov (Reuters) – Der US-Halbleiterhersteller Micron will sein Angebot an Speicherchips reduzieren und seinen Investitionsplan weiter kürzen. Die DRAM- und NAND-Produktion werde um etwa 20 Prozent im Vergleich zum Anfang September abgelaufenen vierten Quartal zurückgefahren, teilte Micron am Mittwoch mit. Der Halbleiterkonzern kämpft derzeit damit, überschüssige Bestände aufgrund eines Nachfrageeinbruchs abzubauen. Viele Verbraucher und Firmen schieben wegen der weltweiten Inflation Investitionen in neue Smartphones oder Computer auf die lange Bank. „Um den Gesamtbestand deutlich zu verbessern, muss das Angebot an DRAM-Bits schrumpfen und das Wachstum des NAND-Bit-Angebots muss deutlich unter den bisherigen Schätzungen liegen“, erklärte Micron. Für das Jahr 2023 erwartet der Konzern ein Absatzminus für DRAM-Chips und einen leichten Zuwachs im einstelligen Prozentbereich bei NAND-Chips. Micron war der erste große Chiphersteller, der zu Beginn des Jahres wegen des inflationsbedingten Nachfragerückgangs nach PCs und Smartphones Alarm schlug.
Bangalore/London, 16. Nov (Reuters) – Der Kollaps der Kryptobörse FTX bringt immer mehr Firmen in die Bredouille. Der Kryptowährungsbroker und -verleiher Genesis kündigte am Mittwoch an, zur Sicherung der Liquidität keine neue Kredite mehr zu vergeben und die Rückzahlung vorläufig einzustellen. Die Muttergesellschaft Digital Currency Group, zu der auch der auf Kryptowerte spezialisierte Vermögensverwalter Grayscale gehört, begründete die Entscheidung mit den Kursturbulenzen und dem allgemeinen Vertrauensverlust durch die FTX-Pleite. Am Dienstag hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, die Kryptobank BlockFi steuere wegen Verlusten im Zusammenhang mit dem FTX-Zusammenbruch auf eine Insolvenz zu.
Frankfurt, 16. Nov (Reuters) – Der Darmstädter Merck-Konzern nimmt weitere hunderte Millionen Euro zum Ausbau seines Laborgeschäfts in die Hand. Mehr als 290 Millionen Euro sollen in den Standort Rockeville im US-Bundestaat Maryland für die Erweiterung der Kapazitäten für Biosicherheitsprüfungen und Dienstleistungen auf dem Gebiet der analytischen Entwicklung investiert werden, wie Merck am Mittwoch mitteilte. Für den Bereich Biosicherheitsprüfungen, der als Pflichtanforderung beim Entwickeln und Kommerzialisieren von Arzneimitteln von einer weltweit steigenden Nachfrage profitiert, ist es die bislang größte Investition in der Unternehmensgeschichte. In Rockville, wo Merck gegenwärtig rund 600 Mitarbeiter beschäftigt, sollen dadurch in den kommenden vier Jahren mehr als 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Zürich, 16. Nov (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis erwägt einem Medienbericht zufolge den Verkauf seines Geschäfts mit Medikamenten zur Behandlung von Augen- und Atemwegserkrankungen. Die Augenarzneien könnten etwa fünf Milliarden Dollar einbringen, berichtete die Agentur „Bloomberg“ am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein Verkaufsprozess würde wahrscheinlich im kommenden Jahr nach erfolgtem Börsengang der Generika-Tochter Sandoz starten. Ein Novartis-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Novartis hat fünf Therapiebereiche als Kerngeschäfte definiert: Herz-Kreislauf- und neurologische Erkrankungen, Immunologie, solide Tumore und Hämatologie.
Frankfurt, 16. Nov (Reuters) – Das Biotechunternehmen CureVac erwartet erste klinische Daten aus seinen Studien mit Corona- und Grippeimpfstoffen im ersten Quartal 2023. Die Phase-1-Studien mit den Impfstoffkandidaten, die als Auffrischungsimpfung getestet würden, seien im Zeitplan, teilte die Tübinger Gesellschaft am Mittwoch mit. „Alle Studien sind auf dem besten Weg, in naher Zukunft wichtige klinische Daten zu liefern“, erklärte Vorstandschef Franz-Werner Haas. Das Unternehmen – dessen Corona-Impfstoff der ersten Generation gefloppt war und an dem der Bund über die Förderbank KfW knapp 16 Prozent hält – setzte in den ersten neun Monaten dank Zahlungen seines Forschungspartners GSKGSK.L 55,7 (Vorjahr: 61,8) Millionen Euro um. Der operative Verlust sank auf knapp 128 Millionen von 407 Millionen Euro vor Jahresfrist, als hohe Kosten im Zusammenhang mit dem gescheiterten Impfstoff anfielen.
