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Zinshoffnung und Apple schieben US-Börse an – Amazon bremst

Neu: US-Börsenschluss

Frankfurt, 28. Okt (Reuters) – In der Hoffnung auf behutsamere Zinserhöhungen der Notenbank Fed kehren Anleger an die Wall Street zurück. Trübe Ausblicke von Amazon dämpften ihre Laune allerdings. Der Standardwerteindex Dow Jones ging am Freitag mit einem Plus 2,6 Prozent auf 32.861 Punkte aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq stieg um 2,9 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 legte um 2,5 Prozent.

Positiv werteten Investoren die Daten zu den Konsumausgaben. Sie stiegen überraschend stark um 0,6 Prozent. Gleichzeitig stieg der daraus abgeleitete Preisindex weniger stark als erwartet. „Wer an eine nahende Zinswende der Fed glaubt, wird in diesen Zahlen nichts finden, dass ihn verschreckt“, sagte Matthew Tuttle, Chef des Vermögensverwalters Tuttle Capital. Für die Notenbanksitzung in der kommenden Woche rechnen Börsianer allerdings weiterhin mit der vierten Zinserhöhung in Folge um 0,75 Prozentpunkte. 

Von bereits gehandelten, niedriger verzinsten Staatsanleihen verabschiedeten sich Investoren. Dies trieb die Rendite der zehnjährigenUS10YT=RR T-Bonds auf 4,0102 Prozent. 

TRÜBE AUSBLICKE VON APPLE UND INTEL LASSEN ANLEGER KALT

Ein weiterer Stimmungsaufheller waren die überraschend starken Quartalszahlen von Apple. Sie drängten die Warnung vor einem Umsatzrückgang in den Hintergrund. „Apple ist nicht wie die übrigen Technologiefirmen gestrauchelt und zeigt, wie es gehen kann“, sagt Analyst Ben Barringer vom Vermögensverwalter Quilter Cheviot. Auch wenn im laufenden Quartal eine Abkühlung zu erwarten sei, schlage sich das Unternehmen besser als die Konkurrenz. Die Aktien des iPhone-Anbieters legten um 7,5 Prozent zu. 

Von zurückgeschraubten Zielen bei Intel ließen sich Investoren ebenfalls nicht beirren. Der Aktienkurs des Chip-Herstellers kletterten um 10,6 Prozent. Positiv werteten Investoren den überraschenden Anstieg der Erlöse im PC-Geschäft auf 8,1 Milliarden Dollar. Außerdem kürzte das Unternehmen sein Investitionsbudget für das laufende Jahr auf 25 von 27 Milliarden Dollar. „Einsparungen sind in schwierigen Zeiten zwar notwendig“, sagte Glenn O’Donnell, Chef-Analyst des Research-Hauses Forrester. Intel müsse aber darauf achten, an der richtigen Stelle zu sparen.

AUSVERKAUF BEI AMAZON – PINTEREST HEBEN HAB

Bei Amazon reagierten Investoren mit einem Ausverkauf auf die Zahlen. Die Aktie des Online-Händlers fiel um 6,8 Prozent. „Enttäuschende Ausblicke werden abgestraft“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Denn bei den vergleichsweise hohen Bewertungen von Technologiewerten wolle niemand Unsicherheit in seinem Depot halten. 

Die Papiere von Pinterest stiegen dagegen um 13,7 Prozent. Der Quartalsumsatz der Online-Fotopinnwand stieg den Angaben zufolge überraschend stark um acht Prozent auf 684,6 Millionen Euro. „Schätze, wir wissen jetzt, wohin Facebooks Werbe-Dollar geflossen sind“, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Facebook und andere Internet-Plattformen wie YouTube kämpfen mit fallenden Einnahmen aus Online-Werbung. 

CORONA-AUSBRUCH IN CHINA DRÜCKT ROHSTOFFPREISE

An den Rohstoffmärkten waren die Konjunkturpessimisten in der Überzahl. Ihnen bereitete die neue Welle von Corona-Lockdowns in China Sorgen. Wegen der strikten Null-Covid-Politik der Regierung in Peking sei nicht mit einer baldigen Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft zu rechnen, sagte Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates. Vor diesem Hintergrund verbilligte sich die US-Rohölsorte WTI um 0,9 Prozent auf 88,29 Dollar je Barrel (159 Liter).

Zinshoffnung und Apple schieben US-Börse an – Amazon bremst

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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