Dienstag, November 19, 2024
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Wehrbeauftragte für Dienstpflicht über Bundeswehr hinaus

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) und der Reservistenverband haben sich für eine Dienstpflicht ausgesprochen, die über die Bundeswehr hinausgeht. „Es geht um unsere Gesellschaft und was jede und jeder für unsere Gesellschaft tun könnte und sollte“, sagte Högl den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

„Eine neue Wehrpflicht sollte daher in einen Gesellschaftsdienst eingebettet sein, der viele Bereiche – neben Bundeswehr auch Soziales, Kultur, Umwelt – abdeckt.“ Högl betonte: „Niemand möchte die alte Wehrpflicht reaktivieren. Bei der Debatte geht es um neue Modelle und Konzepte.“

Auch der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg, sagte, es gehe nicht um die Wiedereinführung der alten Wehrpflicht. „Alle jungen Menschen sollten zu einem Pflichtdienst von mindestens einem Jahr herangezogen werden und sich dann zwischen den verschiedenen Organisationen entscheiden“, sagte Sensburg den Funke-Zeitungen. „In Betracht kommen dabei alle Organisationen von der Bundeswehr über den Zivilschutz bis zu den Hilfs- und Rettungskräften, die im Falle der Landesverteidigung die Verteidigungsbereitschaft unseres Landes aufrechterhalten.“

Die Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, bezeichnete eine Dienstpflicht für ihre Organisation als hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Das THW habe aktuell rund 88.000 Ehrenamtliche, die Zahl sei stabil und seit einiger Zeit sogar steigend, sagte Lackner den Zeitungen. „Demnach ist das THW nicht auf eine allgemeine Dienstpflicht angewiesen“, fügte die THW-Präsidentin hinzu.

„Nichtsdestotrotz stehen wir ihr offen gegenüber, da sie uns die Möglichkeit bietet, noch weiter zu wachsen.“ Das Thema Dienstpflicht berühre „ganz grundsätzliche Fragen, die quer durch politische Parteien und unsere Gesellschaft unterschiedlich beantwortet werden“, sagte Högl. Daher solle die Diskussion sorgfältig, umfassend und ergebnisoffen geführt werden. „Vorausgesetzt es gibt politische und gesellschaftliche Mehrheiten würde ich mir wünschen, dass die Debatte Fahrt aufnimmt und an Kontur gewinnt, dass begonnen wird, über konkrete Ideen, Konzepte und Modelle zu diskutieren.“


Foto: Eva Högl (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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