Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 13. Dezember 2022.
13. Dez – Der US-Konzern Apple bereitet sich einem Medienbericht zufolge darauf vor, auch alternative App Stores auf seinen iPhones und iPads zuzulassen. Als Teil der Änderungen könnten Kunden Software von Drittanbietern auf ihre Geräte herunterladen, ohne Apples App Store zu nutzen, berichtete Bloomberg News am Dienstag unter Berufung auf Insider. Mitarbeiter aus den Bereichen Software-Engineering und Services arbeiteten mit Nachdruck daran, wichtige Elemente der Apple-Plattformen zu öffnen. Bislang können Produkte nur über die Apple-App heruntergeladen werden. Der US-Konzern erhebt dabei eine Provision von 30 Prozent auf Zahlungen, die von Nutzern über Apps von Apples Betriebssystem iOS abgewickelt werden.
Zürich, 13. Dez – Der Schweizer Zugbauer Stadler Rail hat einen milliardenschweren Auftrag in Kasachstan an Land gezogen. Mit dem Bahnbetreiber KTZ wurden Verträge über die Lieferung von 537 Schlaf- und Liegewagen einschließlich eines 20-jährigen Servicevertrags unterzeichnet, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Der Auftrag habe einen Wert von 2,3 Milliarden Euro. Stadler übernimmt im Rahmen der Vereinbarung ein Produktionswerk in der Hauptstadt Astana.
München, 13. Dez – Ein Konsortium um Vodafone und den US-Finanzinvestor KKR hat bereits vor Beginn des Übernahmeangebots für Vantage Towers 88,2 Prozent an dem Düsseldorfer Funkmasten-Betreiber sicher. Das geht aus der Angebotsunterlage hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Der britische Mobilfunkriese hält bereits 81,7 Prozent an der Tochter und hat einem weiteren Aktionär 4,1 Prozent abgekauft. Ein dritter will seine Aktien auf jeden Fall andienen. Die Annahmefrist für die Offerte über 32 Euro je Aktie, mit der Vantage Towers mit 16,2 Milliarden Euro bewertet wird, läuft seit Dienstag bis zum 10. Januar. Mit der Transaktion reduziert Vodafone seinen Anteil an Vantage auf bis zu 50 Prozent, den Rest halten künftig KKR und der Infrastruktur-Investor GIP.
North Charleston, 13. Dez (Reuters) – Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im November mehr Flugzeuge ausgeliefert als im Vormonat. Insgesamt wurden nach Daten vom Dienstag 48 Maschinen an die Kunden übergeben, nach 35 Flugzeugen im Oktober. Seit Jahresbeginn summieren sich die Auslieferungen auf 411 Maschinen, darunter 333 Flugzeuge vom Typ 737 und 21 Maschinen des Typs 787. Damit hinkt der US-Konzern dem Erzrivalen Airbus aber weit hinterher.
Chicago, 13. Dez – Die Kombination aus einem Impfstoff der US-Biotechfirma Moderna und einem Medikament des US-Pharmakonzerns Merck hat im Rahmen einer Studie das Risiko des Sterbens oder einer erneuten Erkrankung an schwarzem Hautkrebs verringert. Im Vergleich zu einer alleinigen Behandlung mit dem Merck-Immuntherapeutikum Keytruda senke eine Kombination mit dem personalisierten Impfstoff von Moderna diese Risiken um 44 Prozent, teilte Moderna am Dienstag mit. „Dies ist ein enormer Fortschritt in der Immuntherapie“, sagte Eliav Barr, Leiter der globalen klinischen Entwicklung bei Merck. Die Kombination hat Moderna-Medizinchef Paul Burton zufolge die Fähigkeit, „ein neues Paradigma in der Behandlung von Krebs zu sein“. An der laufenden Studie der mittleren Phase nahmen Patienten mit Melanomen im Stadium III/IV teil, deren Tumore vor der Behandlung operativ entfernt wurden. Merck und Moderna wollen nun 2023 eine großangelegte Phase-III-Studie beginnen. An der Wall Street legten die Titel von Moderna um knapp 25 Prozent zu.
