Frankfurt, 13. Jun (Reuters) – Die Angst vor kräftigen Zinserhöhungen in den USA lässt den Dax zu Wochenbeginn abrutschen. Der deutsche Leitindex verliert in den ersten Minuten 1,4 Prozent auf 13.562 Zähler und markiert damit den tiefsten Stand seit viereinhalb Wochen. Angesichts der immer weiter ansteigenden Zinserwartung werde der Aktienmarkt derzeit neu bewertet, meint Thomas Altmann von QC Partners. „Zum einen drücken die steigenden Zinsen unmittelbar auf die Gewinne. Zum anderen werden Anleihen zu einer immer größeren Konkurrenz für Aktien. Und beides drückt auf die Aktienkurse.“
In den USA steht am Mittwoch die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Die am Freitag veröffentlichten hohen Inflationsdaten aus den USA erhöhten den Druck auf die Notenbank, die Teuerung in den Griff zu bekommen. Die Fed hatte Anfang Mai den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen und den Leitzins um einen halben Punkt auf die neue Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent angehoben. Fed-Präsident Jerome Powell signalisierte für die Sitzungen am Mittwoch und im Juli jeweils ähnlich starke Erhöhungen.
Unter den Einzelwerten konnten sich nur wenige Aktien ins Plus vorarbeiten. Dazu gehörten im MDax Rheinmetall, die nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs fast vier Prozent fester notierten. Das Rüstungsunternehmen erwartet zudem ein anziehendes Geschäft. „Wir rechnen mit deutlich steigenden Umsätzen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent im Jahr und sind nun dabei, unsere Kapazitäten hochzufahren“, sagte Armin Pappberger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall der „Bild am Sonntag“.
Eine Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt gilt als sicher.
Zinssorgen machen Dax zu schaffen – Fed im Fokus
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