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Weniger Regelinsolvenzen zu Jahresbeginn – Minus von 3,2 Prozent

Berlin, 13. Feb – Trotz drohender Winterrezession gibt es auch zu Jahresbeginn keine Hinweise auf eine drohende Pleitewelle in Deutschland. Bei den beantragten Regelinsolvenzverfahren habe es im Januar sogar einen Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat gegeben, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Dezember hatte es noch einen Anstieg von 3,1 Prozent gegeben. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Statistik nur Geschäftsaufgaben abbildet, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen – nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.

Die tatsächlich bei den Amtsgerichten beantragte Zahl der Unternehmensinsolvenzen lag im vergangenen November bei 1312. Das waren 19,9 Prozent mehr als im November 2021. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger summierten sich auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch etwa 0,5 Milliarden Euro. Die meisten Pleiten gab es im Baugewerbe, gefolgt vom Handel. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen sank im November 2022 um 5,8 Prozent zum Vorjahresmonat.

Höhere Produktionskosten, wachsende Personalausgaben, deutlicher Zinsanstieg: Wegen schwieriger Rahmenbedingungen sagen Experten mehr Firmenpleiten in Deutschland voraus. Der Kreditversicherer Allianz Trade erwartet in diesem Jahr eine Zunahme um 15 Prozent, dem 2024 ein Anstieg von weiteren sechs Prozent folgen soll. „Das ist zwar der stärkste Anstieg seit der europäischen Schuldenkrise, aber von sehr niedrigem Niveau“, sagte der Chef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Milo Bogaerts.

Angesichts einer weniger wahrscheinlich gewordenen schweren Rezession bangen nicht mehr so viele Unternehmen um ihre Existenz. Nur noch 4,8 Prozent sahen im Januar ihren Fortbestand bedroht, wie das Ifo-Institut bei seiner Firmenumfrage herausfand. Im Dezember waren es noch 6,3 Prozent. „Die wirtschaftliche Abkühlung wird somit vermutlich kaum größere Spuren in Form von Unternehmensinsolvenzen hinterlassen“, sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.

Weniger Regelinsolvenzen zu Jahresbeginn – Minus von 3,2 Prozent

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gerhard Bögner auf Pixabay

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