Donnerstag, April 18, 2024
StartNewsWHO prüft Einstufung von Adipositas-Medikamenten als unentbehrlich

WHO prüft Einstufung von Adipositas-Medikamenten als unentbehrlich

London, 29. Mrz – Medikamente zur Bekämpfung von Fettleibigkeit könnten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge erstmals auf die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel gesetzt werden. Über diesen und andere Vorschläge werde ein Expertengremium ab dem kommenden Monat beraten, sagte die WHO der Nachrichtenagentur Reuters. Die aktualisierte Liste soll im September veröffentlicht werden. Sie gilt unter anderem als Richtschnur für staatliche Beschaffungen in ärmeren Ländern. So trug die Aufnahme von HIV-Medikamenten auf der WHO-Liste Experten zufolge dazu bei, dass der Zugang zu den Arzneimitteln für Patienten in ärmeren Ländern wesentlich an Fahrt gewann.

Das Fehlen von Behandlungen zur Gewichtsreduzierung stelle eine Diskrepanz in der globalen Gerechtigkeit in Bezug auf die Gesundheitsversorgung dar, begründeten die Antragsteller. Weltweit sind der WHO zufolge über 650 Millionen Erwachsene fettleibig. In Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen lebten 70 Prozent der Betroffenen. 

Der Antrag zielt auf den Wirkstoff Liraglutid in Saxenda ab, einem Adipositas-Medikament von Novo Nordisk. Da das Patent dafür bald ausläuft, können künftig billigere Generika entwickelt werden. Saxenda muss einmal täglich als Injektion verabreicht werden. Das Mittel wirkt sich auf die an das Hirn gesendeten Hungersignale aus, wodurch man sich länger satt fühlt. Dennoch gibt es bislang keine Langzeitdaten zur Wirksamkeit und Sicherheit. Studien zufolge müssen Menschen das Medikament wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang einnehmen, um ihr Gewicht zu halten. Novo Nordisk sei nicht an dem Antrag beteiligt gewesen, teilte der dänische Hersteller mit. Die Überprüfung durch die WHO werde jedoch ausdrücklich begrüßt.

WHO prüft Einstufung von Adipositas-Medikamenten als unentbehrlich

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gesina auf Pixabay

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