Freitag, Dezember 27, 2024
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Zahlen zu US-Erstanträgen auf staatliche Stütze nähren Konjunktursorgen

Washington/Berlin, 06. Apr (Reuters) – Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist zuletzt höher als gedacht ausgefallen und nährt Konjunktursorgen. Insgesamt stellten vergangene Woche 228.000 Amerikaner einen Antrag auf staatliche Stütze, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 200.000 gerechnet. Zugleich wurde die Zahl der Anträge für die vorangegangene Woche in einer Revision deutlich nach oben geschraubt – und zwar auf 246.000 von 198.000. Angesichts der überraschend hoch ausgefallenen Zahlen breitet sich laut Allianz-Berater Mohamed El-Erian an den Märkten Besorgnis über das Tempo der Konjunkturabschwächung in den USA aus.

Und schlechte Wirtschaftsnachrichten würden zu „schlechten Nachrichten für Aktien“, warnte der Ökonom via Twitter. Die Wall Street eröffnete nach den Daten zu den Erstanträgen im Minus. Die Daten gelten als weiterer Hinweis, dass die Serie der Zinserhöhungen in den USA das Wirtschaftswachstum drückt. Am Freitag steht der Arbeitsmarktbericht der Regierung an. Ökonomen erwarten einen Zuwachs von 239.000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, nach 311.000 im Februar.

„ZEICHEN STEHEN AUF REZESSION“

Die Notenbank Fed, die Vollbeschäftigung und stabile Preise anstrebt, will die ausufernde Inflation eindämmen und damit zugleich den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Jüngste Daten deuten allerdings darauf hin, dass der wichtige Servicesektor mittlerweile spürbar an Schwung verloren hat und die Industrie stärker auf Talfahrt geht. „Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA haben allesamt enttäuscht, die Zeichen stehen auf Rezession“, so Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Ob die Fed den Leitzins Anfang Mai über die jetzige Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent hinaus weiter anheben wird, ist angesichts der derzeit unsicheren Konjunkturaussichten offen. Die US-Währungshüterin Loretta Meste rsagte jüngst, für eine Einschätzung sei es noch zu früh. Die Chefin des Fed-Bezirks Cleveland hatte aber in einer Rede am Dienstag durchblicken lassen, dass das Ende der Fahnenstange bei den Anhebungen dieses Jahr noch nicht erreicht sein dürfte. In ihrem Ausblick hatten die US-Währungshüter im März im Mittel ein Zinsniveau von über fünf Prozent zum Jahresende angepeilt.

Zahlen zu US-Erstanträgen auf staatliche Stütze nähren Konjunktursorgen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von David Mark auf Pixabay

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