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ZEW-Studie – Deutschland rutscht im Standort-Ranking weiter ab

Berlin, 16. Jan – Deutschland ist einer ZEW-Studie zufolge in der Rangliste der attraktivsten Wirtschaftsstandorte auf einen der letzten Plätze abgerutscht. Deutschland komme demnach nur noch auf Platz 18 von 21 untersuchten Industriestaaten, teilte die Stiftung Familienunternehmen am Montag mit, die das Ranking in Auftrag gegeben hat. In der vorherigen Untersuchung 2020 lag Deutschland noch vier Ränge höher. Allerdings sind die Plätze 14 bis 19 sehr nah beieinander. Hinter Deutschland liegen Ungarn, Spanien und Italien. Angeführt wird das Ranking von den USA, Kanada, Schweden und der Schweiz. Die Vereinigten Staaten punkten aus Sicht der Unternehmen vor allem mit günstiger Energie und wenig Regulierung. 

„Gerade die hohen Energiepreise, an denen wir wenig ändern können, müssten doch Anreiz bieten, die übrigen Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern“, sagte Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. Er verweis auf zu viel Bürokratie in Deutschland, lange Genehmigungsverfahren bei geplanten Investitionen, hohe steuerliche Belastungen von Firmen sowie den Fachkräftemangel. Positiv sei dagegen die geringe Verschuldung des Staates und privater Haushalte. 

Das Bild sei ernüchternd, so das Mannheimer Forschungsinstitut ZEW. „Auch abseits des Themas Energie lassen sich keine Standortfaktoren finden, bei denen eine klare Aufwärtsbewegung zu verzeichnen wäre.“ Die Beurteilung der Regulierungslasten habe sich noch einmal verschlechtert. 

Andere Untersuchungen waren zuletzt zu weniger pessimistischen Einschätzungen gekommen. So blieb der befürchtete Einbruch ausländischer Investitionen in Deutschland 2022 aus. „Bei der Zahl der Neuansiedlungen sieht es sogar etwas besser aus als 2021“, sagte der Geschäftsführer der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI), Robert Hermann, Ende Dezember der Nachrichtenagentur Reuters. 2021 siedelten insgesamt 1806 ausländische Unternehmen in Deutschland neu an oder haben ihre Standorte ausgebaut – ein Plus von sieben Prozent. Auch bei den Anfragen gebe es einen positiven Trend und keinen Knick. 

ZEW-Studie – Deutschland rutscht im Standort-Ranking weiter ab

Quelle: Reuters

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