Bangalore, 16. Nov (Reuters) – Singapurs Uber-Konkurrent Grab hebt seine Umsatzprognose dank der anhaltend hohen Nachfrage nach Fahrdienstleitungen und Essenslieferungen in Südostasien an. Das Unternehmen erwarte für das Gesamtjahr nun einen Umsatz zwischen 1,32 und 1,35 Milliarden Dollar, teilte Grab am Mittwoch mit. Zuvor hatte Südostasiens größter Fahr- und Essenslieferdienst Einnahmen zwischen 1,25 und 1,30 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Das seit einem Jahrzehnt bestehende Unternehmen hat sich zu einer Anlaufstelle für Verbraucher in der Region entwickelt, die zunehmend aus dem Home-Office in die Büros zurückkehren. Die in den USA notierten Aktien stiegen nach Bekanntgabe der neuen Prognose im vorbörslichen Handel um rund vierzehn Prozent.
16. Nov (Reuters) – Der französische Zughersteller Alstom hat im ersten Halbjahr mehr Aufträge eingesammelt als erwartet. In den sechs Monaten bis zum 30. September sei der Auftragseingang im Jahresvergleich um vier Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Siemens-Rivale schlug damit die Erwartungen der Analysten, die mit 9,6 Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Umsatz kletterte um acht Prozent auf acht Milliarden Euro und der bereinigte Reingewinn wuchs leicht auf 179 Millionen Euro gegenüber 172 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Trotz der beständigen Kosten verbunden mit der Übernahme und Integration des Eisenbahngeschäfts vom kanadischen BombardierBBDb.TO letztes Jahr verzeichnete Alstom ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) von 397 Millionen Euro, was eine Marge von 4,9 Prozent entspricht. „Die Marktentwicklung bleibt sehr positiv, da die Kunden ihre Investitionspläne in allen Regionen bestätigen“, sagte Konzernchef Henri Poupart-Lafarge. Für das Bilanzjahr 2022/23 erwartet der Konzern eine Ebit-Marge von 5,1 bis 5,3 Prozent und einen Cashflow zwischen 100 und 300 Millionen Euro.
Frankfurt, 16. Nov (Reuters) – Die Deutsche Bank will laut Technologiechef Bernd Leukert ihre Strategie im Umgang mit Fintechs ändern. Die Bank habe sich gegenüber Finanztechnologie-Startups geöffnet, sagte Leukert am Mittwoch auf der Euro Finance Week – ein jährliches Branchentreffen der Finanzindustrie in Frankfurt. „Wir laden Fintechs ein und bieten Zugang zu unseren 19 Millionen Kunden“, sagte der CTO des größten deutschen Geldhauses. Die Zukunft liege in den Partnerschaften zwischen Banken und Fintechs. Europa dürfe nach den Big-Tech-Unternehmen nicht auch die Finanzdienstleistungsindustrie verlieren, warnte Leukert.
Zürich, 16. Nov (Reuters) – Der Schweizer Prüfkonzern SGS hat sein Gewinnziel für das laufende Jahr gesenkt und legt ein Sparprogramm auf, im Rahmen dessen weltweit 1500 Stellen gestrichen werden sollen. Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn dürfte sich auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie 2021, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bislang war ein Anstieg in Aussicht gestellt worden. Das organische Umsatzwachstum dürfte am oberen Ende des angepeilten mittleren einstelligen Prozentbetrags liegen. SGS zeigte sich zuversichtlich, im kommenden Jahr „eine starke operative Leitung“ erbringen zu können. Das Unternehmen hat für Donnerstag zu einer Investorenveranstaltung in Istanbul eingeladen.
