Berlin, 23. Aug (Reuters) – Gebremst von der Gaskrise und hoher Inflation ist die Wirtschaft der Euro-Zone im August den zweiten Monat in Folge geschrumpft. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel um 0,7 Punkte auf 49,2 Zähler, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Dies ist ein 18-Monatstief. Damit liegt das Barometer zugleich merklich unter der Wachstumsschwelle von 50.
Hauptverantwortlich für die erneute Schrumpfung war laut S&P Global die Industrie, wo die Produktion zum dritten Mal hintereinander kräftig zurückgefahren wurde. Doch auch der Servicesektor kühlte den vierten Monat in Folge ab und vermeldete das schwächste Wachstum seit Beginn des Aufschwungs im April 2021.
„Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung der Euro-Zone im dritten Quartal 2022 schrumpfen wird“, prognostizierte Ökonom Andrew Harker von S&P Global Market Intelligence. Die steigenden Lebenshaltungskosten sorgten dafür, dass der nach Aufhebung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen eingesetzte Aufschwung im Servicesektor im August abgeebbt sei.
Bergab ging es vor allem in den größten Euro-Ländern, allen voran in Deutschland, wo die Wirtschaft wegen der weiter rückläufigen Industrieproduktion und dem beschleunigten Abwärtstrend im Servicesektor so stark schrumpfte wie zuletzt im Juni 2020. Frankreichs Wirtschaftskraft sank aufgrund starker Produktionskürzungen in der Industrie und der Abkühlung im Servicesektor erstmals seit eineinhalb Jahren wieder. Außerhalb dieser beiden Schwergewichtsländer der Euro-Zone kam es lediglich zu einem Mini-Wachstum.
Wirtschaft der Euro-Zone schrumpft auch im August
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