Mittwoch, April 24, 2024
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Erneut Verletzte in Jerusalem – Polizei spricht von weiterem „Terroranschlag“

Jerusalem/Kairo, 28. Jan – Nach dem Anschlag mit sieben Toten in einer Synagoge in Jerusalem hat nach Angaben der israelischen Polizei am Samstag ein weiterer Angreifer in der Stadt zwei Menschen durch Schüsse verletzt. Ein Polizeisprecher bezeichnete den Vorfall, der sich in einem Palästinenser-Viertel in Ost-Jerusalem ereignete, als „Terroranschlag“. Ein 13 Jahre alter Junge aus der Gegend habe auf zwei Menschen geschossen und sei anschließend seinerseits von Passanten angeschossen und verletzt worden.

Am Freitagabend hatte ein Angreifer mit einer Handfeuerwaffe sieben Menschen in einer Synagoge getötet. Drei weitere wurden verletzt. Der Polizei hatte auch dies als „terroristische“ Tat bezeichnet und erklärt, sie habe den Täter auf der Flucht erschossen. Es habe sich um einen Palästinenser mit Wohnsitz in Ost-Jerusalem gehandelt. 42 Verdächtige, darunter Familienmitglieder des Angreifers, seien festgenommen worden.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte die Bevölkerung vor Selbstjustiz und kündigte Beratungen seines Kabinetts am Samstag an. Das Militär erklärte, die Kräfte im Westjordanland würden mit einem zusätzlichen Bataillon verstärkt.

Der Anschlag während der Sabbat-Feiern am Freitag – dem jährlichen Internationalen Holocaust-Gedenktag – hatte international scharfe Reaktionen ausgelöst. Unter anderem die USA verurteilten die Tat. US-Präsident Joe Biden sagte Netanjahu in einem Gespräch jegliche Unterstützung zu. Das deutsche Außenministerium erklärte, man verurteile „den grauenhaften Terrorangriff in Ost-Jerusalem auf das Schärfste“. Saudi-Arabien warnte am Samstag vor einer Eskalation der Gewalt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte beide Seiten zu „äußerster Zurückhaltung“ auf.

Die radikalen Palästinenser-Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad begrüßten den Anschlag. In Gaza feierten Menschen in den Straßen und schossen in die Luft. Auch die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon begrüßte den Anschlag.

Vorausgegangen waren in der Nacht auf Freitag Raketenangriffe radikaler Palästinenser vom Gazastreifen aus auf Israel sowie anschließende israelische Luftangriffe. Auslöser der Gewalt war eine Razzia israelischer Einsatzkräfte in einem Flüchtlingslager in Dschenin. Dabei wurden am Donnerstag mindestens neun Palästinenser getötet, darunter bewaffnete Extremisten und mindestens zwei Zivilisten. So viele Todesopfer hatte es bei einem derartigen Einsatz seit Jahren nicht mehr gegeben.

Erneut Verletzte in Jerusalem – Polizei spricht von weiterem „Terroranschlag“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von DEZALB auf Pixabay

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