Berlin, 21. Jan (Reuters) – Während der Corona-Pandemie haben in Deutschland deutlich weniger Kinder die Klasse wiederholt – auch wegen veränderter Versetzungsregeln. Im Schuljahr 2020/21 betraf dies insgesamt 93.100 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen, die entweder freiwillig wiederholten oder im Schuljahr zuvor nicht versetzt wurden, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies waren 50.500 weniger als im Schuljahr 2019/2020. Damit sank die Quote der Wiederholerinnen und Wiederholer bundesweit von 2,3 auf 1,4 Prozent. 58 Prozent waren Jungs, 42 Prozent Mädchen. Aufgrund von Unterrichtsausfällen, Wechsel- und Distanzunterricht führten viele Bundesländer besondere Regeln rund um die Versetzung ein. Diese wurde vielfach nicht mehr an die schulischen Leistungen geknüpft.
Die Quote der Wiederholer sank in allen Bundesländern und war wie in den Vorjahren in Bayern am höchsten. Dort besuchten 26.500 Kinder und Jugendliche oder 2,8 Prozent im Schuljahr 2020/2021 zum wiederholten Mal ihre Klassenstufe. Am niedrigsten war die Quote mit 0,9 Prozent in Berlin. Die Bundesländer regeln die Versetzung unterschiedlich.
Die durch die aktuelle Omikron-Welle verschärfte Pandemie-Lage sorgt dafür, dass die Debatte um Distanzunterricht wieder aufflammt. Politik, Wirtschaft und Elternvertreter plädieren allerdings weitgehend dafür, so lange wie möglich Präsenzunterricht anzubieten.
Weniger Kinder wiederholen in Corona-Zeit die Schulklasse
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