München, 13. Dez – Die Aktionäre von Linde sollen am 18. Januar den Weg für den Rückzug des Industriegasekonzerns von der Frankfurter Börse freimachen. Für diesen Tag hat die Linde plc eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, die über die Verschmelzung auf eine neue Dachgesellschaft entscheiden soll, wie aus der Einladung vom Dienstag hervorgeht. Diese soll von Anfang März an nur noch an der New Yorker Börse gelistet sein. Das Aktionärstreffen soll um 10.15 Uhr Ortszeit am operativen Firmensitz in Danbury im US-Bundesstaat Connecticut stattfinden, die Anteilseigner können aber auch von Dublin aus teilnehmen, dem juristischen Sitz von Linde. Die Rückzugspläne hatten im Oktober für Aufsehen gesorgt, weil der Leitindex Dax.GDAXI damit seinen schwersten Wert verliert. Linde hatte die Konzentration auf einen Börsenplatz mit dem Mehraufwand bei der Bilanzierung und Bewertungsfragen begründet.
Tokio/Paris, 13. Dez – Nissan tritt Insidern zufolge bei der Neuausrichtung der Allianz mit Renault auf die Bremse. Das japanische Unternehmen rechne nicht damit, bis Jahresende eine Einigung zu erzielen, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gespräche dauerten an und könnten sich bis ins kommende Jahr hinziehen. Einige Nissan-Aufsichtsräte hätten deutlich gemacht, dass man vorsichtig vorgehen müsse. Sie bezogen sich dabei insbesondere auf den Umgang mit Patenten, sagten zwei der Insider. Nissan und Renault lehnten eine Stellungnahme ab. Die beiden Unternehmen wollen ihre Zusammenarbeit auf eine neue Basis stellen und loten eine gemeinsame E-Auto-Strategie aus.
Wien, 13. Dez – Der österreichische Stromkonzern Verbund steigt mit dem Kauf eines Photovoltaik-Projekts in den italienischen Markt ein. Mit der PV-Invest-Gruppe habe man einen Vertrag zum Erwerb einer Projektentwicklungsgesellschaft inklusive Entwicklung einer Photovoltaikanlage von bis 250 MWp abgeschlossen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine Investitionsentscheidung sei damit noch nicht verbunden, hieß es. Das Portfolio bestehe aus bis zu 45 Greenfield-Solar-PV-Anlagen in der süditalienischen Region Apulien. Zur Zeit befinde sich das Projekt noch in der Genehmigungsphase. Eine Inbetriebnahme sei zum überwiegenden Teil bis Ende 2024 geplant.
London, 13. Dez – Kunden der weltgrößten Kryptobörse Binance ziehen einer Analysefirma zufolge in großem Stil Geld bei dem Unternehmen ab. In den vergangenen 24 Stunden seien 1,9 Milliarden Dollar abgeflossen, teilte der Datenanbieter Nansen am Dienstag mit. Parallel dazu kündigte Binance den vorübergehenden Stopp von Auszahlungen in der Kryptowährung USDC an. Nansen zufolge räumen Kunden ihre Konten leer, weil sie den jüngsten Bericht des Unternehmens über seine Finanzpolster skeptisch sehen. In der Aufstellung überstieg der Bitcoin-Bestand von Binance die Summe der Kundeneinlagen nur an einem einzigen Tag. Das Unternehmen betonte, dass sämtliche Einlagen eins zu ein gedeckt seien.
North Charleston/Chicago, 13. Dez – Die US-Fluggesellschaft United Airlines kauft in großem Stil beim US-Flugzeugbauer Boeing ein. Das Unternehmen bestellte 100 Maschinen vom Typ 787 Dreamliner, wie es am Dienstag mitteilte. Das ist nach Boeing-Angaben der bislang größte Auftrag für das Langstreckenflugzeug und spiegelt Hoffnungen auf eine Belebung des internationalen Flugverkehrs wider. United gab an, noch nie habe eine Fluggesellschaft so viele Großraumflugzeuge auf einmal bestellt. Airbus solle im Gegenzug seine Maschinen vom Typ A350 frühestens 2030 liefern, erklärte die Fluggesellschaft weiter; United hat 45 A350 bestellt. Dazu kommt eine weitere Bestellung über 100 Kurzstreckenmaschinen vom Typ 737 MAX. Der Listenpreis für die 200 Flugzeuge liegt bei 43 Milliarden Dollar.
