Berlin, 11. Dez – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des Krieges in der Ukraine immer wichtiger wird:
20.00 Uhr – Der tschechische Energieminister Jozef Sikela hat die Bundesregierung heftig für ihren Widerstand gegen die Einführung eines EU-Gaspreisdeckels kritisiert. Deutschland habe starke Verantwortung für die Abhängigkeit der EU vom russischen Gas, sagte Sikela im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagsausgabe). „Wenn ich Leadership anstrebe, muss ich die Interessen und Fähigkeiten der Schwächeren respektieren. Wenn wir scheitern, könnte das die Arbeit des ganzen Jahres vielleicht nicht vernichten, aber entwerten“, betonte Sikela. Dann gebe es keinen Sieger, oder wenn, Wladimir Putin. Die EU-Kommission hatte vor einigen Wochen einen Gaspreisdeckel von 275 Euro je Megawattstunde vorgeschlagen, das aber zugleich an so strikte Bedingungen geknüpft, dass der Deckel selbst bei den Rekordpreisen in diesem Sommer nicht aktiviert worden wäre. Die Energieminister sollen auf einem Sondertreffen am Dienstag darüber entscheiden.
15.33 Uhr – Die Kapazität der französischen Atomkraftwerke hat an diesem Wochenende die Schwelle von 40 Gigawatt (GW) Leistung überstiegen, während das Land einen Kälteeinbruch erlebt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Wiederinbetriebnahme von drei Reaktoren die Produktion ankurbelt, zeigen Daten des Netzbetreibers RTE. Der Leiter der französischen Energieaufsichtsbehörde CRE hatte am Freitag erklärt, dass Frankreichs Kernkraftwerke, die derzeit durch Wartungs- und Reparaturarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden, voraussichtlich „nächsten Monat“ eine Produktionskapazität von 40 GW erreichen werden. Der Stromkonzern EDF wird in diesem Jahr mit einer noch nie dagewesenen Anzahl von Ausfällen seiner Kernreaktoren konfrontiert. Deshalb muss Frankreich verstärkt Strom aus Deutschland importieren.
11.12.22 Energie Ticker
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tom auf Pixabay
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