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Wohnungsbaubündnis fordert geringere Energiesparauflagen

Berlin, 17. Feb (Reuters) – Für mehr Klimaschutz und den Bau Hunderttausender zusätzlicher Wohnungen jährlich zu vertretbaren Kosten muss der Staat aus Sicht von Verbänden der Bau- und Immobilienbranche tief in die Tasche greifen.

Um den Klimaschutz etwa für Mieter bezahlbar zu gestalten, würden jährlich acht bis 14 Milliarden Euro an Fördermitteln benötigt, erklärte das Verbändebündnis Wohnungsbau am Donnerstag. Beim Neubau dürften zudem die Anforderungen an die Energieeffizienz nicht weiter verschärft werden. „Es ist nur maximal teuer und bringt herzlich wenig“, sagte der Präsident des GdW-Bundesverbandes von Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Axel Gedaschko.

Eine von den Verbänden beauftragte Studie empfiehlt zudem neben dem Neubau deutlich mehr Umbau im Gebäudebestand. Allein durch den Umbau nicht mehr benötigter Büros könnten so rund 1,9 Millionen neue Wohnungen entstehen.

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ZIEL VON 400.000 WOHNUNGEN JÄHRLICH „SEHR AMBITIONIERT“

Sieben Verbände wie GdW, Mieterbund, Gewerkschaft BAU und Zentralverband des Baugewerbes (ZDB) richteten ihren jährlichen Wohnungsbautag aus. Das von der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP genannte Ziel von 400.000 zusätzlichen Wohnungen jährlich hält der ZDB für machbar. Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vermisste aber die erforderlichen Rahmenbedingungen.

Im vergangenen Jahr seien etwa 310.000 Wohnungen fertiggestellt worden, mit Hilfe von Baukindergeld, degressiver Abschreibung im Mietwohnungsbau und der KfW-Förderung für Effizienzhäuser-55.

Diese Fördermittel fielen weg. „Von daher ist es sehr, sehr ambitioniert zu glauben, man kann ohne eine staatliche Förderung jetzt 30 Prozent mehr Wohnungen bauen“, sagte Pakleppa. „Technisch ist das möglich von den Kapazitäten her. Aber wir brauchen eben auch Rahmenbedingungen und Förderung, die diese Investitionen auslösen, und die sehen wir im Moment nicht.“

Der Deutsche Mieterbund (DMB) forderte von der Regierung einen konkreten Plan, wie 100.000 neue Sozialwohnungen jedes Jahr erreicht werden sollten. Dies bedeute eine Verdreifachung der zuletzt jährlich fertiggestellten Zahl von weniger als 30.000 geförderten Wohnungen. „Hierzu ist die Ampel einen Plan noch schuldig“, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten.

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„NUR FÖRDERN, WAS SINNVOLL IST“

Die Verbände forderten ein Umdenken bei der Förderung für mehr Klimaschutz. „Wir wollen nur das fördern, was sinnvoll ist“, sagte GdW-Präsident Gedaschko. Es dürfe nicht länger eine theoretisch mögliche maximale Energieeffizienz im Neubau gefördert werden. Bei der Gebäudeeffizienz müssten Kosten und Nutzen gründlich abgewogen werden. Eine neue Fördersystematik müsse auf den CO2-Ausstoß pro Quadratmeter abzielen.

Eine vom Bündnis bei der Kieler „ARGE für zeitgemäßes Wohnen“ beauftragte Studie empfiehlt für Sanierungen im Bestand als Zielmarke den Standard eines Energiehauses-115 und im Neubau EH-70. Dies sei ein machbarer Mittelweg.

Selbst dann würden laut Studie für die Energiespar-Sanierung gut 30 Milliarden Euro jährlich an Fördermitteln benötigt, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Die Gesamtkosten für „machbaren Klimaschutz“ in Altbauten lägen bei etwa 3600 Milliarden Euro bis 2045.

Bei der Förderbank KfW werden derzeit bei Neuanträgen für Neubau Effizienzhäuser-40 gefördert, die mit höheren Auflagen versehen sind. Die Förderung für Energiesparhäuser-55 hatten KfW und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am 24. Januar gestoppt, weil das Antragsvolumen die geplanten Milliarden-Fördermittel bei weitem überstieg. Allerdings werden bis zum Förderstopp eingereichte Anträge noch genehmigt.

Wohnungsbaubündnis fordert geringere Energiesparauflagen

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