Jerusalem, 29. Mai (Reuters) – Kurz vor dem umstrittenen jüdischen Marsch am Tempelberg in Jerusalem haben sich Palästinenser und israelische Polizei Auseinandersetzungen geliefert. Die Polizisten reagierten am Sonntag mit Blendgranaten auf Steinwürfe und Feuerwerkskörper der Palästinenser. Einige wurden von der Polizei in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg eingeschlossen, ein sowohl für Juden und Muslime heiligen Bezirk. Diesen und die gesamte Altstadt durchqueren jüdische Demonstranten in Prozessionen und Kundgebungen am sogenannten Jerusalem-Tag.
Mit diesem wird an die Eroberung des arabisch geprägten Ostteils der Stadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 durch die israelische Armee gedacht. Dabei wird ganz Jerusalem mit israelischen Fahnen beflaggt. Die Altstadt steht seitdem unter Kontrolle Israels, das den Teil 1980 annektierte, was international aber nicht anerkannt ist.
Die Märsche gelten für die Palästinenser als Provokation. Die israelische Regierung lehnt es ab am Ablauf etwas zu ändern. „Der Flaggen-Marsch wird wie immer auf der geplanten Route stattfinden, so wie es seit Jahrzehnten üblich ist“, hatte Ministerpräsident Naftali Bennett erklärt.
Zusammenstöße zwischen Palästinenensern und Polizei am Jerusalem-Tag
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