Mittwoch, April 24, 2024
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Zins- und Kriegsangst geht an Europas Börsen um

Frankfurt, 24. Jan (Reuters) – Die Talfahrt der europäischen Börsen geht weiter. „Der Risiko-Mix aus geopolitischen Spannungen, einem steigenden Ölpreis und damit der Aussicht auf weiter hohe Inflationsraten und höhere Zinsen sorgt dafür, dass Anleger gerade einen weiten Bogen um Aktien machen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Dax und EuroStoxx50 fielen am Montag um jeweils mehr als ein Prozent auf 15.432 beziehungsweise 4173 Punkte.

Unter Börsianern gelte als sicher, dass die US-Notenbank am Mittwoch für März eine Zinserhöhung in Aussicht stellen werde, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. „Nur wie hoch dieser Zinsschritt ausfallen und wie viele ihm im Jahresverlauf folgen, darüber rätselt der Markt.“ Unklar sei außerdem, wie schnell die Fed ihre Wertpapierbestände abschmelzen werde.

ROHÖL UND GOLD GEFRAGT – KUPFER UND KRYPTOWÄHRUNGEN IM MINUS

Unterdessen stieg der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,4 Prozent und lag mit 88,21 Dollar je Barrel (159 Liter) nur knapp unter dem Siebeneinhalb-Jahres-Hoch der vergangenen Woche. Die Ukraine-Krise und die Kämpfe im Nahen Osten machten Anleger nervös, während die Opec+-Staaten Schwierigkeiten hätten, ihre Förderquoten zu erfüllen, sagte Kazuhiko Saito, Chef-Analyst des Brokerhauses Fujitomi.

Aus Industriemetallen zogen sich Investoren dagegen zurück. Kupfer verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 9788 Dollar je Tonne. Kryptowährungen flogen ebenfalls aus den Depots. Bitcoin und Ethereum rutschten um bis zu elf Prozent ab und notierten mit 34.464 beziehungsweise 2332 Dollar auf dem Niveau von vor einem halben Jahr.

Vor diesem Hintergrund nahmen einige Anleger Kurs auf „sichere Häfen“. Die „Antikrisen-Währung“ Gold verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1843 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Bundesanleihen waren ebenfalls gefragt, wodurch die Rendite der zehnjährigen Titel auf minus 0,097 Prozent fiel. Der Dollar-Index, der den Kurs der Weltleitwährung zu Euro & Co widerspiegelt, gewann zeitweise 0,2 Prozent.

Zins

LUFTHANSA FLIRTET MIT ITA – KKR SCHLUCKT „RALEIGH“-MUTTER

Bei den Unternehmen rückte Lufthansa ins Rampenlicht. Insidern zufolge ist die Fluggesellschaft an einem 40-prozentigen Anteil am Alitalia-Nachfolger ITA interessiert. „Entsprechende Gerüchte kursieren schon seit Jahren, ohne dass etwas passiert ist“, sagte ein Aktienhändler. Lufthansa-Titel gaben 2,2 Prozent nach.

In Amsterdan steuerten die Papiere von Accell dagegen auf den zweitgrößten Tagesgewinn der Firmengeschichte zu. Sie stiegen um 25 Prozent auf ein Rekordhoch von 57,50 Euro. Der Finanzinvestor KKR bietet für den Anbieter von Fahrrädern der Marken „Raleigh“ oder „Babboe“ 58 Euro je Aktie oder insgesamt 1,56 Milliarden Euro. Das Accell-Management sowie die beiden größten bisherigen Eigentümer unterstützen den Deal.

Zins- und Kriegsangst geht an Europas Börsen um

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Titelfoto und Foto: Symbolfoto

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