UPDATE: Wall Street nach Notenbankenwoche erneut im Minus
Frankfurt/New York, 19. Dez (Reuters) – Die US-Aktien setzen den Ausverkauf von der letzten Notenbankenwoche 2022 auch am Montag fort. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte fiel bis zum Nachmittag in New York um 0,2 Prozent auf 32.843 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,5 Prozent auf 3832 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC verlor 1,1 Prozent auf 10.592 Stellen. Damit sind die Indizes laut Experten zwei Wochen vor Jahresende auf dem besten Weg, ihre größten jährlichen prozentualen Verluste seit der Finanzkrise 2008 zu verzeichnen. „Wir haben tatsächlich einen Finanzschock erlebt, der mit dem von 2008 vergleichbar ist, nur aus anderen Gründen“, sagte Huw Roberts, Analyst bei Quant Insight in London. Das Thema des laufenden Jahres sei das Tauziehen zwischen der Inflation und der politische Reaktion der Fed gewesen. „Die Märkte freuten sich über jeden Hinweis auf kleinere Zinsschritte, nur um gleich von einer Straffung der Geldpolitik bedrückt zu werden.“
ANLEIHEN AUF TALFAHRT – ÖLPREIS SCHIEBT ENERGIEKONZERNE AN
Die Zins- und Konjunktursorgen setzten erneut den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen BondsUS10YT=RR stiegen auf 3,583 Prozent von 3,482 Prozent am Vortag. Die Papiere von AppleAAPL.O, MicrosoftMSFT.O und der Google-Mutter AlphabetGOOGL.Owaren entsprechend im Minus von bis zu 1,8 Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
Die Aussicht auf eine Belebung der Nachfrage durch die Lockerung der Corona-Restriktionen in China trieb unterdessen den Preis für Rohöl der US-Sorte WTICLc1 um 2,2 Prozent auf 75,92 Dollar pro Barrel (159 Liter) an. Positive Impulse lieferte zudem die Ankündigung des US-Energieministeriums vom Freitag, mit dem Rückkauf von Rohöl für die Strategische Erdölreserve zur Lieferung im Februar nächsten Jahres zu beginnen.
Die wieder anziehenden Ölpreise ließen Anleger zu Aktien aus dem Energiesektor greifen. Die Titel von Exxon MobilXOM.N und ChevronCVX.N stiegen um 0,6 beziehungsweise ein Prozent.
META WEGEN WETTBEWERBSPRÜFUNG DER EU-KOMMISSION UNTER DRUCK
Bei den Einzelwerten setzte ein kartellrechtlicher Vorwurf der Europäischen Kommission MetaMETA.O-Aktien zu. Die Papiere der Facebook-Mutter fielen um knapp drei Prozent auf 115,90 Dollar. Der US-Konzern verzerrt der Kommission zufolge den Wettbewerb auf den Märkten für Online-Kleinanzeigen. Werde dies in einer Untersuchung bestätigt, könne sie eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens verhängen.
Zudem verfehlte die „Avatar“-Fortsetzung „The Way of Water“ am ersten Kinowochenende die erwarteten Besucherzahlen und drückte damit Walt DisneyDIS.N. Die Titel des Unterhaltungskonzerns fielen 3,6 Prozent auf 86,86 Dollar. Der Film unter der Regie von James Cameron erwirtschafte am ersten Kinowochenende 435 Millionen Dollar im Gegensatz zu den erwarteten 500 Millionen Dollar. Mindestens zwei Milliarden Dollar müssten nach Angaben von Cameron eingebracht werden, um die Kosten der Filmproduktion zu decken.
Wall Street tritt nach Notenbankenwoche auf der Stelle
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Vilma Oliveros auf Pixabay
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