Düsseldorf, 16. Nov (Reuters) – Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall liefert im Zuge des vereinbarten Ringtauschs 15 Leopard 2-Panzer an die slowakischen Streitkräfte. Die Panzer stammten aus den ehemaligen Beständen verschiedener Staaten und würden nun überholt, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Die Arbeiten hätten bereits begonnen. Der Auftrag umfasse zudem Munition und Ausbildungsleistungen. Im Gegenzug liefere die Slowakei militärische Ausrüstung an die Ukraine. Das Verfahren war von der Bundesregierung vereinbart worden, um die Ukraine gegen die russische Invasion zu unterstützen.
Frankfurt, 16. Nov (Reuters) – Die Regierung Italiens setzt bei der staatlichen Airline ITA Airways einen neuen Chef ein. Der ehemalige Beamte des Schatzamtes Antonino Turicci soll die Fluggesellschaft führen, an der die Lufthansa als Investor nach wie vor Interesse hat. Turicci werde am Mittwoch berufen, erklärte das Finanzministerium. Er leitet derzeit noch die staatlich kontrollierte Finanzholding Fintecna. Turicci folgt auf Alfredo Altavilla, der kürzlich nach Streit im Verwaltungsrat über die Privatisierung der Alitalia-Nachfolgerin zurückgetreten war. Die Regierung hatte sich im August für exklusive Verhandlungen mit dem US-Finanzinvestor Certares entschieden. Die von Air France-KLMA und der amerikanischen Delta Air LinesDAL.N unterstützte Firma wollte einen Minderheitenanteil kaufen, während die Lufthansa zusammen mit der Reederei MSC eine Mehrheit anstrebte. Der Deal mit Certares war dann innerhalb der von der Regierung gesetzten Frist nicht zustande gekommen. Die Gespräche laufen weiter. Offen ist, ob Lufthansa und MSC wieder ins Spiel kommen.
Düsseldorf, 16. Nov (Reuters) – Der bayerische Arzneimittelhersteller Dermapharm ist trotz gestiegener Energie- und Rohstoffkosten auf Kurs. Die Firma steigerte in den ersten neun Monaten den Umsatz um 9,6 Prozent auf 734,3 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 5,1 Prozent auf 239,4 Millionen Euro, wie Dermapharm am Mittwoch mitteilte. „Damit sind wir trotz aktuell veränderter Rahmenbedingungen auf Kurs, unsere Jahresziele zu erfüllen“, erklärte Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier. Er nannte die breite Produktpalette als Grund für die positive Entwicklung. Er rechne daher weiterhin mit einem Anstieg des Umsatzes in Höhe von zehn bis 13 Prozent und des bereinigten Ebitda zwischen drei und sieben Prozent.
Zürich, 16. Nov (Reuters) – Der Augenheilkonzern Alcon hat erneut seine Jahresprognose gesenkt. Vor allem die Stärke des Dollar bremst das schweizerisch-amerikanische Unternehmen. 2022 wird noch mit 8,5 bis 8,7 Milliarden Dollar Verkaufserlösen und 2,20 bis 2,25 Dollar bereinigtem Gewinn je Aktie gerechnet, teilte Alcon in der Nacht auf Mittwoch mit. Bislang waren 8,6 bis 8,8 Milliarden Dollar Umsatz und 2,20 bis 2,30 Dollar Gewinn je Titel in Aussicht gestellt worden. Im dritten Quartal stiegen die Verkaufserlöse währungsbereinigt zwei Prozent auf 2,12 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie legte um 14 Prozent auf 0,50 Dollar zu.
Düsseldorf, 16. Nov (Reuters) – Der US-Kosmetikkonzern Estee Lauder will für 2,8 Milliarden Dollar das Luxus-Modelabel Tom Ford übernehmen. Der Deal solle durch eine Kombination aus Bargeld, Schuldenübernahme und 300 Millionen Dollar für Zahlungen an Verkäufer gestemmt werden, die ab Juli 2025 fällig würden, teilte der Traditionskonzern am Mittwoch mit. Nach einem Bericht der „Financial Times“ vom vergangenen Freitag war auch der Gucci-Eigentümer, der französische KeringPRTP.PA-Konzern, interessiert. Der Deal ist der jüngste in einer Reihe von Übernahmen durch Estee Lauder. Der US-Kosmetikkonzern musste zuletzt seine Jahresziele kappen und erwartet nun Einbußen statt Zuwächse.
16.11.22 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Bildquelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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