Oslo, 13. Dez (Reuters) – Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea will zusammen mit seinen Partnern Petoro und Sval Energi umgerechnet rund 760 Millionen Euro in die Entwicklung des Gasfelds Dvalin North im Nordmeer investieren. „Das Projekt wird einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und Beschäftigung leisten und Europa mit dem begehrten Gas versorgen, wenn das Feld in Produktion geht“, sagte der norwegische Energieminister Terje Aasland am Dienstag. Die Erschließung nur ein Jahr nach der Entdeckung sei ungewöhnlich früh, das zeige aber die Entschlossenheit, durch eine hohe Investition in Norwegen Erdgas nach Europa zu liefern. Die Inbetriebnahme sei für Ende 2026 geplant. An der Lizenz Dvalin North hält Wintershall Dea 55 Prozent, Petoro 35 und Sval Energi zehn Prozent.
13. Dez – Der Chrysler-Mutterkonzern Stellantis hat 1,4 Millionen Pickup-Trucks wegen möglicher defekter Heckklappen zurück in die Werkstatt gerufen. Der Rückruf betreffe verschiedene Fahrzeuge der Jahre 2019 bis 2022 der Ram-Modelle 1500, 2500 und 3500, teilte der Konzern am Dienstag mit. Es gebe zwar bislang keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen, aber mehr als 800 Garantieansprüche. Der Rückruf umfasse mehr als 1,23 Millionen Fahrzeuge in den USA, 120.000 in Kanada, 26.000 in Mexiko und etwa 27.000 außerhalb Nordamerikas.
Mailand, 13. Dez – Italiens größter Versicherer Generali ist nach der Übernahme des kleineren Rivalen Cattolica zuversichtlicher gestimmt. Der Vorstand erwarte nun bis 2025 Synergien vor Steuern von 120 bis 130 Millionen Euro statt 80 Millionen Euro bis 2026, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Integrationsprozess „schreitet schnell und effektiv voran.“ Generali zahlte rund 1,2 Milliarden Euro für den Kauf von Cattolica, das wie Generali selbst im wohlhabenden Nordosten Italiens ansässig ist, und stärkte damit seine Führungsposition im Inland.
Tokio/Oakland, 13. Dez – IBM will gemeinsam mit Rapidus in den kommenden Jahren in Japan eine Fertigungsanlage für hochmoderne Computerchips aufbauen. Dies teilten der US-Konzern und der japanische Halbleiter-Hersteller am Dienstag mit. Details zur Finanzierung oder zum Standort des Werks nannten sie zunächst nicht.
Rapidus ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Technologiefirmen wie Sony oder NEC sowie des japanischen Staats. Es soll dazu dienen, die Chip-Produktion ins eigene Land zurückzuholen. Die USA verfolgen wegen der Spannungen mit China eine ähnliche Strategie und schränkten außerdem den Zugriff der Volksrepublik auf Hochleistungschips ein.
Düsseldorf, 13. Dez – Die Rückkehr der Reisefreudigkeit nach der Corona-Pandemie hat dem Flughafenbetreiber Fraport Aufwind gegeben. Die Passagierzahl stieg im November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41,2 Prozent auf 4,1 Millionen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Vor allem die internationalen Beteiligungsflughäfen in Nordamerika und Westeuropa hätten zum Wachstum beigetragen wie auch die touristischen Ziele Wien, Zypern, Türkei oder die Karibik. Die gesamtwirtschaftliche Flaute und die Flugbeschränkungen infolge des Ukrainekrieges ließen derweil das Frachtaufkommen um 14,5 Prozent sinken.
13. Dez – Die gebührenpflichtige Konto-Version des Kurznachrichtendienstes Twitter soll weniger Werbung enthalten. Twitter-Chef Elon Musk schrieb am Montag im Kurznachrichtendienst, „Twitter Basic Blue“ werde nur noch halb soviel Werbung zeigen. Ab dem nächsten Jahr werde Twitter dann noch eine höhere Stufe des Dienstes ohne Werbung anbieten.
13.12.22 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Titelbild: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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